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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Umriss hatte. Er eilte darauf zu, wieder erklang der Schrei, von links diese Mal und wieder sandte er seine Magie nach allen Seiten aus. Das Feuer flackerte, als seine mentale Kraft die Flammen zerbersten ließen. Und er war schneller am Feuer, als er sich es gewünscht hatte. In dem Moment, in dem er sah, was dort im Feuer lag, von Brandblasen übersät und von Krallen zerfleischt, wich der Schlaf völlig aus seinen Augen und die Galle begann ihm beißend und giftig die Kehle hinaufsteigen.
    Dort im Feuer lag ein Arm...
    Sein Körper erbebte in einem Anfall plötzlichen Schwindels, seine Beine begannen den Halt zu verlieren. Aber er riss sich zusammen und stand gerade, biss die Zähen aufeinander, bis der Schmerz ihn zurück in die Wirklichkeit holte. In seinem Messer spiegelten sich die Flammen, der Arm schlug weitere, kohlschwarze Blasen, sein Blick wurde schwummrig und wie unter Wasser, Schreie wurden schwächer und verließen schließlich diese Ebene des Seins...
     
     

34
    LETZTE HOFFNUNG
     
    Rocan stand alleine, die Arme schlaff am Körper hängen lassend, auf einem der zahlreichen Hügel des Vorgebirges, Hochgras schmiegte sich um seine Waden und der Wind riss an seinen Haaren, blies ihm kalt ins Gesicht, der Mantel des Fahrenden schützte ihn. Dunkel stiegen Erinnerungen in ihm auf, Schreie, die in der Düsternis hallten und mit erschreckender Gewalt in seinem Gehörgang explodierten. Vor den Augen sah er alles rot und verschwommen, ein Bild von einem zerfressenen, mit Brandblasen übersäten, kreidebleichen Arm mit zitternder Hand hing in seinen Gedanken, während er das Feuer der Magie in seinen zu Fäusten geballten Händen spürte.
    Warum musste das geschehen? Warum hat uns erneut ein Untier heimgesucht? Blutspuren führen durch zertretenes Gras in den nächtlichen Wald, dämonisches Hecheln und Schnauben hängt mit dem Gestank von fauligem Fleisch und Schwefel in der Luft, Eis brennt auf den Häuten und der Atem des Himmels erhitzt die Gesichter. Sie hatten es verfolgt, die ganze Nacht lang. Doch es war schneller und trickreicher gewesen als sie, hatte sich schnell wie ein Schatten verzogen, während die Welt hinter ihm kalt und bedrohlich wurde. Dort, wo die Pranke des Monsters aufkam, wurde der laubbedeckte Boden zu brennendem Eis, dichte Schwaden breiteten sich von da an aus.
    Der junge Elf betrachtete die Ferne, das Leuchten von Lichtern und Fackeln kaum zwei Meilen entfernt, Rovanion, die Stadt der Rebellion, erhob sich dort aus dem Wald, kam empor zwischen den tiefgrünen Wipfeln der Nadelbäume, der Horizont dahinter hob sich in einer wabernden Mischung aus Grau und trübem Blau, Berge thronten zu beiden Seiten, zerklüftetes, hohes Bergmassiv, das Araschgebirge und die dunklen Höllenzähne. Ja, bis zu ihrem Ziel war es nicht mehr weit, doch wurden sie aufgehalten, etwas Schwarzes war letzte Nacht aus dem Osten gekommen und hatte getötet. Mehr als die Hälfte der Fahrenden waren an diesem Morgen tot aufgefunden waren, verstümmelt und mit Leibern, die seltsam verdreht und zerfleischt waren. Einzelne Knochen mit Hautfetzen lagen herum, der Tod gang bedrückend und unheimlich um. Er wandte seinen Blick den Hügelgräbern zu, die vor einigen Stunden errichtet worden waren, sah in die verbitterten Gesichter der anderen Leute, in das Hasserfüllte Orgamas, der Mühe hatte Tränen zurückzuhalten, betrachtete seinen schlendernden, strebenden Gang auf Patrinell zu.
    Sie prallen aufeinander, der Anführer packt den General hart an der Schulter und schüttelt ihn hart, jedoch bleibt Arth stumm und Kellen wendet sich ab, sein Mantel flattert hinter ihm her, seine Haare, die begannen grau zu werden, bauschen sich in den nahen Luftzügen. Rocan denkt an den dunklen Onkel, an Thronn, die finstere Gestalt voll Zauber und Stärke, riesenhaft und dürr. Mit nur einem Arm. Seine Züge haben sich verändert, sind jetzt tiefer und durchdringender, sein Haar pechschwarz, so schwarz wie sein Mantel und das Gesicht bleich wie Kreide. Mit dem linken Arm war ihm ein Teil seiner Magie gestohlen worden und mit seiner Magie auch ein Teil von ihm selbst. Das Leben hatte sich in einer einzigen, rasenden Sekunde verkürzt, Farbe war Aus seinem Gesicht gewichen, die Farbe seines Haares hatte sich gewechselt. Aus dem erfüllendem Goldgelb war nun eine Farbe wie Asche geworden und hinter der bleichen Maske lodert jetzt eine heiße Flamme, seinen dunklen Blicke töten und zerstören, Wut und Verzweiflung wachsen...
    Rocan

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