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Die Legende der Wächter 5: Die Bewährung

Die Legende der Wächter 5: Die Bewährung

Titel: Die Legende der Wächter 5: Die Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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kann?“
    „’tschuldige, Primel.“ Eglantine rutschte zur Seite.
    Soren war immer noch verärgert. „Übrigens, bei Tisch zu tuscheln ist unhöflich, Eglantine. Wenn ihr beiden etwas so Geheimes zu besprechen habt, dass wir anderen es nicht hören sollen, könnt ihr euch mit euren Tellern ja in eine Ecke verziehen.“
    Was können Eglantine und Ginger Geheimes zu besprechen haben? , überlegte Primel. Ihr wurde auf einmal klar, dass Ginger ziemlich oft versuchte, Eglantine mit Beschlag zu belegen. War sie eifersüchtig auf Eglantines andere Freunde? Die waren alle schon in der Ausbildung zum Wächter, und Ginger brannte darauf, ebenfalls mit der Ausbildung zu beginnen. Hoffte sie, dass Eglantine sich bei den Rybs für sie einsetzen würde?
    Auf Sorens Bemerkung folgte betretene Stille, dann brachen Ginger und Eglantine in lautes Gelächter aus wie über einen Privatscherz. Die anderen Eulen machten saure Mienen, nur Primel legte das Gefieder an und wurde dadurch so schmal, dass die anderen gar nicht hätten zusammenrücken müssen. Die Sperlingskäuzin spürte, dass Eglantine und Ginger über sie, Primel, lachten oder sie zumindest von ihrer Heiterkeit ausschlossen. Wenn man bedachte, dass sie sich gerade ein Witzebuch aus der Bibliothek holen wollt e … Der Witz bin anscheinend ich.
    Soren wechselte das Thema und brachte die Wetterexperimente zur Sprache, bei denen er Ezylryb helfen sollte. „Martin und Ruby sind schon für andere Experimente eingeteilt. Deswegen meinte Ezylryb, ich darf mir Freunde aus anderen Brigaden dazuholen. Morgengrau, Gylfie und Digger haben schon zugesagt. Wie steht’s mit dir, Otulissa?“
    „Ich bin schon vergeben“, erwiderte die Fleckenkäuzin. „Ich führe nämlich das Experiment am hinteren Strand durch.“
    „Ginger und ich können doch mitmachen!“, rief Eglantine.
    „Das geht leider nicht. Ich brauche erfahrene Brigademitglieder, und ihr beide seid noch in der Ausbildung. Damit wäre Ezylryb nicht einverstanden. Was ist mit dir, Primel? Hast du Lust?“
    „Heute Nacht kann ich nicht“, lehnte Primel ab, denn wenn sie mitmachte und Eglantine nicht, würde ihre Freundschaft erst recht leiden.
    Eglantine ließ nicht locker. „Du kannst Ezylryb wenigstens mal fragen, Soren!“
    „Ich weiß jetzt schon, was er sagen wird, da will ich ihn damit nicht belästigen.“
    „Verschluck dich doch am Gewölle!“ Eglantine schmollte. Ginger stieß das Schleiereulenmädchen an und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    „Schluss jetzt, Kinder!“, mischte sich Mr s P. ein. „Bei Tisch wird nicht gezank t – und der Tisch bin ich!“
    Bedrücktes Schweigen legte sich über die sonst so fröhliche Gesellschaft. Gylfie wollte die Stimmung auflockern und erinnerte ihre Tischgenossen daran, dass Krämer-Ellie sich für den nächsten Abend angekündigt hatte. „Sie kommt doch immer am ersten Vollmond im Sommer.“
    „Warum?“, fragte Primel. Sie war erleichtert, dass Soren nicht mehr auf seiner Schwester herumhackte.
    „Weil ihre Kollektionen beim vollen Schein noch am besten wirken, sagt sie“, erwiderte der junge Schleiereulerich.
    „Der Plunder, den sie anschleppt, glitzert und funkelt doch auch so schon genug“, sagte Otulissa missbilligend. Sie konnte Krämer-Ellie nicht leiden.
    „Wer ist denn diese Krämer-Ellie?“, fragte Ginger.
    „Du kennst sie noch nicht?“, fragte Eglantine erstaunt. „Ihre Sachen sind sooo schö n – es macht solchen Spaß, an ihren Ständen entlangzubummeln! Und mit dir zusammen ist es bestimmt noch viel lustiger!“
    Primel spürte einen Stich im Magen.
    Otulissa verkündete überheblich: „Krämer-Ellie ist eine angeberische Elster, eine ‚Sammlerin‘, wie es für ihre Art typisch ist. ‚Sammeln‘ bedeutet in diesem Fall allerdings eher ‚Stehlen‘.“
    „Ui!“ Gingers Augen leuchteten. „Und wo bekommt sie ihre Sachen her?“
    „Die holt sie aus den verfallenen Bauwerken der Anderen, aus den Ruinen von Kirchen, Burgen und so weiter. Dort findet man farbige Glasscherben, zerbrochenes Geschirr, Perlen und Flitte r – lauter unnützes Zeug, wie es die Anderen offenbar schätzten. Ich kann darauf gut verzichten.“
    „Madame Plonk schwärmt dafür.“ Eglantine ließ sich von Otulissas verächtlichem Ton nicht beirren.
    „Nun j a – Madame Plonk liebt es bekanntlich bunt und auffällig“, entgegnete die Fleckenkäuzin. „Ich persönlich finde sie ziemlich aufgedonnert.“
    Morgengrau wurde es zu viel. „Jetzt mach aber mal

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