Die letzte Expedition
Cromatiner die Abfertigung der im Orbit der Croma ungeduldig wartenden Raumschiffe vornahm und dabei eine für diese schwersten Stunden der cromatinischen Zivilisation gefährliche Gelassenheit an den Tag legte. „Übergibst du mich nun bald mal an Parun Ternac, Commander?!“, fuhr ihn Satury nun noch einmal richtig an, da dieser Leitstands-Kommandant vor lauter Staunen anscheinend seinen Mund gar nicht wieder zu bekam und auch keine weiteren Befehle an seine Unterstellten gab.
„Ja! – Ja, natürlich, Commander Itjac!“, entgegnete der von der historischen Tragweite dieses Augenblicks überwältigte Artjuc Flotay ziemlich irritiert und auch etwas verunsichert. Er konnte die Schilderungen Saturys und die Bilder, welche seine Computer anzeigten, kaum glauben! Noch nie zuvor in der Geschichte der cromatinischen Raumfahrt war ein Raumschiff der Croma mit einem Schleppnetz voller befreundeter außercromatinischer „UFO‘s“ heimgekehrt! So etwas schien einfach undenkbar für ihn und seine Stationsmitarbeiter!
„Die Verbindung steht!“, rief Artjuc schließlich ins Bild. „Ich schalte um, Commander!“ und schon verschwand sein Antlitz vom großen Hauptbildschirm.
Wenige Katunen später blickte die Besatzung der Kommandozentrale in das vom Stress der letzten Tage arg gezeichnete und auch schon ziemlich gealterte Gesicht des Präsidenten der „Cromatinischen Organisation für Raumfahrt und Astronomie“. Parun Ternac schien wahrhaftig seit dem letzten Treffen der Führungsoffiziere der „Omikron“ mit ihm in seinem Büro um Jahre älter geworden zu sein! Sein Haar ward inzwischen fast vollkommen ergraut und das ansonsten so gütig blickende Antlitz des obersten Vertreters der cromatinischen Raumfahrtbehörde zeigte eine starke Beklommenheit und unendlich viele Sorgenfalten wegen der in Kürze stattfindenden planetaren Katastrophe.
Satury jedenfalls war durch diesen visuellen Eindruck, welchen er von seinem obersten Chef bekam, ziemlich erschrocken! „Einen schönen guten Tag, Präsident!“, grüßte er dennoch recht höflich, aber mit erstaunt hochgeschobenen Augenbrauen.
„Ja, danke! Ebenfalls, Commander!“, erwiderte Parun sogleich, aber mit zittriger Stimme. „Was gibt’s denn so wichtiges in diesen schrecklichen Zeiten zu berichten, dass du unbedingt noch bei mir vorsprechen musst? – Mache es aber bitte kurz, Commander!“
„Präsident, ich bin Commander Satury Itjac, der Kommandant des Raumkreuzers ‚Omikron‘!“, begrüßte ihn der Commander mit cromatinischem Gruß und speziell zur Wichtigkeit seines Anliegens erhobenem Zeigefinger. Jetzt erst dämmerte es beim Präsidenten allmählich und er horchte gespannt auf. „Wir sind soeben mit unserem Raumschiff von der vor etwas über fünf Wochen gestarteten Expedition zum Sternensystem des Alpha Tauri erfolgreich zurückgekehrt und bringen außerdem, sozusagen als ‚Krönung‘ unserer Reise, zweiundvierzig Raumschiffe, von uns so genannte ‚Raumscheiben‘, der mit uns Cromatinern nunmehr befreundeten Spezies der ‚Tauraner‘ mit, einem seit kurzem mit uns freundschaftlich verbundenem Sternenvolk, welches uns sogar schon einen Botschafter mitgesandt hat!“
Parun Ternac machte indes noch größere Augen, soweit er dazu überhaupt noch in der Lage war, und konnte oder wollte es kaum glauben, was ihm da soeben der Kommandant des neuesten, von seiner ersten Expedition zurückgekehrten cromatinischen Raumschiffes erzählte! Bis aufs Äußerste gespannt lauschte er den Worten Saturys und gebot ihm deshalb, weiter zu sprechen.
„Diese von uns so benannten ‚Tauraner‘ wollen uns natürlich ausnahmslos mit ihren superschnellen Raumschiffen bei der bevorstehenden oder vielleicht schon laufenden, auf jeden Fall notwendigen Evakuierung der Croma behilflich sein, Präsident! Ich bitte dich daher eindringlichst um einen sofortigen Termin für eine Besprechung aller weiteren Evakuierungsaktionen bei dir in deinem Büro oder irgendwo in den Räumlichkeiten der CORA! – Dieses Treffen hat, glaube ich, und da wirst du mir mit Sicherheit zustimmen, Präsident, die allerhöchste Dringlichkeitsstufe!“, appellierte Satury an die Weitsicht Parun Ternacs.
„Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein! – Ihr seid das also?!“, rief dieser dann nach einer Weile schließlich erstaunt und wahrscheinlich auch etwas verspätet begreifend aus. „Ihr, die ich vor gerade mal fünf Wochen losgeschickt habe, diejenigen Aggressoren, welche sich doch
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