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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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bevor er neben Thronns Bare niedersank und zum ersten Mal seit langem wieder betete...
     
    Rovanion lag ganz im Glanze der silbernen Abendmondlichter, als sie ankamen und vor den Toren völlig entkräftet zusammensanken. Schwarz waren die eisernen Tore, dunkel von Brandflecken und die Ritzen mit Pech beschmiert, auf den vier Yard hohen Zinne waren Palisaden aufgebaut, Holzpflöcke, deren Spitzen steil in die Höhe ragten. Das Baldachin der Wälder hatte sich eng an die Mauern geschmiegt und jede Möglichkeit an den Brüstungen empor zuklettern, war fein säuberlich ausradiert worden, Fackeln blakten an den Öffnungen der Schießscharten und sandten ihr goldrotes Licht an die Wände der Türme und Balustraden. Rovanion war riesig, eine einzige Festung, deren Schutz sich über sieben Meilen durch das Land zog und alles von Außen abgrenzte, was versuchte hineinzugelangen. Auch Rocan, Patrinell und Thronn wurden nur nach langem hin und her durch das doppelte Tor gelassen, aber die Fahrenden mussten erst die Wachen bestechen, damit auch sie hindurchgelassen wurden. Die Ritter erklärten, dass bereits genug Strolche und Diebe versucht hätten ihren eigenen „Arsch“ zu retten und sich deshalb in die Hauptstadt des Tieflandes zurückgezogen hatten. Doch hier, nach den Aussagen der Wachposten, würden sie nur ihren Schabernack mit den Bewohnern treiben und sie noch völlig verängstigen. Danach hatte sich Orgama zu einer langen Besprechung mit dem Hauptmann der Stadtwache in Kontakt gesetzt und war noch einigen Stunden mit einem Sack voller Goldmünzen und einem diabolischen Lächeln auf den Lippen wieder zu ihnen getreten. „Wie einfältig dieser Wachmann war,“, feigste er und zwinkerte seinen Leuten zu. „hat der doch glatt sein ganzes Geld verloren.“
    „Ihr hättet das auch ruhig auf andere Weise regeln können, Kellen!“, durchbrach Patrinell mit unfreundlicher Miene seine Barriere aus Diebesglück und verschränkte die Arme über der Brust. „Wie mir scheint, werdet Ihr wohl noch lange euer Bild an den Hauswenden sehen und unter eurem Namen wird eine hohe Zahl stehen, der ein Geldbetrag sein wird.“ Dann grinste er kurz und unwichtig. „Aber... Ihr vergesst doch nicht zufällig, dass ich hier der General der Stadtpolizei bin. Und im Beisein eines Generals, werdet Ihr wohl doch keine Metzchen machen, oder?“
    Kellen verzog das Gesicht und wandte sich mit einem missfallendem Ausdruck ab, dann schlenderte er mit seinen Leuten im Schlepptau in eine dunkle Gasse, wo er das Gold aufteilen wollte.          
    Patrinell schüttelte lächelnd den Kopf. „Diese Banditen, werden es wohl nie lernen. Gehen wir?“ Er blickte Rocan direkt in die Augen. Sein Blick war abwartend und lustlos, vor allem das schlaffe Gesicht des Druiden gefiel ihm nicht. Rocan stützte ihn, dennoch hing der Schwarze ihm wie ein nasser Sack über der Schulter, das bleiche Haupt zu Boden geneigt, die Zähne verbissen und das nun lange, schwarze Haar wie ein dunkler Schleier vor dem Gesicht, durchzogen von Schweißperlen. Das heilende Mittel Schwamag s hatte geholfen, die Blutungen hatten aufgehört, dennoch hatte der Zauberer bis jetzt kein einziges Wort gesagt. In ihm schien ein Kampf zu toben, den er nicht gewinnen konnte, etwas, gegen das er sich stemmte, aber nicht besiegen konnte, etwas, das vorgab schwächer zu sein, als es war, um dem Hexer einen Streich zu spielen. Es war, als wäre Thronn immer nur genau so stark, wie das Dunkel, gegen das er kämpfte. Er drückte es weg - da hieß, er versuchte es, denn das Wesen hielt eisern dagegen. Und als er endlich entkräftet zusammenfiel, wie eine körperlose Gestalt aus schwarzen Lumpen, zerfiel auch sein Gegner. Es war ein Teufelskreis, in den er eingeschlossen war, nicht mehr die Kraft hatte zu entfliehen.
    Tatsächlich jedoch durchlebte er gerade eine Metamorphose, für die er all seine Energie aufbringen musste, jedes noch so kleine Quäntchen seiner Konzentration drauf verwetten, um dann am Ende alles vollbracht zu haben. Es war so, als müsse er einen Stahltür aufstoßen, die sehr schwer war und sich nur langsam bewegen ließ. Jedoch musste die Kraft, mit der er dagegenhielt, immer die gleiche, immer auf höchster Stufe, bleiben. Ja, es war eine Plage für ihn. Die Welt um ihn herum versank im Dunklen, wobei er allein darum kämpfte sich auf den Füßen zu halten. Während sein Kopf arbeitet und all seine Intelligenz und Reflexe nutzte, um die Verwandlung zu vollenden, um

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