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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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sich, sodass sie die neu gewonnene Wärme ihrer Körper spüren konnten, und dann versiegte das Licht, nichts weiteres als Schwärze blieb an dem Ort, wo vor einigen Momenten noch das große Zerdriften der Gefährten sattgefunden hatte, die Dunkelheit wurde dichter, der Nebel undurchsichtiger, und auch der Wind nahm ab, bis er schließlich ganz verstummte...
     
    Es ist Zeit hinüber zu gehen...!, zischte eine Stimme, die unter einer pechigen, schmierigen Kapuze hervorzüngelte, ein Spieß aus Flammen, der aus seinem Bund mit der Welt und der Schwerkraft austrat, hinab glitt, statt zum Himmel hinauf. Dieser war schwarz, dichte, schwere Wolken hatten sich wie ein undurchdringlicher Teppich über es gelegt. Von dem großen, nicht all zu fernen Berg, stieg Rauch auf, reckte sich in einer fast grotesken Geste empor und explodierte hoch über seinem Schlot in der Finsternis der Gestirne. Glut färbte ihn dicht über dem Brandkessel indigofarben und schaffte somit die Atmosphäre eines Endes, das sehr, sehr nahe war. Und das war es, in der Tat, das war es...
    Die Beiden sträubten sich kaum, ließen sich ohne weiteres in die auf dem Wasser zappelnden Boote schupsen, gestreift von kalten Händen, lange Teufelskrallen. Dann legten sie ab. Die Bucht mit ihren zerklüfteten Überhängen, ganz in ein Bett aus Schatten gelegt, entschwand ihrem Blickfeld, der Steg aus fauligem, schimmligen Holz hatte geknarrt, jetzt lag er wieder im Stillen, und die Wellen, welche die kleine Nussschale verursachte, wiegten die lockeren Stützpfeiler hin und her, so sacht, dass es kaum wahrnehmbar war. Aber die beiden Erwählten, die nun so kurz vor ihrem sicheren Tod standen, bemerkten jetzt sogar noch jede geringste Nuance, die sich ihnen auftat. Überall - außer im direkten Osten - war der Horizont von einem bleichen Grau angehaucht, Sterne funkelten hier und da noch einmal, das sichere Zeichen, dass die Nacht bald enden würde. Diese Nacht. Diese endlose Nacht, in der es entschieden sein sollte. Alles war so dunkel, dass man selbst den Mond nicht sehen konnte, nur der Tod lag als lähmendes Gefühl über den Fluten und den Steinquadern. Das Meer der schwarzen Tode lag still und so kalt wie eh und je da, eine Masse wie dunkler Honig, die nie in einen Orkan hätte geraten können.
    Während ihrer Fahrt wurde ihnen vor Augen geführt, wie wenig sie eigentlich dieser Weltmacht entgegenzusetzen hatten. Eng kauerten sich in die Winkel, das sperrige, brüchige Holz stechend und fehl am Platze im Rücken, die Eisenschwarzen Scharniere und Nägel, die Geräusche der Ruder, die in den Wellen platschten, und jedes Mal war es, als würden tausend Stimmen zugleich zu ihren rufen, ein beängstigendes Hallen, durchdringend und apokalyptisch. Sie begannen zu frösteln, und zum ersten Mal rochen sie den Schweiß in ihren durchnässten, steifen Mänteln, dazu noch ein Sud aus Schwefel, der von den vornüber gebeugten Schattenwesen ausging, die an Bug und Heck wie die Fuhrmänner an der Fähre über den Fluss Styx standen, mit zerfetzen Umhängen so schwarz wie Obsidian, Gliedern so dünn und ausgefranst, misshandelt und verdreht wie jene von Leichen, die einem erst ausgehungert und dann einem brutalen Massaker zum Opfer gefallen waren. In dem Loch ihres Gesichtes blitzen ab und zu von verbranntem Fleisch umwucherte Knochenzüge, scharfe Eckzähen und ein kaltes, weißes Feuer in den Augen, was seltsam für solche Gestalten war. War es nicht die Farbe des Blutes, die in ihren Pupillen schillerte?
    Jorgan rührte sich etwas, räusperte sich kläglich, sagte aber sonst nichts weiter, da sich der zerrissene Abgrund in die Schwärze allein bei der kleinsten Bewegung zu ihm drehte. Rocan versuchte wegzuschauen, betrachtete seine ausgetretenen Elfenstiefel und die frostige Nässe, die sie beinhaltete. Sein ganzer Körper war steif gefroren, und es wurde kälter, um so näher sie dem Hadesfelsen kamen. Er hatte längst begonnen zu schlottern, seine Wangen und Lippen bebten, er hatte die Arme fest um seinen Leib geschlungen und drückte ihn, damit die Sijordor keinen Grund hatten ihn sofort aufzuspießen. Er musste wenigstens schaffen in die Nähe von Sowem Dun zu kommen, jedem Yard, das er ihr näher kam, erfüllte ihn mit neuem Mut und Zuversicht, aber mit jedem Yard weiterer Nähe, stieg auch seine Angst in höllischem Maße an und ein fremdes Gespür in ihm erwachte von neuem, eine Regung tief verankert in seinem Inneren, eine Stimme, die seit seiner Kindheit

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