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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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seinen Tentakeln und beobachtete die Hatz. Allerdings hatten sie Evunn bisher nicht aufhalten können. Er hatte einen Keil in die feindlichen Reihen getrieben, andere setzten bereits nach und drängten die Cursyrd am Boden zurück, um Auum und seiner Last Platz zu machen.
    Lange würde es allerdings nicht mehr gut gehen. Dutzende, wenn nicht hunderte Seelenfresser hatten sich inzwischen versammelt, zwischen ihnen lauerten Drohnen. Sie flogen auf der ganzen Straße hin und her, wendeten und stießen herab.
    »Yniss möge uns behüten«, keuchte Auum. Aber nicht einmal Yniss konnte ihnen gegen diesen Gegner helfen. »Evunn!«, rief er. »Wir brauchen Schutz, deckt die Flanken, und dann hinein.«
    Die Al-Arynaar verteilten sich nach links und rechts, aber es war zu spät. Wieder betete Auum. Dieses Mal wurde sein Flehen erhört.
    Sprüche flogen durch den Himmel, pressten die Cursyrd gegen die Gebäude. Kalte Luft fauchte über seinen Kopf hinweg, zerstörte die Flügel und ließ die Körper erstarren. Seelenfresser und Drohnen stürzten herab. Der Angriff löste sich auf. Dann explodierten die Gebäude. Riesige Flammenwände griffen von den Dächern zum Himmel hinauf. Feuerkugeln fegten durch Trauben von Cursyrd, die sich gerade wieder formieren wollten. Detonationen ließen den Boden unter seinen Füßen erbeben. Auf der anderen Straßenseite brach ein Gebäude unter dem Druck der Sprüche zusammen, eine Staubwolke stieg auf.

    »Meine Brüder, los jetzt!«, rief Evunn.
    Der Elf führte die anderen an. Er war das Licht, das auch Auum in dieser dunklen Stunde brauchte, da sein Freund in seinen Armen starb. Sie rannten durch Rauch und Asche, durch den beißenden Brandgeruch und den Schutt, der auf die Straße fiel. Sie nahmen keine Rücksicht mehr auf den Angriff der Dämonen, da ihre Feinde es jetzt mit einer viel größeren Gefahr zu tun bekamen. Auum starrte mit brennenden Augen Evunn an, der die Elfen zur sicheren Zuflucht führte. Nicht nur der Rauch ließ seine Tränen fließen.
    Die Xeteskianer. Endlich hatten die Xeteskianer zurückgeschlagen.
    »Durchhalten«, flüsterte er an Duele gewandt, obwohl ihn der Freund sicher nicht hören konnte. »Bitte halte durch.«
    Wieder heulte Eiswind über seinen Kopf hinweg. Kraftkegel schlugen große Breschen in die Reihen der angreifenden Dämonen und schleuderten sie hoch in die Luft. Auum hätte bei diesem Anblick laut gejubelt, hätte ihm nicht die Angst um seinen Freund die Kehle zugeschnürt. Seine Lungen brannten vor Erschöpfung, seine Arme und Beine wurden müde. Noch einmal flehte er Tual an, seinen Freund nicht sterben zu lassen, und betete zu Shorth, dass dieser sich zurückhalten und noch ein wenig warten möge.
    Er spürte, wie Duele atmete und hustete, als der Rauch in seine Lungen drang. Sein Leben konnten sie aber nur retten, wenn sie ihn rasch zu einem Heiler brachten.
    Als er die nächste Straßenecke erreichte, sah er, dass die Tore des Kollegs offen standen. Dieses Mal konnte er den Triumphschrei nicht unterdrücken.

Dreizehntes Kapitel
    Hirad stand vor den beiden Magiern, schwang seinen Streitkolben und schleuderte die Drohnen nach rechts. Anschließend zog er die Waffe abrupt nach unten und traf die Klaue eines Seelenfressers, der sich von links angeschlichen hatte. Neben ihm kämpfte der Unbekannte, stark wie immer. Den Streitkolben in einer und das Langschwert in der anderen Hand, arbeitete er wie der Protektor, der er einmal gewesen war. Hirad freute sich über seine Stärke und fürchtete zugleich um den Freund. Der Schlag auf den Kopf hatte ihn beeinträchtigt. Blut lief über sein Gesicht und die Arme. Die alte Hüftverletzung beeinträchtigte die Beweglichkeit seines rechten Beins und störte sein Gleichgewicht.
    Über die Schulter wandte Hirad sich an den Magier, der vor dem schweren Türschloss kauerte.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, drängte er.
    »Das ist mir durchaus bewusst«, lautete die bissige Antwort.
    »Ich will nicht noch mehr Freunde verlieren.«
    »Dann lass mich in Ruhe arbeiten.«

    Der zweite Magier feuerte seinen Kraftkegel durch den von Elfen frei geräumten Weg mitten ins Gedränge der Dämonen und holte eine Reihe Feinde vom Himmel. Auf dem Boden, drei Stufen unterhalb von Hirad, wurde die Lage mit jedem Augenblick gefährlicher. Von beiden Seiten rückten Dämonen vor. Ganz vorn die Karron, dahinter die Seelenfresser. Die Al-Arynaar waren in ein verzweifeltes Rückzugsgefecht verwickelt und versuchten, für jene,

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