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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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sein, dass die Kaiserpassage instabil ist und dass Wände und Decken einstürzen können. Es gibt Wassereinschlüsse und sehr oft Überschwemmungen. Mach Dich darauf gefasst, dass Du auf verschiedene Tunnel stoßen wirst, die gegraben und dann aufgegeben wurden, als man feststellte, dass der Boden aus zu viel Felsgestein bestand. Geh nicht in diese Tunnel, denn sie sind ein einziges Labyrinth aus Dunkelheit, und Du würdest Dich darin verirren.
    Ich kann mir nicht vorstellen, was Du durchmachst. In meinen Gedanken und Gebeten bin ich bei Dir. Melde Dich bitte bei mir, wenn Du in Sicherheit bist.
    Jenna

Kapitel 38
Im Venetian
    M ichael zog die kleine elektronische Dose hervor und schaute auf den Bildschirm. Der rote Punkt hatte sich leicht von der Mitte wegbewegt, außerdem wies der Bildschirm Dollarbeträge aus, die zusehends geringer wurden. Michael beobachtete und spitzte die Ohren, lauschte, wie der Fahrstuhl an ihnen vorbei nach oben fuhr. Die Dollarbeträge wurden kleiner und kleiner, bis sie bei null standen. Einen Moment später bewegte sich der rote Punkt noch weiter von der Mitte weg und stand dann plötzlich still.
    Schnell zog Michael wieder seinen Anzug an und steckte die kleine schwarze Dose in die Innentasche seines Jacketts.
    Jon zog seinen Anzug an, schlüpfte aus den Turnschuhen und ließ sie in einer Schublade unter der Bar verschwinden. Dann nahm er seinen Aktenkoffer vom Tisch, dem Aussehen nach nun wieder ganz ein gehetzter Geschäftsmann, und ging nach draußen auf den Korridor.
    Als Jon den Raum verließ, flüsterte Michael Busch zu: »Behalt die Tür im Auge.«
    Michael griff in sein Hemd und holte einen Umschlag heraus. Er öffnete ihn und zog drei Seiten Papier heraus, die mit chinesischen Schriftzeichen beschrieben waren, legte die Seiten auf den Tisch und strich sie glatt. Dann zog er seinen BlackBerry hervor, drückte auf den Kameraknopf, schoss in Windeseile drei Fotos, tippte anschließend eine Adresse ein und drückte auf Senden.
    Dann knüllte er den Umschlag und die Seiten zusammen und warf sie in den Mülleimer. Anschließend ging er zu der kleinen Bar und holte eine Flasche Wodka, goss etwas davon über das Papier, griff nach dem silbernen Zigarettenanzünder, zündete damit das Streichholzbriefchen an und ließ es in den Mülleimer fallen, der daraufhin einen Feuerball ausspie.
    »Verdammt, was ist das?«, rief Jon, als er wieder in den Raum kam.
    Busch versuchte, ihm den Weg zu versperren. »Entspannen Sie sich«, meinte er.
    »Was war das?« Mit einem Satz stand Jon neben Michael und schaute in den Mülleimer und auf die glühende Asche darin.
    »Eine Versicherung.«
    »Scheiße! Sagen Sie mir auf der Stelle, was das war.«
    »Ich verwische unsere Spuren«, erwiderte Michael. »Ihre Kassette ist in Sicherheit. Ich habe gerade gesehen, wie sie nach oben gefahren ist, und wenn wir uns nicht beeilen, wird man sie ausräumen, bevor wir oben sind.«
    Jon blitzte Michael an. »So wahr mir Gott helfe, ich –«
    »Ich würde Ihnen sehr gern helfen«, fiel Busch ihm ins Wort und trat zwischen Michael und Jon, »und bei viel mehr Dingen, als Sie sich vorstellen können.«
    »Heh«, rief Carl, der plötzlich im Türrahmen stand. »Fahrstuhl.«
    Die drei schnappten ihre Taschen und stürmten aus dem Konferenzraum.
    Im Laufen schaute Michael nach unten und stellte fest, dass er kein Netz hatte, seine E-Mail war noch nicht gesendet worden.
    Busch beugte sich zu Michael hinüber. »Versicherung?«, flüsterte er ihm ins Ohr.
    »Nicht, wenn wir nicht nach oben kommen und ein Netz haben.«

Kapitel 39
In der verbotenen Stadt
    A ls Annie sah, wie KC über die Gasse hechtete, schaltete sie blitzschnell. Sie schulterte ihr Gewehr, spurtete über die schmale Mauer, rannte immer schneller, setzte zum Sprung über die mehr als drei Meter breite Kluft an und fing sich auf der anderen Seite an der Mauer ab. Doch als sie von der Mauer nach unten kletterte und sich unter eine kleine Baumgruppe stellte, fiel ihr auf, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie befand sich jetzt auf der Südseite des unterteilten Geländes, zwar nur etwa fünfzig Meter von der Stelle entfernt, an der KC von der Mauer gesprungen war, allerdings auf der anderen Seite des Gebäudelabyrinths.
    Annie rannte durch die Gassen, schlich sich durch Innenhöfe, versuchte, KC zu finden, sie irgendwo zu erspähen – doch vergeblich. Sie beschränkte ihre Suche auf fünfundzwanzig Häuser. Sie hatte gesehen, wo KC über die Mauer

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