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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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schoss es ihm sofort durch den kopf, und im nächsten Licht eines grellen Blitzes sah er sie auch, der Schatten warf groteske Formen, und er wurde sich gewahr, dass der Feind bereits mit Leidern und Enterhaken die Festungsmauern erklommen, dabei die Waffen verloren hatten und sich nun den Elfen mit Faustschlägen annahmen. Blutig betäubt stürzten die Krieger in das aufgedunsene Wasser, das sofort aufspritzte. Genau in dieses Wirrwarr an Klauen und Zähnen geriet Wye. Mit seinem langen, im Blitzlicht funkelnden Jagdmesser trennte er dem ersten den Unterarm ab, und rammte es dann schließlich in dessen Brust. Röchelnd glitt der Ork die glitschigen Stufen hinab. Den zweiten warf er ebenfalls brutal aufs Pflaster. Die stürmischen Tropfen des Regens explodierten förmlich auf dem glatten, steinernen Boden und perlten in alle Richtungen ab, Pfützen unterstanden einem wahren Kometenhagel. Aber er preschte durch sie hindurch, bis er auf dem Wehrgang und schließlich auch beim Geländer der Innenfeste war. Dort verteidigten sich gerade zwei behelmte Pikeniere gegen drei der monströsen Schattenorks. Ohne viel darüber nachzudenken sprang er auf sie zu, traf einen mit dem stumpfen Ende seines Dolches ins Gesicht und schmetterte dieses gegen das Geländer. Knochen knackten, ein Schädel zerbarst und die Gestalt sackte reglos zu Boden. Noch in der Gleichen Minute stand er bei dem anderen in stieß seine Waffe in dessen Unterschenkel. Der Feind brüllte dröhnend auf, aber einer der zwei Elfen hatte sich befreien können und rammte den spitzen Stab mitten in den Torso des Orks. Dann war dieser still, das andere Ende ragte verkrustet von Blut, Dreck und Fleischfetzen aus dessen Rücken. Kurz darauf wurde auch der Zweite niedergestreckt.
    In blinder Wut, Hast und Eile rannte er weiter, bis zum Ende des noch bestehenden Deiches. Das Ende raste ausgefranst und abgebröckelt auf ihn zu, seine Schritt wurden immer schneller und verkrampfter, das Adrenalin ließ langsam nach und er begann wieder die Kälte zu spüren. Die Kälte, und den Schmerz... Er ächzte, dann zog er die Beine an, und sprang. Sein Mantel wehte im flatternd hinterher.
    Er preschte mitten in das auf Pykon brandende Meer aus schwarzen Lanzen und rostigen Rüstungen hinein, stolperte im unwegsamen Matsch, den Blick von Tropfen verdeckt und hackte wie wild um sich. Als das Messer an einem Harnisch zersplitterte, ergriff er sich eines der geborstenen Schwerter und schwang es einem Berserker gleich durch die grunzende Masse aus herabsinkenden Leibern. Blut spritzte und besudelte sein Gesicht, tiefes Rot sog sich in seine Kleidung und bedeckte sein Gesicht. Aber auch er wurde von Klingen und Krallen erwischt. Haut und Kleiderfetzen wurden von ihm brennend abgerissen und es blieben tiefe, ausgefranste Furchen. In scherte es wenig. Der Schub an Kampfeslust und Energie gab ihm neue Kraft. Und wieder erklangen diese schmetternden Rufe:
    „Volle Breitseite! ... Auf die Flanke! Schießt!“ Wild jagte er auf das Gebrüll zu, während Geschosse dicht neben ihm in Lederhaut und Rostschutz ruckten und die Geschöpfe ihren eigenen Lebenssaft gurgelnd herabsanken. Er wollte es schaffen, er wollte bei Bar sein, bei Eszentir, beim König! Er hatte keine Angst vor dem übermächtigen Feind mehr, er wollte nur noch mit einem Helden Seite an Seite kämpfen. Er hatte Sephoría in Burg Krakenstein allein gelassen, ihren Bruder würde er nicht verenden lassen. Niemand Wichtiges sollte mehr sterben, niemand Wichtiges, sollte noch zugrund gehen! Sein Herz war so mit Entschlossenheit gefüllt, dass er die heranschwirrenden Pfeile kaum wahrnahm. Im Prinzip waren sie eh nicht für ihn bestimmt. Sie sollten die Schattenorks töten. Aber so, wie er nun unter ihnen stand, von oben bis unten blutbesudelt, konnte man kaum durch den stürmischen Regen erkennen, welcher wer war...
    Erst erwischten ihn nur zwei Pfeile, gruben sich vibrierend und hart in seine Brust. Sein Körper zuckte nur zweimal zusammen, weiteres tat sich nicht. Sein Haar schlackerte um ihn, peitschte sein Gesicht und in seinem Bart fingen sich Tropfen allerlei Absonderungen, sein Atem ging schnell und rasselnd, seine Hose war zerrissen, Klingen steckten in seinem Oberschenke und dennoch rannte er nach Norden, dorthin, wo er seinen Herrn vermutete. „Herr...“, hauchte er, „Mylord...!“Ein weiterer Pfeil zerfetzte seinen Oberarm, zerrisse seinen Muskel. Ein Zweiter, Dritter und Vierter sausten heran, durchbrachen die

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