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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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und legt dort Vorräte an. Bis auf die kurze Paarungszeit lebt er als Einzelgänger und meidet andere.
    Als Grab owski, von dem Luis Murschetz erzählt, hat er es gleichsam aus der Tiefe grab end bis in die Herzen der Kinder geschafft. Mit seinem Schaufeln und auch im Namen Grab owski erinnert er uns an die Endlichkeit des Lebens und an dessen sicheres Ziel, das Grab. Seiner Lebensweise angepasst, ist er fast blind, verfügt aber über ein außergewöhnlich gutes Gehör.
    Krähe und Rabe gelten wegen ihres schwarzen Gefieders und ihres krächzenden Geschreis vielerorts als Totenvögel. Die Krähe ist der berüchtigte Galgenvogel , auch »Teufelstier« genannt; der Rabe steht als Apolls Begleiter mehr für Weissagung. Als Vogel des Orakels und des Schicksals gehört er zu Jupiter und Saturn. Als Totemtier der gefürchteten Hexe, der er mythologisch gesehen auf der Schulter sitzt, hat er sogar auch plutonische Einschläge. Wenn schwarze Krähenschwärme im Winter ausschwärmen, verbreiten sie auch in der Natur – jedenfalls aus menschlicher Sicht – eine schwermütige, melancholische Stimmung, die an die Lebensferne dieser Zeit gemahnt.
    Pflanzenreich
    Die Pflanzen des Saturnprinzips sind sehr genügsam, widerstandsfähig, reduziert und von der Kargheit ihrer Umgebung geprägt. Langsam wachsend verzichten sie auf üppige Blütenpracht und gedeihen geradezu gern unter schwierigen Bedingungen, an Schattenplätzen oder Orten, die Wind und Wetter ausgesetzt sind. Hochgebirgs- und Wüstenpflanzen sind hier anzutreffen, etwa der Blutschnee, wie auch einfachste Flechten und die Rose von Jericho. Diese lässt sich scheinbar völlig vertrocknet vom Wind durch die Wüste rollen. Kaum fällt aber ein wenig Regen, blüht sie in ihrer bescheidenen
Art für einen kurzen Moment auf, ohne dabei viel herzumachen. Auf Blütenpracht und Farbe wird hier generell verzichtet.
    Bild 110
    Die Wüstenpflanze Welwitschia mirabilis, eine Art Konifere, gehört wegen ihrer Genügsamkeit ebenfalls zu Saturn. Sie kann mehrere Hundert Jahre alt werden und steht natürlich unter dem saturninen Gesetz des Naturschutzes.
    Unter den Heilpflanzen ist Efeu (Hedera helix) zu erwähnen, den der Homöopath Emil Schlegel als ein »chronisches Gewächs« bezeichnete. Jedenfalls ist Efeu von erstaunlicher Dauerhaftigkeit, immergrün und verliert auch im härtesten Winter nicht die Blätter, sondern blüht im Herbst auf und trägt im strengsten Winter, zur Saturnzeit, seine Beerenfrüchte. Geduldig kämpft er sich Zentimeter für Zentimeter nach vorn – genauso wie ein saturngeprägter Mensch Schritt für Schritt, langsam, aber sicher den Berg seines Lebens erklimmt.
    Efeu ist auf spärliche Lebensumstände eingerichtet, liebt den Schatten und bevorzugt die kältere Nordseite der Häuser, scheint Friedhofsmauern besonders zu mögen beziehungsweise haben ihn urprinzipiensichere Menschen hier früher gern angepflanzt. Er
überwächst und verkleidet gern altes Gemäuer, über das er seinen dunkelgrünen Vorhang zieht. Bereitwillig gibt er sich mit der Schattenseite der Wirklichkeit zufrieden.
    In der Heilkunde ist Hedera helix (Efeu) bei chronischen Krankheitsbildern angezeigt, bei Auszehrung im Kindesalter, der auf Sonnenmangel beruhenden Knochenkrankheit Rachitis und bei Schwindsucht. In der Homöopathie ist Rhus toxicodendron, der Giftsumach oder Giftefeu, das Mittel der starren, konservativen, auf Normen fixierten psychischen Struktur. Menschen, die dieses Mittel brauchen, neigen dazu, immer »im Amt« zu sein. Konzentriert, zuverlässig und fleißig bis zwanghaft, wie sie sind, neigen sie dazu, die Probleme der anderen zu lösen statt die eigenen. Seelisch haben sie viel Angst. Körperlich stehen Hautprobleme, Rheuma und Gelenkbeschwerden im Vordergrund. Morgens fühlen sie sich oft wie eingerostet, unbeweglich und starr. Wenn sie sich dann wieder eingelaufen haben, überspannen sie nicht selten den Bogen bis hin zum Muskelkater, bei dem Rhus tox ebenfalls guttut.
    Die Olive , der kultivierte Ölbaum der mediterranen Welt, ist ein klassisch saturnines Geschöpf, das uralt wird und dabei doch klein und bescheiden bleibt. Noch heute, über zweitausend Jahre später, leben die Ölbäume, unter denen Jesus im Garten Gethsemane seine letzten harten Momente in Freiheit verbrachte. In der Nacht dieser vorletzten Etappe seines Weges bat er um den Beistand seiner Jünger, die aber einschliefen. Es zeigt, dass manche harte Wegstrecke ganz allein zu bewältigen ist,

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