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0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Für mich war das alles ein Albtraum. Ich bekam die Szene mit wie im Zeitlupentempo und hatte den Eindruck, ebenfalls nur so langsam zu reagieren.
    Der Mann schrie noch immer. Er hatte die Arme ausgebreitet, die Beine zur Seite gestemmt. In dieser Haltung wirkte er wie ein flammendes Kreuz. Die Schreie wehten mir entgegen. Flammen fauchten wie Raubtiere, selbst aus seinem Mund drang das Feuer.
    Dann brach er zusammen.
    Genau in dem Augenblick, als ich zwei Schritte weit gelaufen war.
    Einen dritten Schritt brachte ich nicht mehr zu Ende, denn plötzlich rammte mich jemand von der Seite.
    Der Stoß erwischte mich so überraschend, dass ich ihn nicht mehr ausgleichen konnte und hinfiel. Ich prellte mir die Schulter, der Schmerz wühlte in meinen Muskeln wie die Greifer eine glühenden Zange. Ich hörte keine Schreie mehr, griff stattdessen nach der Beretta und drehte mich ein letztes Mal, um wieder auf die Füße zu springen.
    »Bleib liegen, John!«
    Der Sprecher stand direkt vor mir. Den rechten Arm streckte er mir entgegen. Seine Stimme kannte ich seit Jahren. Sie gehörte meinem Freund Bill Conolly.
    »Warum, verdammt? Ich…«
    »Liegen bleiben, John!«
    »Darf ich nicht aufstehen?«
    »Okay!«, keuchte Bill.
    Ich erhob mich langsam. Bill hatte seinen Kopf gedreht, die Haltung aber nicht verändert. So schaute er zurück und zum Ort hinüber, wo das Schreckliche passiert war.
    Viel war nicht mehr zu sehen. Es gab den Mann nicht mehr. Das Feuer hatte ihn regelrecht zerfressen. Ein letzter blauroter Schein tanzte noch über den Boden, dann verlosch auch er.
    Nichts mehr…
    Ich blickte meinen Freund an, der aufstöhnte und sich wieder zu mir umdrehte. »Es hat nicht geklappt«, flüsterte er, »die anderen sind einfach stärker gewesen.«
    Ich fragte nicht nach, wer stärker gewesen war. Dafür würde ich später noch Zeit finden. Zunächst wollte ich sehen, was von dem Wagen übrig geblieben war.
    Dabei hatten wir eigentlich Glück gehabt. Das Feuer hätte auch ebenso gut das Fahrzeug in Brand stecken können, um es dann in einem Inferno explodieren zu lassen.
    Ein letzter, leicht wabernder Hitzeschleier wehte mir noch entgegen. Wo dieser Mensch einmal in Flammen gestanden hatte, war nur noch Asche. Sie qualmte noch. Trotzdem konnte ich sehen, dass sie eine grüne Farbe hatte.
    Die Flammen waren nicht gesehen und die Schreie des Mannes nicht gehört worden. In dieser einsamen Ecke des Parkplatzes, der zu einem Supermarkt gehörte, waren Bill und ich allein.
    Grüne Asche, kein Knochen, kein Auge, kein Haar…
    Das begriff ich nicht.
    Ich hörte Bill kommen. Neben mir blieb er stehen und räusperte sich vernehmlich. »Jetzt erwartest du sicher eine Erklärung von mir, John.«
    »Nein«, sagte ich lachend, »überhaupt nicht. Es ist ja normal, wenn jemand seinen Wagen verlässt und dabei Feuer fängt. Das kommt alle Tage bei uns vor.«
    »Spar dir deinen Sarkasmus.«
    »Okay, dann will ich was hören. Aber mehr als sonst.«
    Bill hob die Schultern und schaute auf die beschmierte Außenwand eines Getränkelagers. Sie war mit ausländerfeindlichen Parolen besprayt worden, da musste man sich als Einheimischer direkt schämen. »Ich hatte gedacht, dass er uns eine Auskunft hätte geben können. Angeblich ist er dem Phänomen auf der Spur gewesen.«
    »Den Bränden in der Stadt?«
    »Wem sonst?«
    »Und wer war dieser Mann?«
    Bill hob die Schultern. »Der Name wird dir kaum etwas sagen. Wir nannten ihn nur Mr. Sensation.«
    »Wie nett.«
    »Aus dem einfachen Grund, weil er stets hinter Sensationen herjagte. Er war ein Mann, der nur davon lebte. Er hatte ein Gespür für gewisse Dinge. Weißt du, John, es gibt solche Leute. Wenn du denen sagst, fahr mal eine bestimmte Autobahn um eine bestimmte Uhrzeit ab, dann erwischen die tatsächlichen einen Massenunfall. So war auch er. Der hatte einen Riecher für ungewöhnliche Dinge und davon hat er auch seinen Lebensunterhalt bestritten. Zumeist war er der Erste am Tatort oder wie immer du das nennen magst. Noch vor der Polizei natürlich. Und dann schoss er die Fotos. Es war oft grausam. Manche Aufnahmen waren so schlimm, dass sie nicht veröffentlicht werden konnten. Da waren dann Menschen zu sehen, die unter Schock standen oder den ersten Anfall der Panik und ihrer Angst erlebten. Er rief die einschlägigen Gazetten an und wollte diese Bilder verkaufen. Dabei erzielte er Höchstpreise. Jetzt kannst du dir auch vorstellen, dass er von einem Job wie diesem gut lebte.«
    »In der

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