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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Schnüre noch im Pflug, drehten sich gar auf ihrem Weg. Dann schlugen sie wie mit dem Knallen einer Peitsche in sein Fleisch ein. Er stolperte, riss sich aber dann wieder in die Höhe, schlug mit dem ergatterten Schwert drei Schattenorks beiseite, die - ohne dass er es bemerkte - bereits aufgespießt auf ihren eigenen Lanzen dort kauerten, ihren letzten Atem aushauchend. Seine Schritte wurden langsamer und taumelte, und mit der Zeit entging er der Masse, durchschritt mit weit ausgreifenden Tritten die Bruchstelle, taumelte, blindgemacht von Blut und Wolkenbruch.
    „Ohne Gnade!“
    Das nächste Holz ließ seinen Kopf zurückfallen, das Funkeln in seinen Augen begann zu verblassen, seine Hände zitterten im wiederholten, grellen Blitzlicht, als er in das spritzende Wasser der Furt sank. Einen Augenblick war sein Gesicht in der frostigen Schwärze sichtbar, und der, welcher vorher Befehle gegrölt hatte, wurde nun hastiger:
    „Halt! Stopp!“ Eine Gestalt löst sich aus dem Nichts, kommt schnell und rasch auf ihn zu, durchweichtes Leder stößt durch die Wasseroberfläche und dann ist er da. Irmin. Er sieht ihn, sieht sein entfremdetes Halbblutgesicht, wie es sich besorgt und schuldbewusst über ihn beugt. Aber er schafft es nicht etwas zu sagen, seine Wort gefrieren in seiner Kehle zu eisigen Klumpen, und er will schreien, aber kein Tod kommt über seine Lippen. Sein Leben spielt sich einzig in seiner Vorstellung ab. Er erahnt mehr die schlanken Hände Eszentir s, als dass er sie spürt, wie sie sich schützend um ihn legen, und ihn in der Umarmung bergen. Pfeile rauschen an ihnen vorbei, Feinde fallen, und bevor es für ihn schwarz wird, sieht er noch einmal das Schwert Azraìl, welches dem jungen Elfen an der Seite herabbaumelt. Die Klinge ist schwarz wie Ebenholz, schimmert grünlich und Flammen lecken daran, verbrennen aber nicht ihren Träger...
    Er unternimmt einen langen Ritt durch die Schwärze, auf einem wunderschönen Pferd, reitet durch eine Lichtungsscharte neben Eszentir, locker und leicht, ohne Bedrängnis. Auch die Flora und Fauna ist schön, passt sich mit den Pappeln und Ebereschen wunderschön an das im Wind sachte wiegende Gras an.
    Plötzlich hebt Irmin den Kopf und dreht ihn zu ihm, er lächelt und ist erheitert. Er sagt etwas, was Wye vorerst noch nicht versteht. Er redet von Liebe und Verständnis, und wider jeden Erwatungen nickt er selbst und sagt fast bekümmert: „Ich weiß. Es geht vielen so.“
    „Und trotz dessen musste gerade ich dieses los ziehen!“, setzt der andere fort. In ihrem langsamen Trab blicken sie sich an. Man weiß nicht, wo sie sich befinden. „Es grenzt an ein Wunder...“ Ungläubig und Erstaunt zugleich schüttelt er den Kopf.
    „Du hattest halt einfach Glück.“, erwidert er.
    „Man kann auf viele Arten Glück haben!“, lacht er.
    „Was meinst du,“, beginnt er den nächsten Satz, „würde ich bei ihr Chancen haben?“ Er wartet einen Moment, macht dabei dem anderen verständlich, dass seine Rede noch nicht geendet hat. „Ich meine,“, fährt er fort, „ich habe ebenfalls dunkle Haare und eine helle Haut!“
    „Unsere Familie ist nicht so reinrassig wie Eure, General.“
    „Es war ein Streich der Natur..“, trägt dieser lächeln herbei.
    „Aber ich will Eure Frage beantworten.“ Er überlegt eine Minute lang schweigend, während sie weiterreiten. Schließlich schüttelt er den Kopf und grinst. „Nein, ich glaube nicht, dass sie Euch wirklich zugeneigt ist, Wye. Aber ich weiß, dass sie euch schätzt! Da bin ich mir sicher!“ Er deutet anklagend mit dem Finger auf seinen Freund.
    Der neue General nimmt es hin, äußerlich kaum beeindruckt, innerlich hat er aber Schwierigkeiten sie äußerliche Fassade aufrecht zu erhalten. Es ist schwer mit dem Gesicht zu lügen, wenn einem gerade das Herz zerbricht. Er schluckt, seine hochgezogenen Mundwinkel krampfen sich nach unten, er hat das Bedürfnis zu weinen. Aber er tut es nicht. Irgendwie schämt er sich und fühlt sich räudig. Schwer getroffen blickt er auf seine mit einer goldenen Borte umrandeten, ledernen Handschuhe hinab. Er sagt nichts dazu, versucht sich zurückzuziehen, und mit einem Mal ist die Außenwelt für ihn uninteressant...
    Er öffnet die Augen.
    Pferdegetrappelt. Kampfgeschrei. Äste, die seinen Körper streiften, Pfeile, die haarscharf an ihm vorbeiglitten und im Boden stecken blieben. Nasser Sand, der durch das darauf Herumtrommeln von Hufen aufgespritzt wurde, hinterließ bizarre

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