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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Distanz hielten. Einer der Dämonen lag bereits verkohlt tief unten in der Grube. Denser hatte Erienne schwanken sehen, als ihre Beine versagten, und war zu ihr gelaufen, um sie aufzufangen, bevor sie stürzte.
    »Es ist gut, Liebste«, sagte er, obwohl sie ihn nicht hören. konnte. »Ich halte dich.«
    Wie eine Tote hing sie in seinen Armen, doch was er sah, vertrieb jeden Gedanken, sie einfach wieder loszulassen.
    Das Beben wurde stärker, lose Steine hüpften und rollten. Unerschütterlich standen die Magier, völlig eingestimmt auf die Bewegungen in der Erde. Aus der Grube ertönte ein Knirschen von Stein auf Stein, und die Erschütterungen verrieten, dass das Herz sich hob.
    Eine Staubwolke wallte aus der Grube hoch, dann flogen Funken. Wieder bebte der Boden, und Denser hörte ein dumpfes, mächtiges Grollen. Die Kanten der Grube fielen nach innen, auf dem Pflaster erschienen Risse, einige Steine zerbrachen und splitterten sogar. Schließlich tauchte das Herz selbst auf. Seine Hülle war eine hundert Fuß dicke Säule, um die dunkler Rauch schwebte. Die Außenseite war mit Schnitzereien geschmückt, die zum Leben zu erwachen schienen, sobald das Sonnenlicht sie traf.

    Ehrfürchtig sah Denser zu, wie der Stein Handbreit um Handbreit aus seinem Grab aufstieg und dabei den Staub abschüttelte.
    »Macht schon, macht schon«, keuchte er. »Ihr schafft das.«
    Die alten julatsanischen Runen schimmerten auf der Oberfläche, vielfältige Gravuren, die den Bau des Kollegs und die Kriege zeigten, welche das Gleichgewicht herbeigeführt hatten, und schließlich den Aufstieg der julatsanischen Magie. Ilkar hatte sie oft erwähnt. Normalerweise befanden sie sich im Innern des Turms und waren den Blicken von Magiern anderer Kollegien nicht zugänglich. Denser genoss ein seltenes Privileg.
    Weiter stieg das Herz, bis es zwanzig Fuß hoch war. Das Knirschen bekam eine fast musikalische Qualität. Dann auf einmal hielt es inne. Die Zeit schien einen Moment still zu stehen, und dann sank Erienne in seinen Armen in sich zusammen und stöhnte leise.
    »Komm schon, Liebste, komm schon«, flüsterte er.
    Sie bewegte sich in seinen Armen, sah das Herz und lächelte.
    »Pheone«, murmelte sie. »Nicht den Glauben verlieren.«
    Wieder ruckte das Herz nach oben. Denser spürte, wie sehr sich die Magier anstrengten, und sah sich um. Auch ihre Gesichter zeigten, wie sehr sie sich bemühten. Ihre Arme bebten, sie bissen die Zähne zusammen, und aus den geschlossenen Augen rannen Tränen.
    Sie würden es schaffen. Wenn sie nicht gestört würden, dann würden sie es schaffen. Die Entschlossenheit strahlte beinahe wie eine körperliche Kraft von ihnen aus. Doch nur wenige hundert Fuß entfernt griffen die Xeteskianer an wie noch nie. Denser war nicht sicher, ob die Julatsaner und Elfen die Zeit bekommen würden, die sie brauchten.

Einundzwanzigstes Kapitel
    Thraun war fest entschlossen, Hirad zu retten. Er knurrte laut, um die Aufmerksamkeit der Rabenkrieger zu erregen, die schon zum liegenden Barbaren rannten. Er war Hirad näher als die anderen. Vier Feinde stürzten sich auf den Barbaren, jeder wollte Hirad den tödlichen Schlag versetzen und sich damit rühmen können, den legendären Rabenkrieger getötet zu haben.
    Das konnte er nicht zulassen.
    Thraun rannte wie noch nie im Leben. Er hatte den Geruch der Wälder in der Nase, er roch die Nähe des Rudels und das warme Blut der Beute. Die Schlachtgeräusche nahm er nur noch gedämpft wahr, aber irgendjemand rief seinen Namen. Jedenfalls glaubte er, es sei sein Name.
    Er wollte das Schwert heben und es nach ihnen werfen, hatte aber nichts mehr in der Hand. Er verwarf den Gedanken, knurrte, schnappte und sprang.
    Die Beute kreischte unter ihm, aber er kannte keine Gnade. Er trieb dem Mann die Zähne in den Hals und biss die Knochen durch. Heißes Blut sprudelte in seinen Mund, er ließ die sterbende Beute liegen und wandte sich zu den anderen
drei um, die vor ihm zurückwichen. Ein Sprung, und er hatte den Nächsten gepackt, hämmerte ihm die Pfoten auf die Brust und warf ihn zu Boden. Eine Kralle reichte, um ihm die Kehle zu zerfetzen. Gleich darauf schlug er dem dritten die Zähne in den Unterschenkel. Während der Mann noch um Hilfe rief, ging der Letzte neben ihm tot zu Boden. Er hatte eine tiefe Wunde am Bauch und eine andere im Gesicht. Auch derjenige, den er gepackt hatte, stürzte jetzt, und seine Schreie erstarben.
    Thraun ließ das Bein los und drehte sich um. Zwei standen vor

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