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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Guillebeau
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übersiedelte. Er kaufte sich ein Flugticket von Kalifornien nach Thailand, erhielt bei seiner Ankunft am Flughafen von Bangkok ein Visum für 90 Tage und dachte sich: »Toll! Jetzt habe ich drei Monate Zeit, mir zu überlegen, was ich hier machen soll.« Sein Appartement, das er zum Erstaunen seiner Freunde in Kalifornien sogar filmte und bei YouTube einstellte, kostete ihn nur ein bisschen mehr als 200 Euro pro Monat.
    Im Laufe seiner drei Monate gewöhnte Cody sich an das Leben in Thailand und baute sich eine kleine Beratungsfirma auf. Millionär ist er damit bisher zwar noch nicht geworden, aber das braucht er ja auch nicht. Er verbringt einen großen Teil seiner Freizeit damit, bei einer regionalen wohltätigen Organisation namens »In Search of Sanuk« mitzuarbeiten. Diese Organisation wurde von einem seiner Freunde gegründet, der ebenfalls nach Thailand übergesiedelt ist.
    Ins kalte Wasser springen. Manche Leute entwickeln sich mit der Zeit zu gewieften Planern, ohne ihre Pläne jemals in die Realität umzusetzen. Um diese Falle zu vermeiden, können Sie sich ein Round-the-World-Ticket oder ein verbilligtes einfaches Flugticket kaufen, Ihre Koffer packen, zum Flughafen fahren und den Rest Ihrer Reise dann einfach von unterwegs aus planen. Solange Sie sich als Ausgangspunkt für Ihre Erkundungen ein halbwegs erschwingliches Reiseziel aussuchen, ist das gar nicht so schwierig. Zu den erschwinglichen (und interessanten) Reisezielen gehören die meisten Orte in Lateinamerika, die südostasiatischen Regionen Kambodscha, Laos und Thailand sowie Südafrika.
    Der frühere Software-Manager Gary Arndt ging sogar noch einen Schritt weiter: »Bei mir ist die Idee, rund um die Welt zu reisen, nicht erst nach reiflicher Überlegung entstanden«, erzählt Gary. »Sie war einfach ganz plötzlich da – und da wusste ich, dass ich das tun musste.« Er verschenkte alles, was nicht in einen Koffer passte, machte sich ganz allein auf den Weg und beschloss, sich über die Reiseroute erst später Gedanken zu machen. Nach zwei Jahren und 70 verschiedenen Ländern ist er immer noch unterwegs.
    Jeanne und Vince Dee taten genau das Gleiche, nahmen aber ein dreijähriges Kind mit. Ihre Tochter ist mittlerweile sechs Jahre alt und zweisprachig, und die ganze Familie war in den letzten drei Jahren ununterbrochen unterwegs. Inzwischen haben die Dees schon über 30 Länder bereist. Sie reisen hauptsächlich über Land, entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Bus, aber auch mit Frachtschiffen und anderen kreativen Beförderungsmitteln. 23
    Meine Art zu reisen
    Der alternative Lebensstil, den ich gewählt habe, ermöglicht es mir, mehrmals im Jahr rund um die Welt zu reisen, ohne dass mich das besonders viel kostet. Ich übernachte teilweise gratis in Hotels, weil ich bei meinen vielen Reisen jede Menge Treuepunkte ansammle, schlafe bei gastfreundlichen Bekannten auf der Couch – und manchmal am Fußboden auf dem Flughafen, wenn meine Maschine am nächsten Tag sehr früh startet. Ebenso wie die Arbeit, der man nachgeht, sich nach und nach immer mehr ausdehnt und die Zeit ausfüllt, die man ihr zugesteht, so erweitern sich auch die Reisemöglichkeiten, je kreativer und abenteuerlustiger man wird.
    Bei mir dauert eine typische Reise zwei bis drei Wochen. Auf diese Weise reise ich mehrmals pro Jahr in alle größeren Regionen der Welt. Auf jeder Reise besuche ich mehrere Orte, normalerweise mindestens auf zwei Kontinenten. In der Regel steige ich dabei mindestens an einem Ort ab, an dem ich vorher schon ein paarmal gewesen bin, und besuche mindestens einen Ort, den ich noch nie gesehen habe. Inzwischen habe ich schon Übung im Reisen, finde mich ziemlich schnell zurecht und habe nicht mehr mit dem Kulturschock zu kämpfen, der Reiseneulinge so häufig überfällt.
    Mir geht es beim Reisen nicht um Besichtigungen oder Museumsbesuche. Viele Fragen, die mir in Interviews zum Thema Reisen gestellt werden, betreffen ganz rudimentäre Dinge: Was für einen Rucksack ich benutze? Gar keinen. Was das seltsamste Gericht war, das ich unterwegs gegessen habe? Ich bin Vegetarier, daher kommen viele »seltsame« Gerichte für mich nicht in Frage. Welches mein Lieblingsland ist? Ich habe mehrere. Besonders begeistert bin ich von Südafrika, Hongkong, Mazedonien, Jordanien und Chile.
    Statt mir große Gedanken um Gepäck zu machen, gehe ich lieber auf Entdeckungstour oder setze mich einfach mit einem Buch auf eine Parkbank. Und da ich eher ein spontaner Typ

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