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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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Außenministerin wieder auf und machte sofort eine gute Figur.
    Feuilleton
    In Bereich Kunst und Kultur ist das Plutoprinzip nicht ergiebig. Vor allem im Hinblick auf die bildende Kunst ist es eher stilfeindlich, weil dieses Lebensprinzip Formen misstraut und immer auf der Suche nach Inhalten und dem Wesentlichen ist. So sucht sich hier eher kunst- und kulturfeindliche No-future-Thematik einen Ausdruck; Graffiti in U-Bahn-Schächten wären hier angesagt.
    Der Kubismus passt prinzipiell noch am ehesten, und natürlich gehört Pablo Picasso als Vollblutplutoniker hierher, besonders mit einem Gemälde wie »Guernica«. Picasso ließ sich, in magischen Vorstellungen gefangen, Haare und Fingernägel lange nur von seiner ersten Frau schneiden, die zu erleiden und zu akzeptieren hatte, dass ihr eine schier endlose Reihe von Frauen und Liebschaften folgte, die er tatsächlich ge- und verbrauchte, um keine drastischeren Worte zu benutzen. Nach den Vorteilen seines schweren Reichtums befragt, antwortete Picasso, dass er sich damit stets eine neue Wohnung kaufen könne, wenn die alte im Chaos versinke.
    Bild 5
    Zu Pluto gehören auch die Bilder von Hieronymus Bosch , der bevorzugt Hölle und Fegefeuer malte, wie auch heutzutage die des Schweizer Malers HR Giger .
    In den Werken von Auguste Rodin tritt uns viel Plutonisches entgegen. Seine berühmteste Skulptur, »Der Denker«, wirkt eher wie ein Grübler, der sich den Kopf zerbricht, und macht einen gequälten Eindruck.
    Prinz Charles , der englische Thronfolger, ist mit seinen Ideen zu Ökologie und Architektur, zu Landwirtschaft und Philosophie seiner Zeit so weit voraus, dass er bisher immer unverstanden blieb. Dahinter steht sein tiefschürfendes Interesse für die hermetische Philosophie, das er in einem Kapitel wie »Heilige Geometrie« in seinem Buch Harmonie nach Jahrzehnten auch offenbarte. Sein Kampf gegen moderne Architekten, die gegen alle Regeln des Goldenen Schnittes und der Harmonie mutwillig verstoßen, oder gegen die Tier-Zucht-Häuser der Massentierhaltung, hat ihn zu einer Art Don Quichotte gemacht. In der Thronfolge im ewigen Wartestand, zu einer Ehe mit Lady Di gezwungen, die er nicht wollte und nicht liebte, haben seine abgehörten Liebesschwüre gegenüber seiner großen Liebe Camilla in der englischen Klatschpresse zu Skandalen geführt, die er als Plutoniker locker wegsteckte. Genauso gelassen gab er im Fernsehinterview preis, wie er seine ersten sexuellen Schritte an der Hand eines Playgirls tat, das sein Vater ihm verordnet hatte.
    Charles hat gar nichts zu verbergen und seine große Liebe Camilla nun doch gegen alle Widerstände geheiratet. Seine eigenen Ländereien wandelte er lange vor anderen in Biolandwirtschaft um. Irgendwann werden vielleicht selbst die mondhaften Engländer darauf kommen, was sie an ihm für einen König haben würden –
wenn sie nicht lieber im mutwilligen Projizieren und böswilligen Klatschen verharren.
    Marie Curie , wohl das größte Licht, das die Wissenschaft je hervorgebracht hat, mit zwei Nobelpreisen noch unterversorgt, aber immer ohne die Anerkennung eines Einstein, obwohl der ihr wissenschaftlich das Wasser nie reichen konnte, blieb als Frau und Linkshänderin und obendrein Polin stets zurückgesetzt. Als Entdeckerin der Radioaktivität hatte sie nichts Böses im Sinn und hat der Welt doch die schlimmste Bombe erst ermöglicht. Auf bloßen Händen transportierte sie Radium, das sie in übermenschlicher Arbeit eigenhändig aus Pechblende herstellte, und erfreute sich im Dunkeln an seinem Strahlen. Trotzdem wurde sie – wohl wegen der ungeheuren Regenerationskraft und der neun Leben des Plutonikers – relativ alt. Ihren Mann überlebte sie fast dreißig Jahre, bevor sie selbst mit Mitte sechzig an Krebs starb.
    Julius Hackethal , Deutschlands meistgeschmähter Krebsarzt, ging keinem Tabu aus dem Weg, sondern griff im Gegenteil fast skandalsüchtig ein Reizthema nach dem anderen auf. Zeitweilig als Arzt aus dem Verkehr gezogen, weil er zu ehrlich und zu offen Probleme beim Namen nannte, operierte er als Heilpraktiker ebenso erfolgreich weiter. Im Krieg habe er sich in lebensbedrohlichen Situationen stets den Stahlhelm vor die Geschlechtsteile gehalten, offenbarte er im Fernsehinterview und zeigte so als ehrlicher Skorpion, was ihm wirklich im Leben wichtig war. Die Prostata, deren »Haustierkrebs« – eine eher harmlose und nicht therapiewürdige, relativ ungefährliche Karzinomform – er als erster offen

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