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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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kommenden und ungewissen Zukunft noch brauchen werden, eingepackt und in diese Taschen dort verstaut, Jungs“, entgegnete Pirlac, froh darüber, alles Erforderliche für die bevorstehende, für sie ziemlich lang werdende Reise getan zu haben, und erhob sich dabei nun ebenfalls von der Couch. „Auch die wichtigsten Dinge von euch, Jungs, haben wir in diesen beiden Taschen dort zusammengetragen! Ihr könnt ja noch mal in euren Zimmern nachschauen, ob wir auch wirklich nichts Wichtiges von Euch vergessen haben?“
    „Ja, na klar, in Ordnung, Vater, das machen wir auf alle Fälle!“, beeilte sich Esrun mit ungläubigem Blick zu bestätigen und rannte sofort die Treppe hinauf zu seinem Zimmer.
    „Morina und Picbus“, wandte sich Manjuc daraufhin an seine soeben eingetroffenen und nun hinter ihm stehenden Kollegen, „ihr beide, ihr könntet ja schon mal meinen Eltern und meiner Schwester beim Verfrachten dieses Handgepäcks dort behilflich sein. – Ich unterdessen werde ebenfalls nur noch einmal schnell auf mein inzwischen verwaistes Zimmer flitzen und nachschauen, ob mein Väterchen auch wirklich alle meine wichtigsten Gegenstände und Sachen eingepackt und nichts vergessen hat! So etwas soll in diesem Alter nämlich durchaus schon mal vorkommen ...“ Dabei schielte er natürlich Pirlac ziemlich schelmisch von der Seite an, wartete auf einen leicht strafenden aber dennoch lustig blinzelnden Gegenblick seines Vaters, der dann auch prompt kam, und eilte danach ebenfalls hinauf ins Obergeschoss auf sein Zimmer.
    Unterdessen blickte Morina mit großen Augen Manjucs „kleine“ Schwester an und meinte, leicht belustigt über das gegenseitige Verhältnis zwischen dem Vater und seinem ältesten Sohn: „Ist dein großer Bruder eigentlich immer so frech zu eurem Vater? – Ich bin übrigens Morina, eine Kollegin von Esrun.“ Dabei schnappte sie sich gleich zwei der zu einem großen Haufen gestapelten Koffer und Taschen.
    „... und mein Name ist Manlica“, antwortete sofort die jüngere Schwester der beiden ungleichen Brüder. „Ich bin sozusagen die ‚kleine‘ Schwester deiner beiden Mitstreiter. – Und was deine Frage betrifft: Ach, na ja“, machte die Angesprochene daraufhin recht langgezogen, „‚frech‘ würde ich vielleicht nicht unbedingt sagen, Morina, eigentlich ist es immer nur so ein leichtes gegenseitiges Sticheln und Stacheln, damit der Rest der Familie ab und zu einmal was zu lachen hat“, meinte Manlica und so griff sie sich ebenfalls zwei Reisetaschen und eilte der schmunzelnd hinaus stürmenden jungen Astronautin lachend hinterher.
    Manjuc und Esrun hatten jedoch in der Zwischenzeit noch etliche weitere, besonders für sie selbst hochgradig wichtige Gegenstände in ihren jeweiligen Zimmern gefunden, denen der Vater und auch ihre Schwester, welche beim Ausräumen der Zimmer behilflich war, natürlich nicht solch eine überaus große Bedeutung beimaßen und deshalb auch, vor allem aus Platzmangel, nicht mit einpackten. Schließlich wurden es bei jedem noch insgesamt zwei große Beutel voll relativ nutzlosem Krimskrams, welche die beiden füllten und nun unten im Wohnzimmer ihrem bereits wieder vom Beladen des Lancets zurückgekehrten Vater stolz und mit Blicken, die wohl in etwa sagen sollten: „Hab‘ ich‘s mir doch gedacht ...!“ unter die Nase hielten.
    „Na, du meine Güte!“, stöhnte Pirlac mit fröhlich schmunzelnder Miene. „Das konnte doch nun beim besten Willen absolut keiner von uns aber auch nur im Geringsten ahnen, dass euch an diesem uralten Gerümpel noch sooo viel liegt! – Na los, raus hier mit euch! Die letzten beiden Taschen werde ich dann mitnehmen!“, befahl der Vater und seine Söhne gehorchten ohne weiteres. Schnurstracks verließen sie das durch die vielen vulkanischen Beben stark beschädigte und mittlerweile von vielen mächtigen Rissen durchzogene Haus. Nur Pirlac blieb unerwartet noch einen Augenblick stehen, drehte sich nochmals um, betrachtete mit nachdenklichen und zugleich äußerst melancholisch wirkenden Blicken sein über die vielen Jahre und Jahrzehnte hinweg vertraut gewordenes Zuhause und schließlich wurde er plötzlich von einem Beben mittlerer Stärke und den inzwischen ziemlich verängstigt klingenden Rufen Manlicas aus seiner Traumstarre geweckt. Schwermütig und mit einer dicken Träne auf der linken Wange stapfte er letztendlich zur Eingangstür hinaus und zum draußen auf der kaum noch zu erkennenden Straße wartenden Lancet hin, ohne sich

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