Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Auf einer Koppelstange saß ein Bewaffneter. Er sprang auf den Boden und kam heran. Talbott brachte sein Pferd zum Stehen. Der Mann sagte:  »Von der Triangle-P hat sich niemand in Rock Creek blicken lassen, Marshal. Ist es Ihnen gelungen, die Prewitt-Kinder aus der Gewalt dieser Kanaille -« er wies mit dem Kinn auf Shaugnessy, »- zu befreien?«
    »Nein. Prewitt hat mir einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.«
    Der Bewaffnete verzog den Mund. »Diesen verdammten Kerl kann kein Teufel mehr reiten«, murmelte er dann. »Manchmal frage ich mich, was im Kopf dieses Burschen vorgeht.«
    »Das weiß der Henker. – Weiter, Shaugnessy!« Duncan Talbott trieb sein Pferd an. Müde zog Cole Shaugnessy die Füße durch den Staub. Der Fußmarsch hatte ihn ausgepumpt. Obwohl die Luft kühl war, schwitzte er. Seine Füße brannten.
    Duncan Talbott dirigierte ihn zum Marshal's Office. Dort saß der U.S. Deputy Marshal ab, band sein Pferd an den Holm und wies mit einer knappen Geste zur Tür. »Da hinein, Shaugnessy.«
    Im selben Moment kam Chuck Raines heraus. Fragend fixierte er Talbott.
    Der U.S. Deputy Marshal schüttelte den Kopf. Dann berichtete er und schloss mit den Worten: »Prewitt hat mir die Tour vermasselt. Ich habe keine Ahnung, wo wir die Kinder suchen sollen. Wenn Shaugnessy nicht verrät, wo sie sich befinden, verfügen wir über ganz schlechte Karten. – Gibt es was Neues, Jordan betreffend?«
    »Er wird bewacht«, antwortete der Town Marshal. »Einmal ist er zu sich gekommen. Das war vor etwa anderthalb Stunden. Doc Sherman ließ mich sofort benachrichtigen und ich habe mich unverzüglich zu seinem Haus begeben. Der Arzt meinte, dass ich Jordan nicht über Gebühr beanspruchen dürfe. Ehe ich ihm jedoch auch nur eine einzige Frage stellen konnte, war er wieder weggetreten. Er schläft jetzt. Der Doc ist der Meinung, er sei über den Berg.«
    »Dann dürfen wir ja hoffen«, murmelte Duncan Talbott. »Sperren Sie Shaugnessy ein, Marshal. Ich gehe in den Saloon, um etwas zu essen. Dann will ich mich mit Shaugnessy unterhalten.«
    »Du wirst von mir nichts erfahren, Sternschlepper!«, zischte Shaugnessy gehässig.
    »Dann wird man Sie wegen Mordes hängen, Shaugnessy!«, versetzte der U.S. Deputy Marshal mit klirrender Stimme. »Können Sie sich vorstellen, was das für ein Gefühl ist, wenn Sie mit einem Strick um den Hals durch die Luke fallen, die der Henker mit einem Hebelzug öffnet. Und dann kommt der fürchterliche Ruck, der Sie vielleicht tötet, möglicherweise aber auch nicht. In diesem Fall ersticken Sie jämmerlich. Ihre Lungen werden nach Sauerstoff …«
    »Hören Sie auf, verdammt!«
    »Sie fürchten sich vor dem Sterben, Shaugnessy. Aber wenn wir die Kinder nicht finden und die beiden ihr Leben verlieren, dann ist das Ihr Todesurteil. - Man wird Sie vor Sonnenaufgang aus dem Gefängnis holen. Dann führt man Sie die Stufen zur Galgenplattform hinauf. Die Schlinge mit den dreizehn Windungen schaukelt leicht im Morgenwind. Schließlich stehen Sie auf der Falltür. Der Henker zieht Ihnen eine schwarze Kapuze über den Kopf, und dann legt er Ihnen die Schlinge um den Hals. Es werden schreckliche Minuten sein, die Sie durchleben, Shaugnessy. Ihr ganz persönliches Fegefeuer, und wahrscheinlich zerbrechen Sie in der letzten Minute ihres Lebens noch an Ihrer Angst. Den unerbittlichen Tod vor Augen werden Sie zu weinen beginnen. Aber es gibt keine Gnade …«
    »Zur Hölle mit Ihnen, Marshal!«, keuchte Shaugnessy. »Was wollen Sie damit erreichen? Halten Sie den Mund! Vielleicht hängt man mich. Aber ich werde in dem Bewusstsein sterben, Carter Prewitt getroffen zu haben. Er muss büßen für das, was er mir angetan hat.«
    »Sie sollten Ihren Hass nicht über die Menschlichkeit stellen«, murmelte Talbott. »Die Prewitt-Kinder können nichts dafür. Außerdem sollten Sie in Ihrer Rechnung, die Sie mit Prewitt begleichen möchten, nicht unbeachtet lassen, dass er sich über zehn Jahre lang um Ihre Kinder gekümmert hat, als wären es seine eigenen.«
    »Er hat mir meine Kinder und mein Leben gestohlen!«
    Duncan Talbott und der Town Marshal wechselten einen bedeutungsvollen Blick. Chuck Haines hob die Schultern, ließ sie wieder nach unten sacken und sagte: »Gehen Sie vor mir her ins Office, Shaugnessy. Und denken Sie nur nicht, dass der Marshal übertreibt. Man wird Ihnen einen Strick um den Hals legen, wenn die Prewitt-Kinder sterben. So wahr wie die Nacht dem Tag folgt.«
    Während der Town
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher