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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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waren, das Zeichen, dass er ein rangoberer Offizier der geistlichen Herrscher war. Er schlug die Hacken zusammen und salutierte, dichte Stoppeln zierten sein Doppelkinn und er wirkte wie aus dem Ei gepellt. „Herrin?“, fragte er in die Dunkelheit und stierte geradezu auffällig in den stockdunklen Thronsaal. Eine Regung. Ein silberweißer Schimmer glitt durch den Raum, Stoff raschelte, die Bestätigung, dass sie anwesend war. Der Grüne schluckte nervös und nahm schließlich den Arm herunter, Kälte hielt ihn umfasst. „Die Armeen sind durchgedrungen. Die Elfen fliehen nach Norden. Ebenso wie in der Felsenwüste. Die Hochwarte ist von der Außenwelt abgegrenzt und die Menschen ziehen sich ebenfalls auf die Ebenen zurück.“
    Scheint so, als würden sie sich sammeln wollen... Für ihren letzten Gegenangriff... , antwortete eine süße Stimme, die wie Eiswürfel in einem Glas erst klimperte und dann verhallte.
    „Meine Rede, Mylady.“, ereiferte der Gnom ehrfürchtig. „Möchtet Ihr, dass ich ihn zu ihnen schicke?“
    Eine kurze Stille. Dann: Tut, was getan werden muss!
    Ein Schauder überkam den Offizier, kurz und streng schüttelte er das massige Haupt, dann wollte er sich abwenden, doch zuvor, drehte er sich noch einmal um und sah auf das, was sich dort unmittelbar in den Schatten bewegen musste, und für jeden wunderschön und vollkommen war. „Ähm...“ Er schmatzte bei jedem seiner Worte, jetzt räusperte er sich. „ Er ist gekommen, um...“
    Sie ließ ihn nicht aussprechen. Ich weiß, warum er gekommen ist!, fuhr sie ihn schroff an. Erledigt lieber Eure Aufträge, Offizier, und kümmert euch um die Schlacht. Ich werde mich um ihn...
    „Nein, Mylady,“, unterbrach sie der Gnom ein zweites Mal, etwas, was ihn unter normalen Umständen den Kopf gekostet hätte. „Ich meine nicht den Elfen!“ Überdeutlich schüttelte er den Kopf, machte aber gleichzeitig einen Schritt zurück, um sich vor - sollte es so sein - den gierigen Krallen und ihren beißenden Höllenhunden in Sicherheit zu bringen. Augen funkelten rot und garstig neben dem Thron auf, wo sich auch die Eisfrau aufhielt, immer um die ruhige Gestalt herumschlängelnd, die auf diesem platzgenommen hatte. Dessen Augen funkelten weißlich und gierig, fast tot, aber angefüllt mit allem Wissen der Welt.
    Bedrückt das Gemüt unseres aller Herrn nicht, Gnom, oder Ihr werdet in dessen Hölle geworfen! In dessen windige Eishölle!, zischte die Stimme der Eisfrau. Die Gestalt auf dem Thron atmete jetzt, stieß einen langen, kalten Frosthauch aus, der sich sofort im Raum verbreitete, und es war, als würde der Rauch des Todes in Gestalt von Staub vom Boden aufsteigen. Und in dem Moment wurde dem Grünen klar, dass es nicht Muragecht war, der auf diesem Sessel der Herrlichkeit saß, sondern dass es etwas viel schlimmeres war, etwas allmächtigeres...
    „Nein, oh Herrin, es ist der Er...!“, versuchte der Ohrringträger es ihr zu verdeutlichen, aber er klang brüchig und niedergeschlagen, denn bittere Angst und Furcht vor der Macht hatten sich ihm soeben offenbart.
    „ Schweigt, Hurensohn!“ Plötzlich packte ihn eine viel realere Erscheinung als die der Eisfrau am Kragen und zerrte ihn in die Höhe. Schleimgrüne und schwarze Lederteile und Stoffe kamen zum Vorschein, denn das fahle Licht, was schräg durch ein großes Fenster in der Seite fiel, hatte bis jetzt nur den Eingang und den Platz davor beleuchtet, jetzt trat die Gestalt zur Hälfte ins Licht. Der Gnom sah Haar lang und so schwarz wie Asche, die entfremdeten Züge Darios und ein wohl oft benutztes aber dennoch prachtvolles Schwert an dessen Seite. „Wir haben großes Glück, dass er zurückgekehrt ist, und Ihr werdet dieses nicht wieder zerstören! Auch Er wird es nicht können!“ Der dunkle setzte ihn wieder auf die dicken, behaarten Füße mit den rissigen, gelben Nägeln. „Er ist alt, ja, und klug und viel stärker, als wir zu hoffen glaubten, aber selbst seine Macht wird an der unseres Herrn scheitern!“
    Der Gnom nickte völlig irritiert und ängstlich, dann huschte er durch die schwere Tür hinaus, verließ den engen, wie leer erscheinenden Raum, in dem die Schatten herrschten, und versuchte wenigstens seiner Arbeit weiter nachzugehen...
     
    Ein grüner Blitz. Er zuckte nur kurz über den nächtlichen Himmel, der schwerbedeckt von Wolken und Nebel war, erfüllt war von den höllischen Kreischern und Brüllern der Armee der Schattenorks. Zähflüssig und schwer walzte sich das

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