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Die kritische Dosis

Die kritische Dosis

Titel: Die kritische Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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verbieten. Da war so ein nettes kleines Mädchen, dem hab’ ich den Zettel zugeworfen. Es hat gelächelt und genickt, um zu zeigen, daß es verstanden hat. Dann ist es zum Telefon gegangen und hat die Nummer angerufen, die Mr. Fowler mir gegeben hatte.«
    Sellers’ Gesicht war finster wie eine Gewitterwolke. Er ließ seinen Blick von ihr zu Fowler und von Fowler zu mir wandern.
    »Und was haben Sie dabei für eine Rolle gespielt, halbe Portion?« fragte er mich.
    »Ich habe Sie zu Mrs. Chester gebracht. Wer hat ihr erlaubt, ins Badezimmer zu gehen und die Tür abzuschließen — Sie oder ich?«
    »Haben Sie etwas gegen meine Klientin vorzubringen?« fragte Mr. Fowler. »Ich meine, in Los Angeles?«
    »Tja, ich weiß nicht recht...«, sagte Sellers zögernd. Dann fragte er Mrs. Chester: »Waren Sie schon öfter in Verkehrsunfälle mit Fahrerflucht verwickelt?«
    »Ja und nein...«
    »Antworten Sie nicht!« mischte Fowler sich ein. »Sie sind nicht dazu verpflichtet.«
    Sellers kaute mit gekrauster Stirn an seiner Zigarre. »So langsam dämmert mir einiges.«
    Er starrte eine Minute nachdenklich vor sich hin. Dann wandte er sich plötzlich an Mrs. Chester. »Wie heißen Sie?«
    »Mrs. Harvey W. Chester.«
    »So hieß Ihr Mann. Sie sind verwitwet.«
    »Ja.«
    »Ihr Vorname ist Tessie?« fügte er brüsk hinzu.
    »Mein Vorname ist Theresa«, verbesserte sie würdevoll.
    Sellers begann zu grinsen. »Da haben wir den Salat! Sie sind >Springmaus-Tessie    Breit grinsend wandte er sich zu mir. »Da haben Sie sich ja schön reinlegen lassen, halbe Portion. Der Trick hat einen Bart von hier bis San Franzisko. Aber Moment mal...«
    Er stand auf, pflanzte sich breitbeinig, mit vorgeschobenem Kinn und wippender Zigarre vor mir auf. »Jetzt komme ich erst auf den Trichter. Na, das ist ja eine schöne Bescherung. Ich will Ihnen mal was sagen, Sie halbe Portion. Entweder sind Sie hier der Lackierte, oder Sie haben sich ein ganz tolles Ding geleistet. Dann werden Sie es noch bereuen.«
    »Und damit das nicht am Ende auch noch auf Sie zutrifft, Sergeant«, sagte Fowler, »halte ich es für ratsam, wenn Sie von hier verschwinden, sich bei Ihren Kollegen melden und offiziell um Amtshilfe bitten.«
    Sellers fuhr ihn wütend an. »Wenn ich etwas aus Ihrem Bezirk brauche, werde ich es schon sagen. Im Augenblick komme ich allein zurecht.«
    Er ging zum Telefon, wählte die Auskunft und sagte: »Den Flughafen bitte... Hier ist Sergeant Sellers, Kriminalpolizei. Wann geht die nächste Maschine nach Denver?«
    Er runzelte die Stirn und sah auf die Uhr. »So spät erst?« Er zögerte einen Augenblick. »Na schön. Reservieren Sie mir einen Platz. Sergeant Frank Sellers, Kriminalpolizei Los Angeles.«
    Er hieb den Hörer auf die Gabel und wandte sich an Fowler. »Wir sprechen uns noch.«
    Dann, zu mir gewandt: »Wenn Sie tatsächlich zehntausend in bar geblecht haben, sind Sie wahrscheinlich unschuldig. Wenn die zehntausend aber nur in schönen Worten bestanden haben, bedeutet das, daß Sie die ganze Sache gedeichselt haben.«
    »Ich habe in bar bezahlt.«
    »Ich will’s hoffen — in Berthas Interesse!« Damit verschwand er.
    Fowler hielt mir die Tür auf. »Ich glaube, wir brauchen Sie nicht mehr, Mr. Lam.«
    Ich ging. In dieser Runde lag Minerva klar in Führung.

18

    Ich fuhr mit dem Leihwagen wieder zu meinem Motel, schloß die Tür auf und trat ein.
    Die Verbindungstür zu Elsie Brands Zimmer war zu.
    Ich ging ins Bad und rubbelte mir Gesicht und Hände mit einem heißen Waschlappen ab. Danach fühlte ich mich etwas besser.
    Die Dinge waren jetzt in Bewegung geraten, und ich war nicht einmal böse darüber. Aus einem fahrenden Zug heraus ergattert man eher mal einen Blumenstrauß, als wenn man auf dem Abstellgleis steht.
    Ich ging zur Verbindungstür hinüber und hob die Hand, als es an der Außentür meines Bungalows leise, fast verstohlen klopfte.
    Ich zögerte einen Moment.
    Es klopfte noch einmal.
    Ich ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit.
    Vor mir stand Minerva Badger.
    »Guten Tag, Donald«, sagte sie.
    Ihre Stimme war honigsüß.
    »Guten Tag, meine Schöne«, gab ich zurück.
    Mir war, als hörte ich hinter mir eine Bewegung.
    »Darf ich hereinkommen, Donald?«
    »Wer ist bei Ihnen?«
    »Ich bin ganz allein.«
    »Wo steckt denn Ihr tüchtiger Anwalt?«
    »Ach — kennen Sie ihn?«
    »Das wissen Sie

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