Die Lebensprinzipien
Krankheitsbild der Herzneurose entwickeln kann. Dabei denken Betroffene ständig in großer Angst an ihr Herz und schützen es allein dadurch vor Ereignissen wie Infarkten. Selbst diese ständige ängstliche Konzentration ist also besser als keine Beachtung. Bei der Herzneurose geht es therapeutisch darum, die an sich richtige Beschäftigung mit dem eigenen Herzen von der körperlichen auf die übertragene Ebene zu verlagern. Wer in diesem Sinn ständig auf sein Herz hört und auf es achtet, ist auf einem wundervollen Weg. Er kann zum Beispiel gar keine unter Qualen gehaltenen und geschlachteten Tiere mehr essen, was neben seinem Herz-Kreislauf- System auch allen anderen Systemen körperlich zugutekommt.
Das Herz wie auch das Thema Hierarchie entsprechen dem Sonnenprinzip. Das stolpernde Herz leidet an einem Einschlag des Uranusprinzips. Die Störung der Hierarchie, das Aus-der-Reihe-Tanzen und Über-die-Stränge-Schlagen, ist uranisch und sollte lieber im übertragenen Sinne auf weniger bedrohlichen Ebenen stattfinden. Ein Herzstolpern ist auf der Körperebene wie ein Seitensprung und im sozialen Bereich eher unerlöst. Zielführender ist, neue originelle Wege zu gehen und sich uranischer Energie zu öffnen.
In Herzensangelegenheiten über sich und alle Grenzen hinauszuwachsen ist der Grundauftrag der christlichen Religion der Liebe, die uns ausdrücklich rät, unsere Feinde zu lieben und die Nächsten wie uns selbst und unser Herz groß und weit werden zu lassen. In Wahrheit neigen aber nur sehr wenige Christen dazu, dem ihr Leben zu weihen. So sinkt das Thema in den Schatten beziehungsweise in den Körper, und das Herz wird im Laufe des Lebens physisch immer größer und weiter, was wir Herzinsuffizienz nennen.
Es beginnt damit, keine Berge mehr erklimmen zu können und bald auch keine Treppen. Es geht nicht mehr aufwärts mit einem.
Bei der nächsten Eskalationsstufe kommen Betroffene auch in der Ebene nicht mehr besonders (weit) voran. Schließlich, in der Ruheinsuffizienz, reicht die Herzkraft selbst im Liegen nicht mehr. Zum Schluss muss das Oberteil des Bettes erhöht werden, damit die Patienten nicht im eigenen Seelenwasser ertrinken, welches das altersschwache Herz nicht mehr ausreichend in Fluss halten kann.
Solch ein Herz genügt seiner Aufgabe nicht mehr, staut das Blut zurück und versucht dem Dilemma durch Ausweitung und Vergrößerung zu begegnen, was kurzfristig etwas bessert, aber langfristig alles noch verschlimmert. Es gerät so völlig außer Form und wird konkret statt im übertragenen Sinn immer größer. Die Lebensenergie in Gestalt des Blutes wird gestaut, das Seelenwasser läuft im Kommunikationsbereich der Lunge über und führt zum Lungenödem. Es ergibt sich eine Situation, wie wir sie auf der äußeren Ebene der Welt in Venedig erleben, wo das Wasser immer höher steigt und in die Gemäuer kriecht, das Leben im Erdgeschoss immer beschwerlicher macht und die Bewohner nach oben in den ersten Stock ausweichen lässt. In beiden Fällen versinkt altes, schwach gewordenes Sonnenland, das seine besten Zeiten lange hinter sich hat, im eigenen Seelenmeer.
Die Therapie der Schulmedizin ist ein Rückgriff auf die Naturheilkunde, in Gestalt von Digitalis, dem Fingerhut, der, richtig dosiert, die Eigenschaft hat, die Herzkraft zu steigern. Die verfahrene Situation lässt sich so lindern, aber nicht mehr lösen. Die Aufgabe ist natürlich generell, rechtzeitig auf sein Herz zu hören, seine Signale zu (be-)achten – wie in den oben beschriebenen Fällen, bei denen es mit Schmerzen um Hilfe ruft. Im Fall der Insuffizienz hilft nur, dem christlichen und eigentlich menschlichen Auftrag gerecht zu werden und sein Herz im übertragenen Sinn zu weiten, zu öffnen und groß und überfließend werden zu lassen.
Die Schulmedizin rät in »hoffnungslosen Fällen« zur Herztransplantation und sucht händeringend Spenderorgane, also etwa Unfallopfer, die, noch jung, gute Organe zu vergeben haben. Letztlich ist es aber auch diesbezüglich besser, die übertragene Ebene zu
wählen und sich lieber öfter von Herz zu Herz auszutauschen, als das ganze Organ auszuwechseln. Sein Herz zu verschenken, solange es noch körperlich und seelisch in guter Verfassung ist, ist der Rat, der so schwerwiegende Probleme gar nicht erst entstehen lässt.
Die Mitte im Leben
Um den unerlösten Ebenen des Sonnenprinzips wie Herzkrankheiten vorbeugend zu begegnen, ist es – zusammenfassend gesagt – notwendig, die Dinge, die
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