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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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»Collins, Mortimer!«
    »Was ist, Boss?«, fragte einer der Gerufenen.
    »Versucht ins Gefängnis einzudringen und Shaugnessy herauszuholen. Wir geben euch Feuerschutz.«
    Ein Mann kroch unter einem Vorbau hervor, die Gestalt eines anderen wuchs hinter einem Tränketrog in die Höhe. Die beiden hetzten los.
    »Feuer!«, brüllte Carter Prewitt.
    Seine Männer schossen nach allen Seiten. Der Lärm war unbeschreiblich. Es krachte, klirrte und schepperte. Hin und wieder quarrte ein Querschläger.
    Collins und Mortimer erreichten die Officetür. Collins warf sich dagegen. Sie hielt dem Anprall des Cowboys stand. Und dann donnerte es im Office. Chuck Haines jagte seine Kugeln durch das Türblatt. Auch in der Runde glühten Mündungsfeuer auf. Collins und Mortimer wurden herumgerissen und geschüttelt und brachen sterbend zusammen.
    »O verdammt!«, brüllte einer der Kerle, die mit Carter Prewitt gekommen waren. »Jetzt hat es schon drei von uns erwischt. Diese Hundesöhne schießen uns in Fetzen.«
    Carter Prewitt knirschte: »Vergesst nicht, Männer, es geht um Kinder, die jämmerlich verhungern und verdursten, wenn wir aus Shaugnessy nicht herausbekommen, wo er sie festhält.«
    Ein anderer rief: »Wenn wir tot sind, können wir Ihre Kinder auch nicht mehr aus seiner Gewalt befreien, Boss. Außerdem fühle ich mich noch nicht alt genug zum Sterben. Ich gebe auf.«
    Der Sprecher kroch unter einem Vorbau hervor, schleuderte sein Gewehr von sich und schritt mit erhobenen Händen in die Mitte der Straße.
    »Feigling!«, keuchte Carter Prewitt und schoss.
    Der Cowboy brach zusammen.
    »Gütiger Gott!«, erklang es. »Prewitt hat Lee niedergeschossen.«
    »Wir hätten erst gar nicht mit ihm in die Stadt reiten dürfen!«, schrie einer der Cowboys. »Er ist nicht mehr Herr seiner Sinne.«
    »Er opfert uns alle!«, brüllte einer schrill. »Hören wir auf mit diesem Irrsinn. Prewitt kann uns nicht alle erschießen.«
    »Werft eure Waffen weg und kommt auf die Straße«, ertönte eine dunkle Stimme. »Das gilt auch für Sie, Prewitt. Die vier Männer, die diesen Einsatz mit ihrem Leben bezahlten, gehen auf Ihr Konto. Meinen Sie nicht auch, dass genug Blut geflossen ist?«
    »Geht von mir aus alle zur Hölle!«, kreischte Carter Prewitt, kam hoch und rannte zu einem Pferd, das am Fahrbahnrand stand. Mit einem Satz war er im Sattel. Unbarmherzig bearbeitete er das Tier mit den Sporen.
    Niemand versuchte, die Flucht Prewitts zu verhindern.
    Er riss das Pferd in eine Gasse und peitschte es mit dem langen Zügel. Beim Haus des Arztes riss er es brutal auf die Hanken nieder, sprang aus dem Sattel und schnappte sich das Gewehr. Sein Revolver war leergeschossen und steckte im Hosenbund. Er repetierte.
    Das Haus lag in Dunkelheit.
    Entschlossen setzte sich Carter Prewitt in Bewegung. Als er aber aus der Dunkelheit angesprochen wurde, blieb er abrupt stehen. »Sie können Sich die Mühe sparen, Prewitt«, ertönte es. »Slim Jordan hat ein Geständnis abgelegt.«
    »Sind Sie es, Talbott?«, fragte Carter Prewitt und bohrte seinen Blick in die Dunkelheit zwischen Haus und Stall. Langsam hob er die Winchester an die Hüfte.
    »Ja. Nachdem Jordan zu sich gekommen war und gesprochen hatte, war ich auf dem Weg zum Office, als man mir meldete, dass Sie mit einer Horde Ihrer Kettenhunde im Anmarsch sind. Ich ahnte, dass Sie hier aufkreuzen würden, Prewitt. Also habe ich gewartet.«
    »Und nun?«
    »Sie werden für den Mord an James Allison büßen müssen.«
    »Allison war ein verdammter Narr. Er wollte ein Viertel der Ranch in fremde Hände geben. Die Triangle-P wäre auseinander gerissen worden, sie wäre wohl auseinander gefallen. Das konnte ich nicht zulassen.«
    »Fein, Prewitt. Sie geben also zu, Jordan mit dem Mord beauftragt zu haben.«
    Carter Prewitt knirschte mit den Zähnen. »Jordan hat gar kein Geständnis abgelegt!«, konstatierte er und spürte, wie der Zorn in ihm hochkochte.
    »Lassen Sie das Gewehr fallen, Prewitt, und nehmen Sie die Hände in die Höhe. Ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes wegen …«
    Der Rest ging unter im Knall des Schusses, als Carter Prewitt eine Kugel in die Richtung schickte, aus der die Stimme des U.S. Deputy Marshals kam. Mit dem Brechen des Schusses warf sich Prewitt herum, erreichte mit drei langen Sätzen sein Pferd und warf sich in den Sattel. Das Pferd herumreißen und anzuspornen waren ein einziger Bewegungsablauf.
    Duncan Talbott feuerte, aber er schoss viel zu hastig und ungezielt und

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