Die Lebensprinzipien
einem wichtig sind und getan werden wollen, hingebungsvoll mit ganzem Herzen zu tun, sich ständig ein Herz zu fassen und es wagen, sein Bestes zu geben. Mit dem Herzen bei der Sache, aus vollem Herzen zu leben, zu arbeiten, zu lieben und zu tun, was immer einen anmacht, ist die Lösung. Letztlich haben wir nicht die Wahl, ob wir unser Herz weiten und wachsen lassen wollen, sondern nur die auf welcher Ebene.
Zuerst einmal gilt es, die eigenen Herzensthemen herauszufinden und fest ins Auge zu fassen, das zentrale Thema zu identifizieren und zur eigenen Herzensangelegenheit zu machen. Nur wenn es in die Mitte des Lebens gerückt und mit ganzer Hingabe betreut wird, kann es den entscheidenden Beitrag zur Individuation leisten, dem eigentlichen Thema des Sonnenprinzips.
Es gibt nur einen guten Weg, Selbstüberschätzung und Peinlichkeit vorzubeugen: richtig gut zu werden, bewusst in die Mitte zu kommen, in die Verantwortung zu treten und beides auszufüllen, die Verantwortung und die Mitte. Aus vollem, überfließendem Herzen ist es – glücklicherweise – am leichtesten, nicht nur gut, sondern wirklich exzellent zu werden und höchsten Ansprüchen zu genügen. Wer andere überragen und aus jeder Menge hervorragen will, muss wachsen. Auch der Mittelpunkt einer überschaubaren Welt zu werden, kann dem Prinzip Genüge tun.
Auf die Frage, wie er sich vor dunklen Energien seiner Schüler schütze, antwortete Sogyal Rinpoche, es gebe einen dummen und einen intelligenten Egoismus. Westliche Menschen der Esoterikszene bevorzugten nach seiner Beobachtung oft den dummen und
versuchten, sich abzuschirmen, er dagegen atme ganz egoistisch alle Energie und besonders auch die dunkle ein, um sie in seinem Herzen zu wandeln. Deshalb habe er immer Energie im Überfluss.
Eine dem Sonnenprinzip gut entsprechende Methode hat sich für mich aus der hinduistischen Deeksha-Tradition des Segnens entwickelt. In Bali und Indien wird dieser Segen oft und gern gegeben, und man kann ihn sich auch selbst in jeder Situation geben. Es reicht, sich in seine Mitte zu begeben und sich dem energetischen Segen des Universums zu öffnen, sich vorzustellen, wie diese Energie vom Himmel kommend zum Kronen-Chakra eintritt und durch den entsprechenden Kanal bis zum Herzen fließt. Natürlich lässt sich auch bezeugen, wie sie sich weiterverteilt bis in die Finger- und Zehenspitzen. Vor vielen Tätigkeiten, wie etwa Schreiben, lasse ich diesen Segen durch mich hindurch bis in die Fingerspitzen und habe deutlich das Gefühl, meine Gedanken dadurch zu beflügeln, so dass die Worte noch spontaner und leichter in den Laptop fließen.
Herz(ens)probleme und Ernährung
Aber nicht nur im übertragenen Sinn müssen wir unser Herz nähren, um es und uns gesund zu halten. Auch ganz konkret regiert das Herz – wie neuere Studien in geradezu brutaler Deutlichkeit zeigen – sehr empfindlich auf Ernährung. Früher, als wir noch herzhaft und trotzdem bescheiden aßen, blieb auch auf dieser Ebene die Mitte gewahrt. Seit wir aber zu immer mehr Tierprodukten tendieren, die wir unter unsäglichen Bedingungen in Tierfabriken und in Massenproduktion herstellen (lassen), haben alle Zivilisationskrankheiten, mit den Herz-Kreislauf-Problemen an erster Stelle, enorm zugenommen. Studien in großer Fülle zeigen in beeindruckender Deutlichkeit den Zusammenhang zwischen unter Leid und Qual produzierter Nahrung und medizinischen Problemen.
Als wir Lebens-mitte-l zugunsten von Massennahrung aus Massenproduktion aufgaben, verloren wir die Mitte des Lebens und viel von der früheren Lebensqualität. Und so wurden wir auch immer
mehr zur Masse – innerlich gequält vom Leid und der Angst der Tiere, die wir uns einverleibt haben. Das Schlimmste ist, dass die Mehrheit schon solch einer Vermassung unterliegt, dass sie das Elend, das sie sich einverleibt, vor lauter Unbewusstheit überhaupt nicht mehr bemerkt. Andererseits zeichnet sich hier auch schon die wirklich einfache Lösung ab in einem Essen, das wir von Herzen aus bejahen können und das uns keine Herzschmerzen beim Gedanken an seine Entstehung bereitet. Es ist tatsächlich einfacher und wieder bescheidener, dafür gesünder und natürlicher 24 .
Weitere Sonnenorte im Körperland
Goethe stellte fest: »Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken.« Tatsächlich sind die Augen wesentliches Organ unserer Ausstrahlung. Geht die Sonne im Herzen auf, fangen die Augen ebenfalls an zu strahlen; die lächelnden
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