Die Leiche am Eisernen Steg (German Edition)
Melibocus aber war alles andere als Herrn Schweitzers Ansicht: „Na, hat doch prima funktioniert, das alles.“
Karl Jaspers hat einmal gesagt, daß der Deutsche so sein will wie die anderen Deutschen. Das stimmte insofern, als daß Herr Schweitzer nun ganz schnell so sein wollte wie seine Freunde im Eichkatzerl: Fröhlich und betrunken. „Ja, ganz prima. Komm, laß uns darauf einen heben gehen. Wir haben es uns verdient.“
Der Redakteur konnte dem davonflitzenden Herrn Schweitzer kaum folgen. Ein bißchen mehr an Würdigung für seine Arbeit hatte er sich schon erhofft.
Von nun an ließ Herr Schweitzer die Halbwertszeit eines Schoppens nicht unter acht Minuten sinken, will heißen, seine Leber arbeitete wie ein Uhrwerk, und er selbst wurde blau und blauer. Erst ab drei Uhr in der Früh lichteten sich die Reihen. Um auch jedem noch einmal einzeln für sein Erscheinen danken zu können, postierte er sich am Ausgang.
Mit Bertha, Buddha Semmler und René mußte er noch ein Tablett Obstler leeren, da bestanden sie drauf, „ansonsten gehn mer net.“
Als sich seine Klassenkameradin Andrea Hampel verabschiedete, fiel ihm noch etwas ein: „Was ist eigentlich aus der Leiche am Eisernen Steg geworden?“
„Die liegt jetzt wieder unterm Asphalt, wie die Jahrhunderte zuvor. Tote soll man in Ruhe lassen. Ach ja, und dieser Wundermann, du weißt schon, dieser komische Journalist, den hat man gefeuert. Der war selbst für Blöd zu blöd.“
„Für Blöd zu blöd, soso, wer hätte das gedacht.“
Und wer jetzt denkt, Geschichten enden immer gut, hat vom Leben keine Ahnung.
„Du, Simon, weißt du was?“ richtete seine Untermieterin Laura Roth als letzter Gast eine letzte Frage an ihn.
„Nein, was denn?“
„Maria und ich haben beschlossen, demnächst regelmäßig nordic zu walken. Wenn du magst, kannst du ja mitkommen.“
Ende der vierten Sachsenhäuser Kriminalepisode
Aus der Simon-Schweitzer-Krimireihe bisher im Röschen-Verlag erschienen:
„Simon Schweitzer – immer horche, immer gugge” (2003)
„Geiseldrama in Dribbdebach” (2004)
„Tod im Ebbelwei-Expreß” (2005)
„Die Leiche am Eisernen Steg” (2006)
„Opium bei Frau Rauscher” (2007)
„Verschollen im Taunus” (2009)
Vom selben Autor:
„Tagesgeschäfte” (Erstausgabe 2002 in einem andren Verlag, seit 2005 im Röschen-Verlag). Ein Frankfurter Wirtschaftskrimi, basierend auf einer wahren Begebenheit
.
Signierte Bücher können ohne zusätzliche Versand- und Portokosten direkt beim Autor bestellt werden: www.roeschen-verlag.de
Oder Postkarte an:
Röschen-Verlag
Danneckerstraße 20
60594 Frankfurt/Main
Weitere eBooks von Frank Demant:
Band 9:
Goethe war’s nicht
Nichts hasste der Sachsenhäuser Detektiv Herr Schweitzer mehr als Geschäftsessen, Hausarbeit vielleicht mal ausgenommen. Trotzdem wird er von seiner Freundin Maria dazu genötigt. Kaum ist diese Tortur ohne nennenswerten psychischen Schaden überstanden, meldet sich der Gastgeber erneut – sein Sohn sei entführt worden.
Es folgen ein paar stressige Tage, die dank eines hellblauen Toilettenhäuschens eine ungewöhnliche Wendung nehmen.
e-ISBN: 978-3-940908-9-95
Band 8:
Kunstraub im Städel
Während eines trägen und heißen Sommers detoniert am Museumsufer eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Ursache hierfür sind zwei dreiste Gauner, welche sich per Tunnelbau Zugang zum Städel verschafften, um sich völlig unrechtmäßig drei wertvolle Gemälde anzueignen.
Und ebenso überraschend wird Simon Schweitzer vom allseits bekannten Marlon Smid aus seiner Hängematte gescheucht, auf dass er ihm bei der Wiederbeschaffung der für die Frankfurter Kulturszene so eminent wichtigen Exponate behilflich sein möge.
e-ISBN: 978-3-940908-9-88
Band 7:
Das Geheimnis vom Kuhhirtenturm
Drei Morde binnen weniger Tage an vermeintlich unbescholtenen Bürgern reißen Frankfurts Kripo aus dem Sommerschlaf. Die Tatortspuren lassen auf unterschiedliche Täter schließen, was die Sache nicht unbedingt erleichtert.
Herr Schweitzer, seines Zeichens Privatier, sagt notgedrungen seiner geliebten Hängematte Adieu und begibt sich auf Spurensuche und damit in Teufels Küche.
e-ISBN: 978-3-940908-9-71
Band 6:
Verschollen im Taunus
In Unterwäsche erwacht Herr Schweitzer leicht verletzt in Nachbarschaft zu einem enthaupteten Bösewicht fern jedweder Zivilisation im Taunus.
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