Die Lebensprinzipien
von der Literatur bis zum Fernsehen – bei diesem Prinzip vertreten. Da es beim Jungfrau-Merkurprinzip auch geschätzt wird, zu helfen und gebraucht zu werden sowie nützlich, unabkömmlich und unersetzlich zu sein, es zudem auf
Genauigkeit und verlässliche Planung unter Einbezug aller Eventualitäten ankommt, sind wie schon erwähnt Ärzte hier vertreten, auch die Apotheker, die beide gern vor Risiken und Nebenwirkungen des Lebens warnen. Ärztliche Pseudovorsorgeprogramme, die auf Früherkennung hinauslaufen, treffen genau in das Zentrum jungfräulich-merkurialer Ängste. Da sowohl echte Vorbeugung als auch Früherkennung unter das Jungfrau-Merkurprinzip fallen, werden beide auch leicht verwechselt. Vorbeugung ist sozusagen die erlöste Ebene, Früherkennung der hilflos unerlöste Ersatz, wenn es zu Ersterer nicht reicht. Apotheker, die genau arbeiten und die richtigen Medikamente zusammenmischen, waren früher eindeutig beim Jungfrau-Merkurprinzip einzuordnen. Seit sie aber vor allem als Handlanger der Pharmaindustrie Pillenschachteln über Ladentische schieben, hat der merkuriale Aspekt einen Ebenenwechsel erfahren wie auch das Ansehen.
Zahnärzte, die – einerseits Feinmechaniker und andererseits Mediziner – praktisch und handwerklich geschickt veranlagt sein sollten, gehören zum Jungfrau-Merkurprinzip, und wenn sie dabei noch clever so viel Geld verdienen wie heute, umso mehr. Auch Zahntechniker und überhaupt Medizintechniker sind bei diesem Lebensprinzip vertreten, genauso wie Ingenieure. Zum Jungfrau-Merkurprinzip passen obendrein dienende Berufe wie der Butler. Fachkräfte in der Hotellerie, in der Fürsorge und im Medizinbereich – als Krankenschwestern, -pfleger und medizinisch-technische Assistentinnen – finden sich hier ebenfalls. Einen Mangel an Berufsmöglichkeiten kann es unter diesem Prinzip jedenfalls nicht geben.
Die Signatur von Jungfrau-Merkur ist das Verzweigte, Differenzierte, Zergliedernde. Es handelt sich um das breite, absichernde Wurzelgeflecht, die sorgfältig ziselierten, akribisch ausgeführten Details. Falls Präzisionsarbeit geleistet wird wie bei der Feinmechanik, etwa der Uhrmacherei, ist dieses Prinzip gefragt; auch der Optiker und Goldschmied profitieren davon.
In der Kunst ist Jungfrau-Merkur vertreten, wenn es um akribisch genaue Restaurierungen geht und um Kunsthandwerk.
Was Beziehung anbelangt, verhält man sich bei diesem Lebensprinzip sehr vernünftig und überlegt sich beizeiten, ob nicht die Religionszugehörigkeit oder die verschiedene Herkunft später zu Problemen führen könnte. Selbst auf das Erbgut wird manchmal geschaut. Andererseits ist man elterlichen Argumenten gegenüber offen, was nicht selten zu stabilen Partnerschaften führt, nach dem Motto: »Wir haben eine Brauerei, sie haben eine Brauerei, wollt ihr nicht zusammen etwas Schönes brauen?«
Die oft sehr kritische Einstellung auch zum eigenen Partner ist für diesen nicht immer angenehm. Wer jedoch auf alle Fehler sofort und direkt hingewiesen werden will, findet hier beste Wachstumschancen – wenn auch keine sehr erfreuliche Lebensstimmung. Die Tendenz zu Nörgelei ist die eine Seite, genaue Beobachtungsgabe und scharfe Analyse die andere, die vieles weiter- und einiges (ein-)bringt. Zum Problem von Beziehungen wird es, wenn Vernunft und Intellekt gnadenlos über Gefühle fahren und Stimmungen und Emotionen weder Raum noch Anerkennung finden. Die hier typischen Vernunftehen sind bei langer Haltbarkeit doch oft nicht erfüllend.
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Unter dem Dach von Jungfrau-Merkur lässt sich gut zusammenarbeiten, die Ausbildung der Kinder planen, Geld verdienen nach dem Motto »Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Geldes nicht wert«, aber Sinnlichkeit und die Welt der Gefühle bleiben Herausforderungen.
Die für das Jungfrau-Merkurprinzip typische Kleidung klang beim Querulanten auf dem Kreuzfahrtschiff schon an mit seinen Cordschuhen passend zur Cordhose. Hier ist, wenn
überhaupt, sehr zweckorientierte Mode beliebt, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist wichtiger als Design. Sparsam und vernünftig geht vor schön und attraktiv. Praktisch ist wichtiger als anmachend, etwa der braune Faltenrock, der immer und überall passt, oder das kleine Schwarze. Auf der saloppen Ebene finden sich hier bequeme Strickjacken und Parkas als Dauerkleidung über Jahre oder Gesundheitsschuhe wegen der Fußgesundheit. An Mustern gehört das Kleinkarierte wie Pepita und Glencheck hierher.
Das Lebensmotto könnte
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