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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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tatsächlich erdreistet hatten, unseren geliebten und nun doch sterbenden Heimatplaneten anzugreifen, ausfindig zu machen, ihre Gesamtstärke herauszufinden und, wenn möglich, friedlichen Kontakt mit denen herzustellen?!“
    „Ja genau, mein Präsident! Diejenigen sind wir!“, bestätigte Satury recht stolz mit erhobenem Haupt und leicht angeschwollener Brust.
    „Na, mein lieber Commander Itjac, ich hätte doch niemals gedacht, dass ihr nach solch kurzer Zeit – veranschlagt waren ja wohl mehrere Monate – schon zurückkehren und dabei sogar noch auf eine völlig neue Zivilisation stoßen würdet?!“, brachte Parun seine berechtigte Verwunderung zum Ausdruck. „Na, dann lasst euch mal ganz fix von Artjuc Flotay, unserem ‚Neuen‘ im Leitstand, die entsprechenden Lande-Koordinaten für euer überaus glorreiches Raumschiff geben und kommt, so schnell es nur irgendwie geht und vor allem mit diesem gewissen außercromatinischen Botschafter, der euch da wohl sogar schon begleitet, zu mir in mein Büro hierher nach Ozeanopolis! Ich warte auf euch, halte auf jeden Fall alle meine weiteren Termine zurück und außerdem euch ganz weit die Türen auf! – Ich bin übrigens schon ganz neugierig und gespannt auf diesen Botschafter, Commander, den du uns da mitbringen wirst!“, freute sich der Präsident wie ein kleines Kind, welches kurz vor der weihnachtlichen Bescherung stand, verabschiedete sich kurz und beendete die Verbindung.
    Dies ließ sich Satury natürlich nicht zweimal sagen und so bekam er nach kurzer Rücksprache mit dem nicht weniger verwunderten Artjuc Flotay die äußerst ungewöhnliche, aber der enormen Wichtigkeit dieses Treffens angemessene Anweisung, auf dem weitläufigen Gelände des Hauptsitzes der CORA in Ozeanopolis, der auch gleichzeitig der Amtssitz Parun Ternacs war, mit dem riesigen Raumschiff niederzugehen. Sämtliche zwölf Kosmodrome, welche es insgesamt auf der Croma gab, waren natürlich wegen der bereits angelaufenen Evakuierungsaktion der cromatinischen Bevölkerung komplett überbelegt und so blieb den Offizieren des Leitstandes auch gar nichts weiter übrig, als dass die „Omikron“ direkt auf der ausgedehnten Wiesenfläche in der weitläufigen Parkanlage, welche den Amtssitz der CORA umgab, landen sollte. Satury natürlich begrüßte dies wiederum, auf Grund seines bevorstehenden Dringlichkeits-Treffens mit dem altehrwürdigen Präsidenten dieser Raumfahrtorganisation, aufs Äußerste.
    Doch der Anblick der etwa fünfundvierzig Millionen Einwohner zählenden und damit drittgrößten Metropole dieses Globusses ließ die aufkommenden Glücksgefühle der in der Kommandozentrale anwesenden Astronauten auf lähmendes Entsetzen umschalten! Diese hatten jederzeit über den Hauptbildschirm einen weitreichenden Blick auf die Umgebung des Raumschiffes. Und so war von der Vorfreude über die bevorstehende Landung auf ihrem Heimatplaneten nichts mehr zu spüren. Die am Boden herrschende, absolut schreckliche Lage dieser riesigen Stadt und die unsagbar katastrophalen Verhältnisse zeichneten ein Bild des Grauens! So oder so ähnlich musste es auch in allen anderen großen und kleinen Städten, größeren und kleineren Siedlungen auf der Croma aussehen.
    Der gewaltige, rundum wohlgeformte und am Gipfel auch ansonsten schneebedeckte Vulkankegel des Cotopaxito, dem über fünfeinhalbtausend Meter hohen heiligen Berg im Hintergrund der riesigen Stadt, hatte all seinen bisherigen, himmlisch leuchtenden Schnee und wahrhaft erhaben wirkenden Glanz verloren. Die oberste Kuppe seines Gipfels von mindestens eineinhalbtausend Metern Höhe war einfach nicht mehr da! Sie wurde beim ersten Ausbruch dieses Vulkans vor acht Tagen, nach über zweitausendfünfhundert Jahren vulkanologischer Ruhe, komplett hinweg gesprengt! Zum Glück geschah dies jedoch größtenteils in Richtung der stadtabgewandten Seite. Darauf begann der mächtige Berg mit Aktivitäten, welche all seine früheren Ausbrüche aus damaligen Zeiten in den Schatten zu stellen versuchten! Der Cotopaxito war, wie auch die meisten anderen, noch tätigen oder schon lange als erloschen geltenden Vulkane auf der Croma, nach solch langen Ruhezeiten auf Grund immer stärker werdender tektonischer Verwerfungen in der Cromakruste, bis tief hinein in den äußeren Cromamantel, welche die nun völlig veränderten Schwerkraftverhältnisse hier in diesem, einstmals stabilen Sonnensystem hervorriefen, wieder aktiv geworden und überschüttete dadurch jedes

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