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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Zauberschwert aus seinem Waffengurt und ließ es funken- und flammenschlagend in den Steinwall fahren. Vulkanisches Feuer brodelte auf und glimmende Risse zogen sich durch den Stein, zerfetzen den Schiefer und spaltete die Mauer. Ein ohrenbetäubendes und erschütterndes Knacken ging durch die Feste wie ein Steinschlag in einer Höhle durch den Berg. Es war, als würde sich ein gigantischer Hügel knarrend auseinander dehnen, als würden die Platten der Erdkruste sich erneut verschieben und dieses unnatürliche giftgrüne Licht in der Klinge erhellte den ganzen Wehrgang. Elfen fielen taub und gefühllos von ihren Posten, Zungen grüner Magier stahlen sich davon und brannten sich in jene Körper, die der Burg zu nahe gekommen waren. Und beinahe zur gleichen Zeit, zu der Azraìl die Stunde regierte, zerbrach das Band des Zaubers, zuckten noch einmal ganz kurz und morgenrotrosa und violett auf, bevor sie dann völlig verschwand. Der gigantische Schild zehrte sich selbst auf, verdrängt von der Kriegermagie der drei nun vereinigen Runensteine. Und ihr elfisches Feuer erstrahlte in neuem Glanze.
    Mit einem Mal waren alle aus ihrer Starre gerissen und sackten und fielen zusammen unter dem erbeben der Erde, ein gleißender Lichtstrahl glitt von dem Schwert über auf die unendlichen Horden der Schattenorks und brannte und zerstörte. Elfen, die sich wieder gefasst hatten, zogen nun schnell wieder Pfeile aus ihrem Köcher, legen an und ließen sie sirren. Die Orkreihen stolperten und vergingen, gleich dem Damm, der zerbrochen war. Und der klägliche Rest an dreihundert Elfen stand in der Furt, der Fluss schäumte, und beschossen die Ebene, den Feind, der zehn bis zwanzig Yard ohne weiteres Hindernis vor ihnen lag. Das Wasser brandete an den Bruchstücken des Deiches und warf schäumende Blasen, überschwemmte die Ebene und schaffte aus ihr einen noch höllischeren Sumpf, dessen Boden wie Treibsand war. Erde und Bäume wurden mit hinweg gerissen und das feindliche Heer stemmte sich gegen die Brandung, die ihre Knöchel umwucherte. Die Klingen wetzend.
    Schnaufend erhob sich Eszentir aus den Fluten, stemmte seinen klitschnassen, frierenden Körper in die Höhe, stand wacklig, Azraìl mit beiden Händen umklammert. Das unnatürliche schwarze Haar klebte an seinem Gesicht und auf seinen Schultern, der Waffenmantel rutschte von seinen Schultern, und das Blut schoss heiß und voller Adrenalin durch seine Adern. Er hatte es geschafft. Er hatte seine Kämpfer von den Dunklen gelöst, hatte sie wieder soweit normalisiert, dass sie wieder kämpfen konnten. Und so schritten die Elfen leichtfüßig durch den undurchsichtigen rauschenden Bach und ließen ihre Hölzer schnellen. Der König stand mitten zwischen ihnen, das glühende Schwert umfasst, endlich wieder nach langem seine Bestimmung erfassend. Und keiner konnte sie ihm nehmen. Er wusste, was ihm bevor stand, und wie er am Besten damit umzugehen hatte. Mit seiner Aktion hatte er einen großen Teil zerstört, aber einen noch größeren gewonnen. So würde das Ende lediglich früher kommen, wenn es kam, nichts anderes.
    Irgendwo dort im Schatten der Reste des Dammes stakste Wye durch das Wasser, fluchte und entledigte sich dreier Gnome und eines Schattenorks, die sich zu nahe an ihn herangewagt hatten. Seine Klinge blitze schnell und tödlich auf und streckte die Leiber nieder, warf sie in den Dreck und in den Schmutz, sorgte dafür, dass weiterer Lebenssaft den Boden benetzte. Dann erblickte er durch den Schleier aus glitzernden Regenschnüren seinen Freund, der mit einer Armee Schützen hinter sich offen dastand, und von ihm ging dieses merkwürdige Glimmen und flackern aus, dass sich auch durch die Klinge in das Wasser entlud. Mit schmatzenden Schritten hatten sich auch die Laurus-Ier in Bewegung gesetzt und brüllten in den Sturm, bevor sie pfeilgespickt untergingen. Kuhorten weiterer Gnome und einiger Trolle näherten sich, hatten die Wand an einer anderen Seite durchbrochen und hieben nun auf die ein, die mit Spießen bewaffnet um die Ballisten standen. Das Katapult war bei der Erosion wohl oder übel kaputt gegangen, an den Steinen und Fluten zerschellt, die wie ein Reiterheer dahingeprescht waren und die Feinde von den Füßen gerissen hatten. In der Nähe hörte er jemanden immerzu schreien und brüllen: „Nimmt die Flanke! Die Flanke! ... Rechts!“ Er wand sich durch die Ungewissheit und das Leuchten, biss er rein aus Versehen gegen ein Geländer stieß. Die Treppe,

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