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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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gerettet, was?«

    Der Wolf starrte ihn an, Verstehen glomm in seinen Augen. Er leckte Hirads Gesicht.
    »Du bist ein großes Risiko eingegangen. Du kannst doch zurückkommen, hoffe ich?« Er legte beide Hände an den Kopf des Wolfs und sah ihm in die Augen. »Hör zu, Thraun. Erinnere dich.«
    Thraun wich jaulend zurück. Dann knurrte er, legte den Kopf schief und trottete davon.
    Hirad sah ihm noch einen Augenblick nach, dann ließ er sich nach drinnen führen.
     
    Vuldaroq beendete die Kommunion mit Heryst und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Die Sonne wärmte seinen feisten Leib. Gute und schlechte Nachrichten waren im Laufe des Morgens eingegangen, und er war aufgeregt. Zuerst einmal hatten Izacks Kavalleriemagier an Heryst gemeldet, dass die Entsatztruppen völlig aufgerieben worden waren. Nur eine Handvoll verbündeter Krieger befand sich, abgesehen von Izack, noch auf dem Schlachtfeld. Sie standen jetzt unter Blackthornes fragwürdigem Befehl.
    Die Warterei auf neue Nachrichten war unerträglich gewesen, und als die Meldungen dann endlich gekommen waren, just in dem Augenblick, als er sich zu einem frühen Mittagessen begeben wollte, waren sie besser gewesen, als er gehofft hatte. Izack, die Elfen und der Rabe hatten gesiegt. Das Herz von Julatsa war geborgen, und die Xeteskianer zogen sich zurück.
    Es war nicht der Sieg, der seine Stimmung so sehr gebessert hatte. Wäre Julatsa gefallen, er hätte es nicht einmal unbedingt bedauert. Doch das Kolleg stand, und noch besser war, dass sich der Siegespreis noch dort befand. Mehr noch, Heryst hatte gesagt, dass er keine weiteren Truppen
mehr entbehren konnte, und es war völlig klar, dass Izack nicht der Mann war, der den Raben festnehmen würde.
    Nun gut, dann lag es bei Dordover, das Richtige zu tun. Vuldaroq läutete mit der Schelle, die neben seinem Stuhl bereitstand, und wartete auf den Diener.
    »Die Reserve«, sagte er. »Schickt sie mit Höchstgeschwindigkeit nach Julatsa. Ich schreibe einen Brief an die amtierende Hohe Magierin. Eine der Unsrigen muss in den Schoß des Kollegs zurückgeführt werden.«
     
    Dystran konnte immer noch nicht glauben, was er sah. Er starrte das Heer der Wesmen an, das sich vor seinem Kolleg sammelte. Sie achteten sehr darauf, außerhalb der Reichweite von Sprüchen zu bleiben, schlugen Zelte auf, zündeten Lagerfeuer an und bauten Rammböcke und Sturmleitern. Er schüttelte den Kopf, stützte die Ellenbogen auf die Mauer und rieb sich mit den Händen übers Gesicht.
    Nicht nur die ungeheure Anzahl der Männer, die sich dort draußen versammelt hatten, versetzte ihn in Erstaunen, sondern auch die Art ihres Angriffs. Sie hatten nicht wie in früheren Jahren auf einen Schlag ihre gesamte Kraft in die Schlacht geworfen, um mit Sprüchen und Pfeilen zurückgeschlagen zu werden.
    Vielmehr hatten sie eine Weile Beleidigungen herübergebrüllt, und jetzt dies. Sie feierten vor seinem Südtor ein Fest. Viel schlimmer hätte es kaum kommen können, zumal seine Kommunionsmagier ihm soeben von der endgültigen Niederlage in Julatsa berichtet hatten. Seine Truppen waren aufgerieben worden und flohen nach Süden.
    »Vielleicht sollte ich für jede kleine Gunst des Schicksals dankbar sein«, sagte Dystran.
    »Wie bitte, Mylord?«, fragte Suarav.

    »Wenigstens bringt Chandyr ein paar Leute mit zurück.«
    »Wir können sie von unseren Wällen fernhalten, Mylord«, versicherte Suarav ihm.
    »Wie viele kampfbereite Männer haben wir jetzt in der Stadt, Hauptmann?«
    »Zweihundert, höchstens dreihundert.«
    »Und wie viele erfahrene Magier?«
    »Etwa vierzig, Mylord.«
    Der Hauptmann war sichtlich besorgt, sein Gesicht hatte nichts Aufmunterndes. »Sie haben dort draußen drei-oder viertausend Kämpfer. Sie fürchten die Magie, lassen sich davon aber nicht aufhalten. Wenn sie unsere Mauern bezwingen oder unsere Tore aufbrechen, und ich zweifle nicht daran, dass sie sich sehr viel Mühe geben werden, es zu schaffen, dann werden sie die Stadt heimsuchen wie der Tod in Person, versteht Ihr? Ich schlage vor, Ihr lest die Aufzeichnungen über ihre normale Taktik nach. Das könnte Euch etwas sagen.«
    »Ja, Mylord.«
    »Ein Glück, dass in den Katakomben noch eine Gruppe Dimensionsmagier arbeitet. Ich frage mich, wann die nächste Konjunktion kommt.«
     
    Sie waren in Feierstimmung, auch wenn die große Zahl der Gefallenen ihre Fröhlichkeit dämpfte. Sechzig Krieger und zwanzig Magier der Al-Arynaar waren tot. Weitere zwanzig würden den

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