Die Lebensprinzipien
Coaches, von denen es inzwischen fast mehr gibt als Menschen, die sie in Anspruch nehmen, sind hier angesiedelt und meist mit jungfräulichen (guten) Absichten unterwegs.
Hobbys
Werken im Sinne von schnitzen und töpfern ist Sache von Jungfrau-Merkur, um Gebrauchsgegenstände herzustellen, die wirklich benutzt und gebraucht werden und Lob und Dank (ein)bringen, In Kindheit und Jugend entstehen Laubsägearbeiten (nach Vorlage) für Eltern und Geschwister als Geschenke, die man ja sowieso braucht. Wenn sich dann Erwachsene mit dem Hintergedanken, Wertvolles, Wichtiges und Nützliches zu schaffen, mit Restaurieren und Heimwerken (Kupferstechen, Ziselieren, Gravieren) beschäftigen, ist das die Weiterführung. Ähnlich das (technische) Zeichnen als Hobbyarchitekt in der Hoffnung, dadurch den teuren Architekten einzusparen und wirklich gebraucht zu werden. Was auf der Schattenseite ländlichen Landschaften nicht gerade gutgetan, sondern sie mit hässlichen Zweckbauten überzogen hat.
Hobbygrafik und Hobbyfotografie im Hinblick auf eine spätere Verwertung sowie kunsthandwerkliche Hobbys, die in eine Art
Geschenkefabrikation ausarten, sind (arche-)typisch. Das Selbstgemalte – am liebsten naturalistisch, detailgetreu – und Selbstgebastelte ist allerdings nur schwer an den Mann zu bringen . So viele Geburtstage, so viele Stellflächen gibt es nicht und schon gar keine Männer, die man damit erfreuen könnte. Dieses Problem ist spezifisch für Jungfrau-Merkur, da bei anderen Prinzipien Hobbys nicht so leicht in Produktion entgleisen.
Zu den Hobbybeschäftigungen gehören auch sozialkritisches Kabarett mit zur Gitarre gesungenen Liedern, wenn möglich auf Kleinkunstbühnen für einen kleinen Nebenverdienst, oder das Diskutieren von Problemen und Zeitthemen, um verfehlte Politik zu verbessern. Man hat Freude daran, lehrreiche Filme, gern Dokumentationen, sogar in Fremdsprachen anzusehen, um diese so nebenbei zu lernen. Dazu passt auch das Schreiben von Sachbüchern wie bei mir, das nebenbei zum Arztberuf entstanden ist – mit einem ersten Fastenbuch und der Rationalisierung: »Damit ich nicht immer dasselbe erklären muss.«
Sinnlichkeit, Erotik und Sex
Jungfrau-Merkur ist nicht gerade ein sinnlich-erotisches Prinzip, aber das bedeutet nicht, hier nur Kostverächter anzutreffen. Allerdings kann es schon passieren, dass das Tantrabuch mit ins Bett genommen wird, um wichtige Techniken noch einmal kurz nachzulesen, die man dann gemeinsam üben kann. Auch der Wunsch, immer besser zu werden und zu lernen, mit der kostbaren Energie hauszuhalten, ist nicht jedermanns Sache und bei vielen anderen Prinzipien wenig beliebt. Hinzu kommt oft noch der Wunsch der Energielenkung, das heißt, die Energie wird mit gesundheitlichen oder spirituellen Zielen erst »aufgebaut«, um dann zu Heilungszwecken in bestimmte Organe oder mit spirituellen Hintergedanken in irgendein unterversorgtes Chakra geschickt zu werden. Auf Dauer fühlen sich manch andere dadurch missbraucht oder jedenfalls
genervt. Bei Sex denkt ja nicht jeder gleich an Gesundheit, Heilung und Spiritualität. Aber wie immer, wenn sich zwei mit ähnlichen Ambitionen finden, kann sich da einiges aufbauen und dann auch von selbst ergeben.
Filme
Vor allem sozial- und gesellschaftskritische Dokumentarfilme spiegeln das jungfräulich-merkuriale Lebensprinzip wider, etwa We Feed the World . Thema dieses vielfach ausgezeichneten Filmes ist die Ernährung in unserer globalisierten Welt. In eindruckvollen und aufrüttelnden Bildern gibt der Film Einblick in die Produktion der Lebensmittel, die immer mehr zu Massennahrung verkommen. Er zeigt den unachtsamen und ungerecht aufgeteilten Umgang mit unseren Ressourcen und was der Hunger in der Welt mit uns zu tun hat. Zu Wort kommen nicht nur Konzernchefs, sondern auch viele ganz normale Arbeiter. Ebenfalls hier einzuordnen sind alle kritischen Fernsehreportagen, die vielfältige (auch die kleinen und alltäglichen) Missstände in Politik, Staats(un)wesen und Gesellschaft aufzeigen.
Die schönen Seiten dieses Prinzips greift der wundervolle Film Mikrokosmos. Das Volk der Gräser auf. Mit Hilfe hochdifferenzierer Makroobjektive streiften die Filmmacher, eigentlich Biologen, durch eine Wiese und fanden einen Kosmos jenseits der Wahrnehmung des menschlichen Auges. Diese Naturfilmdokumentation mit Spielfilmcharakter zeigt diese mikrokosmische Wiesenwelt als Abbild unserer makrokosmischen. Hier wie dort geht es um Lebenskampf, Sex,
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