Die Kunst, anders zu leben
Spielregeln dafür auf
Bernard Lopez, der Mann, der vom »Bürohengst« zum Cross-Country-Radfahrer wurde, beschrieb den Augenblick seiner inneren Wandlung als »unvermeidliche Entscheidung«. Er hatte die Wahl zwischen zwei verschiedenen Leben: Sicherheit und Routine auf der einen, Ungewissheit und Abenteuer auf der anderen Seite. Ein paar Tage bevor Bernard New York verließ, steckte ein Freund ihm 50 Dollar zu, damit er noch ein paar letzte Einkäufe tätigen konnte. Daraufhin ging Bernard ins Fahrradgeschäft und kaufte sich einen Kompass. So ein Gerät hatte er zwar noch nie benutzt, aber er hatte das Gefühl, es auf seiner Reise vielleicht brauchen zu können.
Ein paar Stunden später wurde ihm klar, dass er keine Ahnung hatte, wie man einen Kompass benutzt oder wie ihm dieses Gerät bei seiner Radtour dienlich sein könnte. Da kamen ihm ein paar Sekunden lang Zweifel, doch dann lachte er darüber, wie wenig er über die ihm bevorstehende Aufgabe wusste, packte weiter seine Sachen und machte sich trotz seiner Skepsis auf die Reise. Warum auch nicht? Er war schon viel zu weit gegangen; nun konnte er nicht mehr zu seinem alten Leben zurückkehren.
Es gibt zwar wesentlich einfachere Wege, sein Leben zu gestalten, doch vielen Menschen schenken diese einfachen Alternativen weitaus weniger Erfüllung. Genau wie Bernard mit seiner Fahrradtour steht jeder Mensch irgendwann vor einer unvermeidlichen Entscheidung. Bo Bartlett, ein professioneller Künstler, der 20 Jahre lang kostenlos gemalt hatte, bevor er begann, seine Bilder für 50 000 Euro pro Stück zu verkaufen, beschreibt das folgendermaßen: »Es kommt nicht so sehr darauf an, was für eine Entscheidung man trifft, sondern, wie sehr man hinter dieser Entscheidung steht.«
Wenn Sie sich zu dieser Entschlossenheit durchringen können, ist Ihnen der Sieg früher oder später sicher. Sie können sich tatsächlich das Leben erschaffen, von dem Sie träumen, und gleichzeitig auch noch die Welt verbessern – Sie können alles haben, was Sie sich wünschen. Sie müssen nur bereit sein, etwas dafür zu tun.
Was ist Ihnen am wichtigsten? Auf welchem Gebiet möchten Sie die Weltherrschaft übernehmen? Und was noch wichtiger ist: Wie sollen die Bedingungen Ihres unkonventionellen, bemerkenswerten Lebens aussehen?
BITTE NICHT VERGESSEN:
Der Weg zur Weltherrschaft (oder zu dem Ziel, das Sie erreichen möchten) beginnt damit, dass Sie sich darüber klar werden, was Sie vom Leben erwarten.
Sobald Sie beginnen, Ihre Ambitionen ernst zu nehmen, können Sie normalerweise die meisten Dinge in kürzerer Zeit schaffen, als Sie anfangs geglaubt hatten.
Letzten Endes geht es im Leben nicht nur um Sie. Die meisten Leute möchten in ihrem Leben auch etwas Positives für ihre Mitmenschen bewirken.
Nicht alle Leute werden Verständnis dafür haben, wenn Sie beginnen, das zu tun, was Sie sich wirklich wünschen. Machen Sie sich nichts daraus.
KAPITEL 3
Durchbrechen Sie die Mauer Ihrer Angst
Das Fehlen von Angst ist nicht Mut, sondern Geisteskrankheit.
– PO BRONSON
Sloane Berrent, ursprünglich eine »Streberin mit dicken Brillengläsern« aus Pittsburgh, stand auf dem Gipfel einer riesigen Müllhalde auf den Philippinen. Sie war schon immer reiselustig gewesen (insgesamt hatte sie über 40 Staaten und 30 Länder besucht), aber das hier war eine ganz neue Erfahrung: Hier in Manila beobachtete sie professionelle Müllklauber dabei, wie sie alles durchkämmten, was die anderen Bewohner der großen Metropole weggeworfen hatten.
Sloane war als ehrenamtliche Mitarbeiterin von Kiva 4 mit dem Ziel nach Manila gekommen, sich umzuhören, zu beobachten und auch zu helfen, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergab. Sich zu dieser viermonatigen ehrenamtlichen Tätigkeit zu verpflichten, war keine leichte Entscheidung gewesen, und bevor Sloane Pittsburgh verlassen und sich auf die lange Reise nach Asien begeben hatte, war sie von Vorfreude erfüllt und nervös zugleich gewesen.
Doch Sloane hatte auch früher schon mutige, unkonventionelle Entscheidungen getroffen, und das erleichterte ihr ihren jetzigen Schritt. Vor ihrer Asienreise als ehrenamtliche Mitarbeiterin für Kiva hatte sie sich bereits im Alter von 25 Jahren in eine leitende Position emporgearbeitet, neben einem Fulltime-Job gleichzeitig auch noch Betriebswirtschaft studiert, war von Pittsburgh nach Los Angeles gezogen und hatte eine wohltätige Organisation gegründet. Die Frage, die Angehörige, Freunde und
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