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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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fliegen.
    Immer noch vor Unbehagen und Entrüstung zitternd bewegte er seinen Kopf, in einer langsamen, stockenden Bewegung, Feuchtigkeit sammelte sich erneut in den Gruben und Falten seines Gesichtes, in seinen Augen schien der Wahnsinn zu lodern. Und als er links neben sich sah, dort, wo das zerstörende Gefühl wütete, sah er nichts. Sein Blick wurde glasig, Tränenflüssigkeit sammelte sich an, als er dieses ungewöhnliche Nichts betrachtete, dort, wo früher einmal sein linker Arm gewesen war. Dort war jetzt nur noch ein wie angefressener Stumpf, aus dem das Blut in Massen quoll, ihn erleichterte. Er sah sein zerfetztes Fleisch, die dunkle Lache darunter, den gesplitterten Knochen und schrie...
    Lange und zerreißend, Schweiß brannte in den Augen und in den Winden. Wäre sein Arm noch dran, hätte er ihn abgerissen, doch so reichte es eine verkrampfte Hand auf den zerfressenen Stumpf zu legen, um die Blutungen zu stoppen. Er spürte den spitzen Knochen in seiner Handflächenkuhle, Körperflüssigkeiten, die sich trafen und brannten, Magie, die versuchte zu helfen, jedoch aus einem unerkenntlichen Grund zu schwach war, scheiterte...
    Plötzlich stand Shar wie aus der Ruhe geweckt auf, stakste mit großen Schritten zu dem Fremden, schlug ihm mit voller Wucht und der Flachen Hand ins Gesicht und rief erbost:
    „Guck nicht so blöd, du...“ er brach mitten im Satz ab, denn der Schattenläufer hatte sich bei seinem Angriff und bei der Attacke selber nicht bewegt. Auch fiel ihm auf, dass seine Hand schmerzte und der Fremde immer noch lässig saß, doch dann sprang dieser ebenfalls auf, packte seinen Gegner an den Handgelenken und zog ihn zu sich hoch in die Höhe. Der Fremde war viel größer als man hätte vermuten können, denn er war die ganze Zeit gebückt gegangen und hatte sich nun zu seiner vollen Größe aufgebäumt. In dem Moment, als er hochgerissen wurde, konnte Shar in die Augen des wahrscheinlichen Feindes sehen und sofort lies ihm ein kalter Schauer über den Rücken und er vermochte es nicht mehr sich zu bewegen.
    „Spüre den Schmerz, Junge!“ knurrte der Riese, drückte die Hände zusammen und der Schrei blieb Eszentir im Halse stecken. Die Blicke des Fremden bohrten, löcherten und gruben in ihm, suchten nach dem bisschen Leben was noch in ihm steckte und ein eisiger Schatten umklammerte sein Herz. Der Körper des Jungen begann vor ersticktem Schmerz zu zucken, sein Gegner bog und drehte die Arme nach vorne mit Innenfläche nach außen. Mit einem letzten aufblitzen von Hass beschimpfte er den Kerl:
    „Armseliger Bettler!“ Nun merkte er, dass er es längst zu weit getrieben hatte, denn das Knie des Großen bohrte sich unaufhaltsam durch den Lederpanzer in seine Magengrube. Der Schmerz explodierte in ihm, doch dann wurden seine Handgelenke losgelassen und die Sinne schwanden ihm. Was war es gewesen? Vielleicht eine Stimmungsschwankung seines Gegners, oder war irgendetwas gravierendes passiert? Keine Zeit zum denken wurden ihm gelassen, denn der helle Schatten der Unendlichkeit legte sich schleierhaft über sein benebeltes Gehirn.
    „Verzeiht mir, Meister!“ stotterte der Schwarze, „Ich habe Euch in meiner Wut nicht erkannt... Ab heute werde ich gehorsam sein!“, stotterte der Fremde und verzog seine Mine zu einem ausdruckslosen, aber dennoch besorgten Gesicht. Was meinte dieser Fremde? Etwas von Shar s Bewusstsein kehrte zurück und die wischenden Farben vor seinen Augen verloschen.    
                 
    Rocan schreckte hoch, der erschütternde Schrei hallte noch immer in der eisigen Nachtluft, lange und gurgelnd, Schmerzen waren damit verbunden, das spürte er. Schnell stieg er aus dem Bett, riss die Tür auf und griff dabei nach dem langen Dolch, der auf seinem Nachttisch lag, Frost und Wind schlug ihm in einem einzigen, bebenden Atemzug entgegen, dann berührten seine nackten Füße den Boden. Schwärze war um ihn und er fühlte, wie etwas in seiner Gegenwart, was gefährlicher war als jedes Wesen, das er bisher gesehen hatte. Hektisch und mit kribbelnder Angst und Anspannung in den Enden seiner Finger sandte er seine körperlose Magie in alle Richtungen, dann rannte er los. Er hetzte durch das taunasse Gras, dem Schein des Lagerfeuers entgegen. Der Schrei war verstummt, er spürte wie einige Fahrende ziellos in der Gegend herumtappten, doch er hatte etwas gesehen, was seine Aufmerksamkeit erweckte. Etwas war dort ins Feuer geworfen worden, das einen scharfen, schwarzen

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