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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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mit Seidentapeten an den Wänden und Türrahmen und Fußböden aus dunklem Kirschholz. Sie sahen, dass es vier Korridore gab, die in verschiedene Richtungen abgingen, und von jedem ging es in zahlreiche Privatzimmer. Eine auffällige Stille lag über dem Raum, ein fast ehrfürchtiges Schweigen vor denen, die hier Millionen verspielten.
    Ein klein gewachsener gemischtrassiger Mann stand in der Mitte des Raums, tadellos bekleidet mit einem Anzug und einer dunkelroten Krawatte. Mit entschlossenem, aber freundlichem Gesichtsausdruck nickte er ihnen zu. »Welche Form der Unterhaltung schwebt Ihnen heute Abend vor, meine Herren?«
    »Bakkarat«, gab Michael zur Antwort. »Nur werde ich uns vorher erst neue Chips besorgen müssen.«
    Jon griff in seine Brusttasche und zog seine Brieftasche hervor, die einen dicken Stapel Geldscheine enthielt.
    »Da sind wir Ihnen nur zu gern behilflich. Neue Chips werden jeden Moment angeliefert.«
    Der Mann wies ihnen den Weg in einen Raum, in dem ein wartender Croupier vor einem kleinen Tisch stand, der mit grünem Filz bezogen war. In der Ecke stand eine junge Frau mit dunklen Augen und vollen Lippen, die ein schwarzes Cocktailkleid trug. Mit geübter Handbewegung wies sie auf die gut bestückte Bar und bot ihnen ihre Dienste an für alles, was sie wünschten.
    Michael lächelte, zog seinen BlackBerry aus der Jacketttasche und war froh, als er sah, dass seine E-Mail herausgegangen war. Er tippte ein einziges Wort ein, speicherte die Mail ab, sodass er sie jederzeit abschicken konnte, und steckte das Telefon wieder ein. Dann zog er die kleine schwarze Dose heraus, und als er daraufschaute, sah er, dass sich der kleine rote Punkt weiter und weiter entfernte.
    »Es könnte sein, dass wir ein Problem haben«, sagte Michael. Aber dann hörten sie, wie sich die Fahrstuhltüren öffneten, und Augenblicke später schob Shi, der immer noch von dem Wachmann begleitet wurde, den Rollwagen bei ihnen durch die Tür.
    »Was für ein Problem?«, fragte Busch.
    »Egal«, erwiderte Michael, als Shi und der Wachmann das Privatzimmer betraten.
    Die Sicherheitskameras waren gut versteckt. Zwei hatte man in der Decke der Lobby installiert, zwei am jeweiligen Ende des Korridors und zwei in jeder Ecke des Zimmers, in dem sie sich momentan befanden, und alle waren so ausgerichtet, dass sie fast den ganzen Raum erfassten. Michael brauchte nicht lange, um sie zu finden; er wusste, wo er sie anbringen würde, wenn man ihn engagieren würde, um den Raum überwachungstechnisch zu sichern.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, einen toten Winkel zu schaffen, denn jeweils zwei Kameras waren immer so positioniert, dass die eine den toten Winkel der anderen erfasste. Nur ein großes Objekt, das im Weg stand, konnte verhindern, dass die Kameras klar erkennbare Überwachungsbilder des Raums erzeugten. Michael wusste, dass sie keine Abdeckplane oder irgendein anderes riesiges Objekt anschleppen konnten, aber das war auch nicht nötig. Das Casino würde ihm jeden Wunsch erfüllen.
    Als der Rollwagen in den Raum geschoben wurde, war das wie ein gut einstudierter Zaubertrick. Shi hob zwei Kästen mit Chips vom Wagen und reichte sie dem Croupier. Dann drehte er den Wagen zur Seite, sodass dieser jetzt zur Ecke hin stand und der Kamera den Blick auf diese Ecke versperrte. Er nahm sein Inventur-iPad in die Hand und begann, Daten einzugeben, nachdem er die Spielchips ausgehändigt hatte.
    Aller Augen ruhten auf dem Croupier, als der das bordeauxrote Kistchen öffnete, um sicherzustellen, dass es auch wirklich die teuren Chips enthielt, die es enthalten sollte. Da man Jons Hände hinter dem Rollwagen nicht sehen konnte, griff er hinein und zog geräuschlos die Metallkassette heraus. Dann öffnete er Michaels breiten Banker-Aktenkoffer, schob den falschen Deckel zur Seite, ließ die Kassette in den Koffer fallen, setzte den falschen Deckel wieder darauf und verschloss den Koffer.
    Das Ganze dauerte keine zwei Sekunden. Und sofort drehte Shi den Rollwagen herum und schob ihn Richtung Tür.
    Im gleichen Moment stürzte eine ganze Armee von Wachmännern in den Raum, fünfzehn an der Zahl, die alle die gleichen Uniformen trugen, blaue Blazer und graue Hosen. Sie wurden angeführt von zwei Männern, die beide gemischtrassige Asiaten waren.
    Michael griff in seine Jacketttasche, legte die Hand um sein BlackBerry, und ohne dass es irgendjemand mitbekam, drückte er auf Senden, und die gespeicherte Nachricht wurde auf der Stelle

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