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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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Uranusprinzip schwimmt man mit Vorliebe gegen den Strom – vor allem der schweigenden Mehrheit – und ist überzeugt, bessere Lösungen zu haben, was aufgrund uranischer Geistesblitze und spontaner Einfälle tatsächlich häufig der Fall ist.
    Unter diesem Lebensprinzip ist fast alles recht, was erlaubt, sich aus der Masse herauszuheben und die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Daraus folgt eine oft kühl wirkende und vielfach als Arroganz wahrgenommene Distanz. Wer sich über die Welt und das Gemeine erhebt, kann dabei eben leicht überheblich wirken. Zumal es Uranus niemand recht machen kann; seine Ideale legen die Messlatte ins Himmlische, für Menschen unerreichbar. Das uranische Verständnis für das Menschliche und gar das allzu Menschliche ist äußerst gering und auch gar nicht sein Anliegen, da es bei diesem Lebensprinzip nur um das große Ganze geht. Das Menschliche steht uranischen Geistesblitzen und Idealen in der Regel auch entgegen oder nimmt ihnen zumindest den himmlischen Glanz.
    So will man beim Uranusprinzip mit Instinkten und Gefühlen möglichst wenig zu tun haben, denn obendrein engen sie auch noch ein. Thema von Uranus ist der Fortschritt, der ständig fortschreitet, fast egal wohin, immer vorwärts und eben fort. Uranus kann sich leicht von den Menschen entfernen und ihnen fast feindlich erscheinen mit seinen kühlen, oft geradezu unmenschlichen Ansprüchen bezüglich idealer Lösungen. Andererseits üben bei diesem Prinzip wahre Freundschaft und Seelenverwandtschaft große Faszination aus.
    Hier wird man – auch mit sich selbst kaum zufrieden – nur schwer zur Ruhe kommen. Uranus sorgt für chronische Unruhe und ist damit schon wieder bei Chronos gelandet, der Uranus ständig einholt und an dem er sich vielfach reibt. Das uranische Zeichen Wassermann ist mit Abstand der widersprüchlichste Archetyp,
weil Wassermann von zwei so konträren Lebensprinzipien wie der eigentlich sehr beweglichen Luft und dem Fixen bestimmt wird, anders gesagt von Uranus und dem alten Herrscher Saturn.
    Mit seinem Gespür für Kommendes und dem oft weltfremden Idealismus kann Uranus helfen, Träume zu verwirklichen und Sterne vom Himmel, seiner mythologischen Heimat, zu holen. Weit entfernt vom Normalmenschlichen leistet sich dieses Prinzip große Distanz zu allem Feststehenden, so auch zum Körper, zu Gefühlen, Affekten, Emotionen und Empfindungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Prinzipien ist hier Sicherheit ein Gräuel, Veränderung das Lebenselixier, aber auch eine fixe Idee, und das bringt uns schon wieder in Saturns Revier. Zwar ist Uranus nie so fanatisch fixiert wie Pluto, aber als Vertreter der fixen Luft kann er doch dazu motivieren, sich festzubeißen an Idealen wie Objektivität, absoluter Gerechtigkeit, völliger Freiheit und Selbstbestimmung, absoluter Chancengleichheit und Gleichberechtigung.
    Uranus ist der (Geistes-)Blitz aus heiterem Himmel, der mit Vorliebe in alte Gemäuer und Denkgebäude fährt, der den Turm in Gestalt der sechzehnten Tarotkarte zum Einsturz bringt und damit das System und den Glauben, symbolisiert in König und Mönch, die beide herabstürzen. Lieber exzentrisch und kauzig, schrullig und verrückt als gewöhnlich und berechenbar, ist die Devise.
    Während Weisheitslehrer wie Byron Katie dem Neptunprinzip entsprechend predigen, zu lieben, was ist, geht das Uranusprinzip auch hier auf den Gegenpol: Alles, was ist, sollte anders und besser werden. Und diese Art von Opposition kann geradezu zwanghafte Züge annehmen und so wieder Saturn durchblicken lassen.
    Bild 124
    Paradoxien, die bei allen anderen Prinzipien provozierend wirken, sind Uranus Freude und Herausforderung. Hier werden
Wohngemeinschaften und moderne Patchwork-Familien geliebt, in denen alle miteinander können und ihre Ideale zusammenbringen und leben lassen. Spannungen sind durchaus angenehm, und ein uranischer Mensch kann zwischen den Polen vermitteln und ausgleichen, wie es nicht einmal dem Waage-Venusprinzip gelingt. Je bizarrer und unvereinbarer die Pole sind, desto mehr fordern sie ihn heraus als Mediator des scheinbar Unmöglichen. Das unterscheidet auch uranische Visionen von denen des Jupiterprinzips, reichen sie doch in nie gekannte, nie dagewesene (Be-)Reiche, während man sich bei Jupiter mit der Verbesserung des Bestehenden bescheidet.
    Das Wassermannzeichen trägt diesen Widerspruch schon im Namen, ist es doch von allen Prinzipien am luftigsten und weit von den Gefühlswelten des

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