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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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Einzuweihenden kritische Übergänge rituell abgesichert vollziehen.
    Musik
    Liedzeilen wie »Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein« von Reinhard Mey verleihen auf uranische Weise der Hoffnung Ausdruck, sich mit dem Flugzeug in eine andere Welt der Freiheit und Ungebundenheit erheben zu können und einfach zu entschweben und davonzufliegen. Noch uranischer ist »Space Oddity« von David Bowie. In diesem Song erzählt er die Geschichte von Major Tom, der als Astronaut auf Weltraumausflug vom freien, schwerelosen Schweben im freien (Welt-)Raum so überwältigt ist, dass er die Anweisungen der Bodenstation ignoriert und sich schließlich von allem löst, um auf Nimmerwiedersehen in das weite All zu driften auf (s)einem letzten Flug über alle Grenzen hinweg ins Jenseits.
    Das Uranusprinzip spiegeln auch die Lieder vieler Kabarettisten wider: »Freiheit« von Josef Hader, worin er träumt, »ganz entspannt in der Toscana mit dem Dalai Lama den Zug versama …«, oder Spaßlieder wie »A Gaudi muss sein« von der österreichischen Gruppe Die Hektiker, oder die Kabarettstücke der Gruppe Erste Allgemeine Verunsicherung und natürlich die Hippiesongs über die große Freiheit
wie »Aquarius« aus dem damals provokanten Musical Hair , ein Loblied auf das Wassermannzeitalter, das alles bessern sollte, auch wenn es diese Hoffnung bisher auch noch nicht erfüllte.
    Bewegung und Sport
    Kennzeichnend für das Uranusprinzip ist die überaus große Beweglichkeit und der Spaß an allen Sportarten, die mit Springen verbunden sind – vom Trampolin bis zum Hochsprung, am besten mit dem Fosbury-Flop, wobei das für uranischen Geschmack auch schon wieder eine etwas veraltete Methode ist. Beim Skispringen oder besser noch Skifliegen war es sicher ein Uranier, der zuerst die Beine breit machte und in V-Form zu Tal segelte. Stabhochsprung kommt genauso in Frage wie Turm- und Kunstspringen, bei dem der Uranier sich mit Schwung oder doch von großer Höhe ins Wasser hinabwerfen kann, ohne sich zu sehr herabzulassen. Auch Bungee-Springen ist ganz nach dem Geschmack uranischer Wesen. An einem Gummiband in tiefe Schluchten zu stürzen kann nur ein Uranier erfunden haben. Allerdings ist dieser Himmelssprung auch ein traditioneller Mannbarkeitsritus in Afrika, bei dem das Gummiband durch Lianen ersetzt ist und die wagemutigen Himmelsspringer auf einem steilen Erdabhang landen, was in der Regel ins Erwachsensein mündet, aber selten auch zu Unfällen mit Querschnittslähmungen führt.
    Salti mortali, Flicflacs und Handstand-Überschläge sind das Metier des Uranusprinzips. Beim Eiskunstlaufen kommen ihm – wie beim Ballett – die Sprungfiguren entgegen, denen man das Uranische schon fast anhört: dreifacher Toeloop, doppelter Lutz, eingesprungener vierfacher Rittberger und so weiter.
    Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen sind natürlich uranisch und schon im Übergangsbereich zur eigentlichen Fliegerei angesiedelt – vom Drachenfliegen bis zum Kunstflug mit einem möglichst ausgefallenen Doppeldecker. Aber auch in Ultraleichtflugzeugen,
in Hubschraubern und erst recht in Tragschraubern sitzen wohl vor allem vom Uranusprinzip bestimmte Menschen. Sie segeln lieber mit Flugzeugen als mit Booten, und wenn sie auf dem Wasser unterwegs sind, dann mit riesigen Spinnakern oder auf ultraleichten und schnellen Tornados am Limit und am liebsten im Gleiten, kurz vor dem Abheben. Als Windsurfer springen sie über Wellen und zaubern spektakuläre Figuren in die Luft wie der einschlägige Guru und Luftakrobat Robby Naish.
    Schließlich kommt auch Badminton- beziehungsweise Federballspielen in Frage, bei dem man auf witzige Art in die Luft dreschen und seinen Gegner mit verrückten Ideen und raffinierten Finten schlagen kann. Solche hochkarätigen Luftnummern machen Uranier an. Letztlich sind alle exzentrischen Sportarten geeignet, zumindest für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.
    Hobbys
    Natürlich kann ein so originelles Wesen wie das uranische auf viele Hobbys verfallen. Witzige Filme angefangen aus der Kintopp-Zeit – von Dick und Doof bis zu den Marx Brothers, von Charlie Chaplin bis Monty Python – können ihn faszinieren, dazu jede Form von Beschäftigung mit der Fliegerei vom Modellflugzeugbau und luftigen Einsatz solcher Basteleien aus Balsaholz bis zum Segelfliegen.
    Die Computerwelt wird unter dem Uranusprinzip leicht zum Hobby, etwa wenn der Hacker als Internet-Held ohne eigene Interessen andere auffliegen lässt

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