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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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würde ihn vielleicht niederringen, wenn er nicht stark genug war um sich gegen sie zu wehren. Zusammenreißen musste er sich, wenn er sie betrachtete und nur auf die Stimme in sich hören, die ihm zuflüsterte, was er tun sollte. Gerade jetzt hörte er wieder diese vertraute Stimme, die wie das Säuseln des Windes klang und aus den tiefsten Tiefen seines Unterbewusstseins zu kommen schien.
    Schatten und Eis.
    Kannst du sie auseinanderhalten?
    Sie spüren?
    In dir und überall.
    Folge dem Pfad des Vertrauens und wende dich nicht um, so schwer es dir auch fällt.
    Er wollte tun, was die Stimme von ihm verlangte, ihm riet, doch es war so unsagbar schwer und seine Kraft auf ein Minimalmaß geschrumpft, sodass sogar das Wort ‚Nein’ die Aufgabe zu erdrücken schien, die ihm mit diesen einfachen Gedanken zugeflüstert wurde. Er lauschte dem Echo des Säuselns und fand sich dann in seiner Welt wieder, der Schatz seines Denkens verfloss, während er dem steinernen Pfad, den sie beschritten, mit den Augen folgte. Patrinell führte sie. Er hatte ihnen versprochen sie sicher in das Lager zu bringen, von dem er die ganze Zeit wie ein Besessener redete und das dort draußen in den Schatten des Pfades liegen sollte. Schon längst hatten sie die großen Bögen hinter sich gelassen und strebten einer Erhebung zu, die sie neben einem tiefen Abgrund vorbeiführte. Von dort unten schien ein Atmen und Seufzen zu kommen, ein Wälzen und ein Dröhnen, als wollte sich etwas mit aller Macht durch das Gestein und die Felsen schlagen.
    „Der Fluss.“, erklärte ihnen Arth und setzte seinen Weg auf einem schmalen Sims fort, dass sie direkt über die Schlucht brachte, in der wallender Nebel und Dunst über dem Nass hing. „Von hier sind es noch wenige Yard!“ Der General ging etwas schneller und seine Schritte klangen dumpf und hohl auf dem von schäumender Gischt ausgehöhlten Felsen. Sie verließen die Nähe des Luftschachtes und die ewige Dunkelheit der Tunnel brach bedrückend und kalt über sie herein. Aus den hintersten Ecken hörten sie Laute, gedämpfte Stimmen und das vorsichtige Schleifen von Stahl auf Stein. „Wir sind nicht mehr fern! Wenn wir jetzt eine Fackel oder etwas ähnliches...“ Er wurde mitten im Satz unterbrochen, denn Thronn war auf einmal auf ihn zugetreten, hochgewachsen und gehüllt in die pechschwarzen Gewänder der Druiden, der Magier des höchsten Ordens. Seine Augen glommen hell auf, zwei Sterne in den Schatten und dann entflammten Warrket s Fingerspitzen, das weiße Druidenfeuer leuchtete hell und warm, geschaffen wie aus tausend Sonnen und sie schimmerten blau in der Farbe der eigenen Magie der mentalen Kräfte. Patrinell nickte und sie sahen nun, dass sich der schmale Gang zu einer großen Halle geweitet hatte, durch deren Mitte sich ein riesiger Riss in die untere Schwärze zog. „Die Haupthalle!“, bekannte der Gesetzeshüter und betrachtete einige Momente fasziniert die prächtig aus dem Gestein geschlagenen Säulen und Figuren in den Ecken.
    Bald gingen sie weiter, das Gemurmel und Getuschel wurde lauter und der Spalt schien in die Breite zu wachsen, als sie sich im mit großen Schritten näherten. Mitten über den bodenlosen, zerklüfteten Tiefen - das erkannten sie jetzt - erschien eine Hängebrücke, die aus morschen und zum Teil zersplitterten Brettern gezimmert war. Die Taue, die in das Holz eingeflochten waren und es hielten, waren an manchen Stellen durchgescheuert und von Schwertklingen angeschnitten.
    Warrket ließ sein Feuer höher schlagen, um schließlich auch die andere Seite des Raumes ganz auszuleuchten, und das weißblaue Licht schimmerte und spiegelte sich auf den rauen Granitblöcken, aus denen die Figuren und Stützbalken gemeißelt waren. Wieder sah man diese seltsamen Schriftzüge auf den Wänden und Torbögen und Thronn las, was er verstand.
    Die legendäre Halle der Könige. Hier ruhen die Gebeine der alten Könige von Gordolon.
    „Die Halle der Könige.“, sagte der Hexer und ein Lächeln überspielte seine Lippen, während er die Hände in die Hüfte stemmte. „Die Katakomben von Trishol.“ In seinen Zügen lag Erstaunen und Wiedererkennen, und Rocan sah zu ihm auf, wie man zu einem großen Bruder aufsieht. Er wollte sein wie sein Onkel, groß, stark und gelehrt, doch er verschwieg es und zog sich in sich selbst zurück, während er den Magier aus bekümmerten Augen betrachtete. „Hier lag der erste König der Welt“, erzählte er. „und bereitete das ewige Bett

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