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Die Legende

Die Legende

Titel: Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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meinem endgültigen Ende überzeugen können?«
    Ich fühlte mich unsanft überrollt von seinen Anweisungen, aber ich versuchte, freundlich zu bleiben. »Ich weiß nicht, ob sie die Geschichte tatsächlich geglaubt haben. Sie haben Proben genommen und sind dann abgezogen. Wenn sie deine DNS darin finden, werden sie hoffentlich Ruhe geben.«
    Er nickte. »Ich habe genug Blut dafür gelassen. Mir ist immer noch ganz schlecht vor Hunger, zumal ich kaum etwas getrunken habe, nur das Blut eines kleinen Hasen.«
    So etwas wollte ich nicht hören. »Ich hoffe, die-deren-Namen-nicht-genannt-werden-darf beginnt keinen persönlichen Feldzug gegen dich.«
    Leif verzog das Gesicht. »Wenn sie es nicht tut, starte ich einen gegen sie. Ich will sie erledigt sehen, fertig und am Ende. Der Tod ist noch viel zu freundlich für sie, sie muss leiden für das, was sie mir angetan hat.«
    Er spuckte Gift und Galle bei diesen Worten, Speicheltröpfchen wirbelten durch die Luft und landeten auf meiner Jacke. Vorsichtig trat ich einen Schritt zurück.
    »Wir werden sie erwischen. Später. Vorher müssen wir Robert retten.«
    Leif winkte ab. »Ich denke inzwischen, der ist verloren. Aus einem Lager werden wir ihn niemals befreien können. Ich jedenfalls nicht. Wenn sie mich dort erwischen, bin ich dran. Und auf ein Ende mit Folterungen und Qualen habe ich keine Lust.«
    Empört trat ich wieder einen Schritt auf ihn zu. »Du hast es versprochen! Du hilfst mir, ich helfe dir!«
    »Das stimmt. Aber wie willst du mir helfen, wenn mir nicht mehr geholfen werden kann, weil mich die Lagerpolizei umbringt?«
    »Dann darfst du dich eben nicht erwischen lassen. Wir werden das schaffen. Leif, lass mich nicht im Stich!«
    Er sah mich nachdenklich an. Ich konnte seine Zähne knirschen hören. Dann nickte er. »Du holst mich raus, wenn ich im Lager bin?«
    Ich nickte. »Ganz sicher.« Ich weiß nicht, ob es wirklich überzeugend klang, weil ich mir gar nicht so sicher war, ob ich das für ihn tun wollte.  Aber er glaubte mir.
    »Hast du einen Plan?«, fragte er.
    »Nein. wir müssen uns zusammen etwas ausdenken.«
    »Ich brauche erst etwas zu trinken, bevor ich denken kann. Hast du noch Blutkonserven da?«
    »Nein.«
    Ich konnte sehen, wie er gierig meinen Hals betrachtete. »Niemals«, sagte ich schnell und hielt meine Hände schützend vor meine Schlagadern.
    Er seufzte. »Dann weiß ich auch nicht.«
    »Gib dir Mühe! Du wirst doch wohl noch einen Plan aushecken können! Im Lager werden sie sicherlich ausreichend Blut haben, um die Gefangenen am Leben zu erhalten.«
    Dieses Argument zog.
    Wir gingen hinauf in sein Wohnzimmer. Zuvor machte er einen Abstecher in die Küche, um in der Kühltruhe nach einem Rest Blut zu suchen, kehrte jedoch unverrichteter Dinge zurück. Wegen Karen hatte er alles vernichtet.
    »Also, was hast du vor?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber als ich in der Kirche war, ist mir eine Idee gekommen, wie wir in ein Lager gelangen könnten. Das Problem ist nur, wie erfahren wir, in welchem Robert steckt?«
    »Darum kümmere ich mich.«
    »Und wie willst du das machen?«
    »Das lass mal meine Sorge sein.«
    »Gut.«
    »Kannst du mir im Gegenzug einen Gefallen tun?«
    »Im Gegenzug helfe ich dir, Karen zu erwischen«, erwiderte ich. »Das war der Deal.«
    »Okay, dann eben noch einen weiteren Gefallen.«
    Ich wurde misstrauisch. »Was denn noch? Mein Blut kriegst du nicht.«
    »Ich will dein Blut nicht. Ich will, dass dieser Typ, der jetzt den Bürgermeister spielt, abgesetzt wird.«
    Steffen Meyer, unser Mullendorfer Polizist, war in Leifs Abwesenheit zum kommissarischen Bürgermeister ernannt worden, bis es eine neue Wahl gab. Leif würde nicht mehr antreten können, was für Mullendorf wirklich schade war, denn er hatte viel erreicht. Auch wenn die Mittel mitunter etwas fragwürdig gewesen waren.
    »Steffen Meyer ist ein fähiger Mann. Er wird dich gut vertreten.«
    »Aber ich bin der Bürgermeister!«
    »Das warst du. Das ist nun vorbei, tut mir leid. Ich fand dich sehr gut, wenn dich das tröstet, aber du musst dich damit abfinden, dass deine Zeit vorüber ist. Es sei denn, das Gesetz wird geändert und Vampire als Staatsbürger anerkannt.«
    Das gab ihm zu denken und er murrte nicht länger. Wir konnten weiter an einem Plan zu Roberts Rettung feilen.
    ***
    Als es Abend wurde, erhielt ich von Leif mehr oder weniger freundlich die Erlaubnis, die Tankstelle vorzeitig zu schließen, um mich für die Party bei Pedro vorzubereiten. Er

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