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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geträumt?«
    Die Frage schien eher nach innen gerichtet zu sein und nicht nach einer Antwort zu verlangen. Kahlan versuchte es dennoch.
    »Wir wissen nicht …«
    »Ist der Himmel noch immer blau?«
    Kahlan und Richard wechselten einen Blick. »Strahlend blau«, versicherte Kahlan dem Jungen, der diese Antwort aber ebenso wenig zu hören schien.
    Richard hatte nicht den Eindruck, dass es sinnvoll wäre, den Jungen weiter mit Fragen zu bedrängen; er war ganz offensichtlich krank und wusste nicht, was er redete. Die Bilder seiner Fieberträume zu hinterfragen wäre sinnlos.
    Unvermittelt krallte sich die kleine Hand des Jungen um Richards Unterarm.
    Sofort vernahm Richard das Klirren von Stahl, der blankgezogen wurde. Ohne sich umzudrehen, hob er kurz die Hand zu einem stummen Zeichen an die Soldaten hinter ihm, sich zurückzuhalten.
    »Wieso haben sie mich alle zurückgelassen?«, fragte der Junge zum wiederholten Mal.
    Richard beugte sich ein wenig näher, in der Hoffnung, ihn etwas beruhigen zu können. »Wo haben sie dich denn zurückgelassen?«
    Der Junge schlug so abrupt die Augen auf, dass Richard und Kahlan erschraken, musterte Richard so durchdringend, als wollte er auf den Grund seiner Seele schauen. Der Griff seiner dünnen Finger an Richards Unterarm verriet weit mehr Kraft, als er dem Jungen zugetraut hätte.
    »Es herrscht Dunkelheit im Palast.«
    Ein Frösteln, wie von einem kalten Lufthauch, überlief Richards Haut.
    Die Lider des Jungen schlossen sich, und er sank wieder zurück.
    Obwohl er sich bemühte, fürsorglich mit dem Jungen umzugehen, gewann Richards Ton an Schärfe. »Was redest du denn da? Dunkelheit im Palast?«
    »Dunkelheit … die nach Dunkelheit trachtet«, presste er leise hervor, ehe seine Stimme in unverständliches Murmeln überging.
    Die Stirn in Falten gelegt, versuchte Richard daraus schlau zu werden. »Was soll das heißen, Dunkelheit trachtet nach Dunkelheit?«
    »Er wird mich finden, ich weiß es einfach.«
    Als wäre sie zu schwer, glitt die Hand des Jungen von Richards Arm. Und wurde von Kahlans ersetzt, als die beiden einen Moment abwarteten, ob der Junge vielleicht noch etwas sagen würde. Doch der schien endgültig verstummt zu sein.
    Sie mussten wieder zurück in den Palast; ganz ohne Zweifel wurden sie dort bereits erwartet.
    Ohnehin hatte Richard nicht das Gefühl, dass der Junge noch irgendetwas Sinnvolles von sich geben würde. Er sah zur Mutter des Jungen hoch, die händeringend neben ihm stand.
    Sie schluckte. »Er macht mir wirklich Angst, wenn er diese Anwandlungen hat. Es tut mir leid, Lord Rahl, ich hatte nicht die Absicht, Euch von Euren Pflichten abzuhalten.« Die Frau schien vor Kummer vorzeitig gealtert zu sein.
    »Aber das gehört zu meinen Pflichten«, sagte Richard. »Ich bin heute hierhergekommen, um mich unter das Volk zu mischen, unter all die Menschen, die es gestern nicht zur Zeremonie oben im Palast geschafft haben. Viele von euch sind von weither angereist, daher wollten die Mutter Konfessor und ich allen, die zur Hochzeit unserer Freunde gekommen sind, unsere Dankbarkeit zeigen. Ich sehe es nur ungern, wenn Menschen so offensichtlich in Not sind, wie du und dein Junge hier. Wir werden sehen, ob wir einen Heiler besorgen können, der herausfindet, was mit ihm nicht stimmt. Vielleicht kann er ihm ja etwas geben, das ihm hilft.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Mit Heilern hab ich’s schon versucht. Die können ihm nicht helfen.«
    »Bist du sicher?«, fragte Kahlan. »Es gibt hier sehr fähige Leute, die vielleicht helfen könnten.«
    »Ich hab ihn schon bis rauf nach Kharga Trace gebracht, zu einer Frau von großen Talenten, einer Heckenmagd.«
    Kahlan runzelte die Stirn. »Eine Heckenmagd? Was für eine Art Heilerin ist denn das?«
    Die Frau zögerte, wandte nervös den Blick ab. »Nun, ich hab erzählen hören, sie ist eine Frau von bemerkenswerten Qualitäten. Heckenmägde … besitzen gewisse Talente, da dachte ich, sie könnte vielleicht helfen. Aber Jit – das ist ihr Name –, Jit meinte, Henrik ist was ganz Besonderes, aber nicht krank.«
    »Dann hat dein Sohn also öfter diese Anwandlungen?«, fragte Kahlan.
    Die Frau krallte ihre Hand in den Stoff ihres einfachen Kleides. »Oft nicht, aber es kommt vor. Er sieht Dinge. Er sieht Dinge mit den Augen anderer, glaube ich.«
    Kahlan legte dem Jungen kurz die Hand auf die Stirn, fuhr ihm dann mit den Fingern durchs Haar. »Ich denke, das könnten möglicherweise Fieberträume sein,

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