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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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jedoch dabei noch ein einziges Mal umzuschauen.
    Kaum waren alle fünf Mitglieder der Familie Catay und ihre fleißigen Helfer in den Raumtransporter eingestiegen, schloss sich die Tür hermetisch und sofort hob das mittelgroße Fluggerät durch die flinken Computereingaben Manjucs von der von enormen Aschemengen über und über bedeckten Straße vor dem Haus ab. – Und das war auch wirklich gut so! Denn fast im selben Augenblick gab es keine zweihundert Meter vom Haus der Familie Catay entfernt eine gewaltige tektonische Verwerfung! Durch das stetige Anwachsen einer riesigen Magmablase unter dem gesamten Vulkangebiet brach von den Steilhängen dieses Berges bis hinab zum etwa neunzehn Kilometer entfernt brandenden und vor Hitze schäumenden Meeresufer die oberste Schicht der Cromakruste auf! Dabei entstand in Windeseile ein gewaltiger Grabenbruch von stellenweise einhundert Metern Breite und bis zu einhundertfünfzig Metern Tiefe! Die Folge war natürlich, dass etliche in diesem Gebiet stehende Häuser wie Sandburgen am Strand dem Cromaboden gleich gemacht wurden oder sogar, weil leider zu nahe am Herd des Unglücks stehend, in den frisch entstandenen Cañon mit allem Drum und Dran hinein stürzten!
    Nun kam es aber – ein Unglück kommt bekanntlich selten allein – noch dicker!
    Da dieser Cañon bis weit ins Meer hineinreichte und unter dessen brodelnder Oberfläche bis zum Rande des Kontinentalhanges, also des steilen Abfallens des Meeresbodens am Rande einer jeden kontinentalen Platte, weiter verlief, strömte nun auch noch zu all den dramatischen Ereignissen eine ungeheure Menge Meereswasser hinein und schoss dabei mit enormer Geschwindigkeit zischend und dampfend über den rot glühenden Grund des Cañons auf den abgebrochenen Vulkankegel zu! Dort brach das Wasser unter mächtigem Getöse in den tief ausgehöhlten Schlot des Kraters ein und sickerte dabei in alle möglichen Felsritzen und neu entstandenen Lavahöhlen, wobei es sich natürlich schlagartig erwärmte und verdampfte und unter diesen Bedingungen den gesamten Vulkan zur Explosion brachte!
    Die unglaublich gewaltige Druckwelle, welche dabei selbstverständlich entstand, erreichte nur wenige Sekunden später das gerade eben gestartete Lancet und schüttelte dieses und seine Insassen erst einmal kräftig durch. Manjuc aber beschleunigte das gegenüber normalen Gravitonern wesentlich größere und schnellere Fluggerät auf mindestens fünffache Schallgeschwindigkeit und entfernte damit das Lancet aus dem näheren Gefahrenbereich des nun folgenden Lava-, Felstrümmer-, Geröll- und Ascheregens, welcher in einem Umkreis von mindestens sechzig Kilometern rund um den nun plötzlich nicht mehr vorhandenen Vulkan, des eindrucksvollen Wahrzeichens dieser Stadt, niederging und buchstäblich alles zerstörte, was sich ihm in den Weg stellte!

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DIE LETZTE HOFFNUNG

    Die Gesandtschaft um Parun Ternac bahnte sich gerade mit Hilfe der Sicherheitskräfte der CORA einen Weg durch die Massen von Cromatinern, welche schon kurz nach der Landung dieses mächtige Raumschiff regelrecht umlagerten, um schnell noch vor der drohenden Katastrophe von ihrem Heimatplaneten gerettet zu werden, als der Ohren betäubende Knall und die darauf kurze Zeit später folgende Druckwelle dieses gewaltigen Vulkanausbruchs das Gelände der cromatinischen Raumfahrtorganisation erreichte. Alles blickte daraufhin angst- und sorgenvoll und auch wie gelähmt zum fast völlig weggesprengten Gipfel des Cotopaxito, von dem nur noch eine zirka dreißig Kilometer in die Höhe reichende Staub- und Trümmerwolke übrig war, welche an den verschiedensten Stellen rot und gelb aufglühte und von unzähligen Blitzen durchzuckt wurde! Da ja nun auch noch zwei riesige, grell leuchtende Sonnen hoch droben am Himmel standen und ihre sengenden und alles verbrennenden Strahlen gleich paarweise auf den Planeten warfen, kam den hilfesuchenden Cromatinern hier im Park die Druckwelle dieser Vulkanexplosion besonders heiß und heftig vor.
    Satury jedoch schreckte dies weniger als die vielen Tausenden von Cromatinern, die sich schreiend und jammernd am noch etwa hundert Meter entfernten und zwanzig Meter breiten Haupteinstieg des Raumschiffs drängten und dabei fast zu Tode quetschten oder trampelten. Ihm machte vielmehr die Standfestigkeit des sechshundertfünfundsiebzig Meter hohen Hauptgebäudes der CORA Sorgen! Dieses gewaltige Hochhaus schwankte nämlich sehr bedenklich, gab unentwegt knirschende, quietschende

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