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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Nador?“
     
    Nador sah Jarin irritiert an. „Ich weiß es auch nicht, Jarin. Ich kann es Euch nicht sagen. Ich fühlte einfach, dass eine Gefahr von der Waffe ausging.“
     
    Nachdenklich blickte Jarin auf Nador. „Das ist seltsam!“ meinte er kopfschüttelnd. „Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist die, dass ein winziger Teil meiner Kräfte auf dich übergegangen sein muss, als ich dich ins Leben zurück rief. - Nun denn, ich kann es nicht mehr rückgängig machen! Du wirst damit leben müssen. Ob es immer gut für dich sein wird, diese Gabe zu haben, kann ich nicht sagen. Doch nun kommt! Sarja wird sich schon fragen, wo wir bleiben.“
     
    Als sie durch den Burghof schritten, fragte Ardon: „Wo ist Dorons Leiche geblieben? Wir haben sie nirgendwo gesehen.“
     
    „Die könnt ihr auch nicht gesehen haben“, antwortete Jarin „denn der Körper Dorons ist in Rauch aufgegangen, nachdem sein Geist ihn verlassen hatte.“
     
    Kurz nachdem die drei das Schiff wieder betreten hatten, setzten die Gefährten die Segel und es ging auf die Heimreise. Das Wetter war ruhig und klar, und erst am vierten Tag kam ein schwerer Sturm auf, der sie unweigerlich verschlungen hätte, wenn nicht Jarin Winden hätte gebieten können. So erreichten sie nach dreiundzwanzig Tagen Abwesenheit wieder den Hafen von Gendana. Im ersten Morgenlicht machten sie an der Mole fest. Zu dieser frühen Morgenstunde war der Hafen wie ausgestorben. Die Fischer waren schon in der Nacht ausgelaufen, und da das Wetter kalt war und es heftig schneite, war kein Mensch zu sehen.
    Als die vier Gefährten bereit waren, von Bord zu gehen, sagte Jarin:
     
    „ Jetzt schlägt unsere Abschiedsstunde. Ich habe euch sicher in den Hafen gebracht, und von nun an liegt euer Schicksal wieder in euren eigenen Händen. Euer Abenteuer ist nun zu Ende. Viel Böses habt ihr erlebt, aber viel Gutes ist euch daraus erwachsen. Ich glaube, ihr alle vier seid nun ein wenig verschieden von den Menschen, die ihr wart, als ihr zu dieser Fahrt aufgebrochen seid. Aber es ist keine Veränderung zum Schlechten. So haben die Götter euch allen ein wenig Weisheit und Einsicht geschenkt, und jeder von euch wird nun sein Leben meistern.
    Sarja, halte die Krone in Ehren! Sie war ein Geschenk und ein Dank für einen deiner Vorfahren, dem du jedoch an Mut und Entschlusskraft um nichts nachstehst. Heute übergebe ich sie aufs Neue deinem Geschlecht, damit der Segen der Götter auch weiterhin auf Ellowin ruhe. Setze wie alte Tradition fort und übergebe auch du sie deinem erstgeborenen Kind in seinem einundzwanzigsten Jahr.“ Damit übergab er Sarja das Diadem, das er bis dahin für sie aufbewahrt hatte. „Und nun, lebt wohl, und die Götter mögen mit euch sein!“
     
    Er löste das Tau, und das Schiff glitt aufs Meer hinaus, obwohl alle Segel gerefft waren. Stumm standen die vier Gefährten am Ufer und sahen ihm nach, bis das Boot im Schneetreiben verschwunden war.
    Schweigend machten sie sich auf den Weg in das Gasthaus, in dem sie ihre Pferde gelassen hatten. Jeder von ihnen dachte daran, dass sie Jarin nun nie mehr wieder sehen würden. Obwohl sein Wesen für sie unbegreiflich war, hatten sie ihn alle sehr verehrt und gedachten seiner in Dankbarkeit. So viel hatte er ihnen allen geschenkt!
    Als sie zum Gasthaus kamen, waren dort noch alle Läden geschlossen. Als sie den Wirt herausgeklopft hatten, war dieser vor Erstaunen sprachlos. Doch dann versicherte er ihn immer wieder, dass er gedacht hätte, er würde sie nie wiedersehen. Doch er hatte ihre Pferde gut versorgt, wohl mehr aus Angst, dass jemand aus Ellowin nach ihnen schauen würde, als aus Ehrlichkeit.
     
    Dann saßen die Gefährten ein letztes Mal beim Frühstück beisammen. Man sah es Ardon an, dass es ihm schwer fiel, sich von den Freunden trennen zu müssen. Während der Wirt das Frühstück bereitet hatte, war Nador zu einem Waffenschmied gegangen, um für sie alle neue Schwerter zu besorgen. Nach dem Frühstück gab er nun jedem seine Waffe. Es waren ausgezeichnete Klingen, denn Nador verstand sich darauf und hatte nur erstklassige Schwerter erworben. Trotzdem waren alle unzufrieden. Sie vermissten die federleichten Klingen, die Jarin mit sich genommen hatte. Da kam der Wirt an ihren Tisch und meldete ihnen, dass der Proviant eingepackt sei und die Pferde gesattelt vor dem Haus stünden. Es hatte aufgehört zu schneien, aber der Himmel war immer noch grau und verhangen. Freudig rieben die Pferde die

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