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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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unseres Herrns ewige Untertänigkeit und bekam daher Gelegenheit als General der niederen Götter [29] zu agieren. Dieser eine war der erste Muragecht, ein Zauberer aus dem Wüstenvolk, einer, der sogleich einige niedere Dienerkreaturen um sich scharte, Elfen, die zu nahe an den verzehrenden, giftgasausstoßenden Schlund des Hadesfelsens herangekommen waren und von den Viren befallen worden waren. Es war eine demütige, verunstaltete Rasse, aus der sich bald die Orks formten, Gestalten aus dem Leid und Schmerz der ehemaligen Waldbewohner. Senragor war in tiefste Erinnerungen gefallen und vor seinem inneren Auge spielte sich all dies ab, was er mit dem Eintritt in die dunkle Welt in Erfahrung gebracht hatte. Hier in der Unterwelt wurde alles zusammengetragen, ob gut oder schlecht, ob Wahrheit oder Lüge. Es liegt einzig und allein bei den Einzelnen zu entscheiden, was richtig ist. Jeder muss sich seine eigene Geschichte aus den Bruchstücken der anderen zusammenpuzzeln. So begann er seinen ersten Kampf, agierte vorerst noch im Hintergrund und schickte seine Söhne - ebenfalls mächtige Magier, die er unehelich mit anderen Frauen hatte, die er sich einfach nahm, wenn sie ihm gefielen, und wenn er das Verlangen nach ihnen spürte - in die noch junge Welt. Und irgendwann, als ein Kampf nach dem anderen ergebnislos gefochten war, drang er durch den Hadesfelsen in die Unterwelt ein und eroberte mit seiner eigenen Rasse die großen Schmelzöfen und Fabriken der Götter. Er trotzte ihnen und der eine Allmächtige spalteten sich auf, sodass es nur noch zwei Teile war. Der Herr der Winde, der nun mehr und mehr das gesetzlose Böse vertrat, schloss sich dem ersten Muragecht an, und zusammen züchteten sie brutalerer Wesen als einfache Orks, Wesen, von unvorstellbarer Bosheit... Der Schatten verstummte, offenbar bewusst, da er schon mehr als genug gesagt hatte. Erst einige lange Minuten später hob er sein Haupt wieder, starrte den ebenfalls stumm gewordenen Feldherrn aus toten, trauernden Augen an und beendete somit die eigenartige Prozedur, wobei er sagte: Ich habe dir bereits mehr als genug erzählt, Truppführer. Ich wollte, dass Ihr nicht unwissend zu einem der Ihren werdet.
    Kajetan war außer sich. „Was werde ich...“, doch Allagan unterbrach ihn, achtete kaum auf den Einwand des toten Ritters.
    Es wird schwer werden, gegen Eure Freunde anzutreten. Doch Melwiora und Muragecht werden es als nötig ansehen Euch als Heerführer der feindlichen Truppen in den Kampf zu schicken. An Stelle Ramhads. Schwach glitt sein Kinn auf die in zerschlissenes Schwarz gewandete Brust. Es ist anstrengend für mich. Der Herr will nicht länger, dass ich hier bin. Sein drohender Blick ruht auf mir, das flammende Auge des Herrn der Winde zieht mich zurück in die Ungewissheit. Ruckartig fuhr er wieder hoch, während seine Gestalt bereits von einer unsichtbaren Klaue ergriffen und in die Schwärze gezerrt wurde. Trete nun ein in dein endliches Reich...
    Sein Körper verlor sich. Josias sah kundig auf seine Hände, die noch immer in den schweren, eisenbeschlagenen Handschuhen steckten. Er begann sich ebenfalls aufzulösen. Jedoch nahm er es in stiller Resignation hin, gab sich dem Bösen frei, denn er wusste, dass er sich ihm nicht entgegenstellen konnte. Die dunkle Stimme rief ihn zu sich, dröhnte in seinen Ohren, ein tiefes, dumpfes Murmeln von Zaubern, treibend wie die Trommelschläge... Und er versank, während sich das Böse ihm annahm, nichts blieb, bis auf die Erinnerung einmal lebend über die von der Sonne warme Erde gelaufen zu sein, den Wind im Rücken, die Weite der Welt vor sich...
    Es war das Ende...  
     
    Grünes Feuer leckte an Ramhad, umschloss den breitschultrigen Kerl mit den grotesken Gelenken und fraß sich wie Säure in die Poren und anderen Körperöffnungen. Der Rote sackte keuchend zusammen und verkrampfte seine Haltung, während sich erneut alle Glieder weiteten und unter der aufgerissenen, zerfurchten Haut kam schwarzes Leder zum Vorschein, borstige Haare und Hörner und Dornen. Sein Schrei gellte garstig und voller Schmerz in den Himmel, tobte unter dem Auge des Herrn der Winde, der dies alles kaum wahrzunehmen schien.
    Rocan hatte die Hand fest um den Elfenstein geschlossen, während sein Körper von Serenaden aus Magie und Anfällen der Wut geschüttelt wurde. Es war unsagbar kalt dort an seinen Fingerspitzen, wo die grünen Flammen herrührten und der Stein lag wie eine kalte Kugel aus Blei in seiner

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