Die Lebensprinzipien
großen Hund gezeichnet; sie saß hinter einem Zaun, der verdächtig nach Gefängnis aussah. Der Vater stand als eine Art Reh oder Antilope auf der anderen Seite und abgewandt.
Beim nächsten Mal konnte ich die erste halbe Stunde allein mit Dani verbringen, und so erfuhr ich, wie sehr er die Tanzstunden hasste, das Kantelespielen nur ertrug und stattdessen – heimlich – von Fußball und Rockgitarre träumte. Als er merkte, dass ich gegen beides nichts einzuwenden hatte, versuchte er, mich sofort als Verbündeten zu gewinnen, um seine Mutter in diesem Sinne zu beeinflussen.
Obwohl Danis Aggressionsproblem eklatant war, erwies es sich schwer, seiner Mutter die Augen dafür zu öffnen. Schließlich gelang
es Stück für Stück unter Hinzuziehen des Vaters, Dani erst aus der Mädchen-Tanzriege zu erlösen und dann beide Eltern davon zu überzeugen, dass ein Fußballverein geradezu Therapie für ihn sei. Dani konnte seinen Kater zurückerobern, ohne dass es zu einer Verschlimmerung der Allergie kam, und er blühte seelisch auf statt auf der Haut wie bisher. Wie vorausgesagt, ging sein Schuhverschleiß merkbar zurück, als er richtige Bälle vor die Füße bekam.
Allmählich kamen bei der Mutter ebenfalls allergische Symptome zur Sprache. Offensichtlich war Dani zur Projektionsfläche zahlreicher Aggressionsprobleme beider Eltern geworden, und allein das Sichtbarmachen dieser Problematik in vielen Bereichen des Familienlebens entlastete das Kind und seine Symptomatik deutlich. Einen weiteren Fortschritt brachte es, den Vater zu gemeinsamer Bewegung mit Dani zu gewinnen, was beiden auf verschiedenen Ebenen guttat. In dem Maß, wie das Aggressionsprinzip als solches erkannt und dann auch – teilweise – in erlöster Weise zugelassen wurde, kam weitere Erleichterung in Danis Alltag, aber auch insgesamt in das Familienleben.
An ihr eingeschlafenes Sexualleben heranzugehen, war allerdings für die Eltern eine kaum zu bewältigende Hürde und Herausforderung, die anfangs selbst Dani zuliebe für die Mutter kaum überwindbar schien. Auch hier ergaben sich aber über offensives Ansprechen kleine Fortschritte, die sich ebenso auf Dani und seine Allergie auswirkten, obwohl sie gar nicht mit ihm direkt zu tun hatten.
Benutzungshinweise
Die jeweiligen Lebensprinzipien werden anhand wiederkehrender archetypischer Themen dargestellt. Dies ermöglicht eine schnelle Charakterisierung und Unterscheidung im Hinblick auf die anderen Prinzipien und erleichtert die Orientierung.
Die Auswahl der Themen und Zuordnungen – von Tieren bis zu Prominenten – ist eher willkürlich; lernen kann man das »Sehen von Prinzipien« an beliebigen Beispielen. Bei der Wahl der Pflanzen kommt es allerdings zu einer gewissen Betonung des Medizinaspektes. Einen Schwerpunkt bilden auch die den jeweiligen Lebensprinzipien zugeordneten Körperregionen und -organe sowie deren Krankheitsbilder.
Wer bei den Zuordnungen mehr Vielfalt im Sinne weiterer Beispiele braucht, mag das Taschenbuch Das senkrechte Weltbild (siehe Literaturverzeichnis) zu Rate ziehen. Es ist zwar didaktisch wenig geeignet, das senkrechte oder Analogiedenken zu lernen, aber mit seiner Fülle an tabellarisch aufbereitetem Material ergibt es ein ideales Nachschlagewerk und Arbeitsbuch.
Die Einbindung von Themen aus Geschichte und Politik, sofern sich dies vom Prinzip her ergibt, will unterstreichen, wie sehr Urprinzipien alle Bereiche nicht nur des persönlichen, sondern auch des kollektiven Lebens durchziehen. Es erleichtert ihr Erlernen, wenn sie anhand von Bekanntem illustriert werden.
In diesem Sinne sind auch vielfältige ausschweifende Assoziationsketten gewollt, da sie ebenfalls zeigen, wie stark diese Art des Denkens die verschiedenen Bereiche unseres Seins durchzieht. Dem Populären, wie etwa prominenten Persönlichkeiten, ist unter der Kapitelüberschrift Feuilleton Raum gegeben, denn erfahrungsgemäß bilden sie einen Schwerpunkt des Interesses. Das haben sie – lerntechnisch – Kunst und Kultur voraus. Da es gleichgültig ist, woran senkrechtes Denken durchschaut und gelernt wird, wählten wir besonders eingängige Beispiele. Damit Form und Inhalt besser zusammenfinden und um das Lernen zu erleichtern, ist die jedem Prinzip entsprechende Sprache gewählt, und das Urprinzipielle besonders betonende Worte sind dezent hervorgehoben.
Urprinzipiell Erkanntes kann natürlich gleichermaßen für Therapie, Vorbeugung und das Fassen von Vorsätzen verwendet werden. Diese drei
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