Die Lebensprinzipien
und sich aus Spaß in die Netze von Firmen und Regierungen einschleicht, lediglich um witzige Notizen zu hinterlassen. Aber er kann auch Viren, Würmer und Trojaner erfinden, um anderen – meist ebenfalls nur aus Spaß – das Leben schwer und manchmal zur Hölle zu machen, wobei er dann schon bei Pluto angelangt ist. Er kann aber auch sein Leben mit elektronischen Spielen verspielen und Meister in der Moorhuhnjagd werden.
Man findet bei diesem Lebensprinzip die Zirkus- und Science-Fiction-Fans. Oft haben es diesen Menschen als Freizeitvergnügen auch Travestie-Shows und andere halbseidene Bereiche angetan – die Welt der Übergänge ist das Reich von Uranus und seinem Gefolge.
Sinnlichkeit, Erotik und Sex
»Schade, dass ich nicht bi(sexuell) bin, das böte noch so viel mehr Möglichkeiten…«, könnte der Ausspruch eines uranischen Wesens sein. Alles ausprobieren, ist sein Rezept; »pervers« ist dagegen kein Kriterium, sondern höchstens eine Herausforderung, spießige Grenzen zu überwinden zugunsten spaßigen Genusses. »Hauptsache ausgefallen und auffallen«, ist die Devise. Das Ergebnis ist folglich oft mutiger, auch kühl distanzierter und trotzdem verspielter Sex, der nicht überbewertet wird – denn wahre Freundschaft zählt bei diesem Lebensprinzip mehr. Sinnlichkeit und Erotik kommen gern hinzu, sind aber nicht so zwingend, schon gar nicht in der (spieß-)bürgerlichen Form des zweimal die Woche eine halbe Stunde Missionarsstellung.
Das Uranusprinzip vermittelt zwischen den Geschlechtern, und androgyne Entwicklungen sind ihm nicht fremd. Hier ist man immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. So wird es nicht langweilig, und frecher Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt, jedenfalls keine, die der Uranier nicht mit Lust und Spaß überwindet.
Filme
Alle Sience-Fiction-Filme und Weltraum-Serien wie Star Trek mit so sagenhaften Gestalten wie Commander Spock spiegeln Uranisches wider. Die Star-Wars -Epen von George Lucas, die den alten Mythos vom Kampf des Guten gegen das Böse in die Zukunft verlegen, sind hier zu finden. Auch Filme vom Befreiungskampf der Völker
fallen unter das Uranusprinzip wie etwa die wundervolle Geschichte von Australia .
In einem uranischen Traum erzählt der Film Klick vom Versuch, das Leben mit einer universellen Fernbedienung in den Griff zu bekommen. Der vielbeschäftigte Architekt Michael hat kaum noch Zeit fürs richtige Leben und dazu einen undankbaren Boss. Der Zufall bringt ihn in Kontakt mit einem exzentrischen Erfinder, der ihm eine magische Fernbedienung gibt, die nicht nur technische Geräte steuern kann, sondern auch Michaels Leben. Beliebig kann er nun in seinem Leben vor- und zurückspulen – bis das Hightech-Gerät beginnt, ein Eigenleben zu führen und Michael kontrolliert.
Dass der Wunsch nach absoluter Freiheit oft ganz anders als erwartet erfüllt wird, zeigt der Film Fearless – Jenseits der Angst. Für die wenigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes verändert sich das Leben dramatisch. Jeff Bridges ist einer von ihnen und hat durch die Katastrophe die Grenze zwischen Leben und Tod durchbrochen, ist im Geist frei und dadurch unverwundbar geworden. Doch wie kann man so weiterleben?
Uranische Verrücktheit von ihrer liebenswertesten Seite stellt der Film Benny & Joon dar, der erzählt, wie die beiden völlig verschieden verrückten Hauptfiguren außerhalb der normalen Ordnung stehen und trotzdem lernen, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen.
Witz und Weisheit
Unter dem Uranusprinzip ist der Witz generell zu Hause mit seinen unerwarteten, plötzlichen Entladungen von Spannung in entsprechenden Pointen. Alle Arten von Witz gehören zu Uranus, aber einige besonders, wie der Nonsens nach dem Motto »Bei uns heißen alle Hans, außer Karl, der heißt Franz« oder wie er sich in den Filmen von Monty Python, etwa die Wunderbare Welt der Schwerkraft oder Die Ritter der Kokosnuss , zeigt. Mit Vorliebe brechen uranische Witze Tabus und kleiden Unsägliches in witzige Formen.
Fragt der Vikar, der den kranken Pfarrer im Beichtstuhl vertritt, den Ministranten: »Was gibt der Herr Pfarrer bei Analverkehr?« Antwort: »Ein Mars und drei Duplo.«
Treffen sich drei depressive Männer beim Stammtisch, sagt der eine: »Stellt euch vor, meine Frau hat ein Verhältnis mit dem Golflehrer. « Fragen die beiden anderen: »Wie kommst du denn darauf?« Sagt der Erste: »Ich habe einen Golfball unterm Bett gefunden.« Beim nächsten Mal klagt der Zweite: »Meine
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