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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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und ächzende Geräusche von sich und hunderte dieser großen Panoramafenster zerbarsten in tausende und abertausende kleiner Splitter, welche wie ein Geschosshagel in die Tiefe stürzten und dieser dabei teilweise auch die große Masse der Hilfesuchenden tödlich traf oder zumindest schwer verletzte! – Irgendetwas musste er unbedingt zum Schutze der hier unnötigerweise leidenden Bevölkerung unternehmen! – Aber was?
    Uronja, die als Teil der Gesandtschaft direkt neben ihm herlief, erkannte an der Art von Saturys aufgeregt grübelnden Blicken, dass ihr Vorgesetzter dringend nach einer Lösung für das sehr ernst zu nehmende Problem des schwankenden und kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Hochhaus-Riesen suchte. – Und schon, ohne darüber erst noch großartig nachdenken zu müssen, hatte sie auch eine Idee parat!
    „Satury“, sprach sie ihn schließlich ohne weiteres an, „wir haben doch auf dem Schiff diese zwei Gravitonen-Strahler, mit denen wir ja normalerweise andere Raumschiffe gravitativ an unseres ankoppeln und hinter uns herschleppen können?“ Der Commander nickte zwar erstaunt, wusste jedoch noch nicht genau, worauf seine technische Leiterin eigentlich hinaus wollte. „Mit diesen Strahlern können wir doch auch solch längliche Körper wie dieses relativ riesige Hochhaus dort hinten arretieren und mit dem Schiff sozusagen verkoppeln?“, meinte sie wie beiläufig. „So etwas in dieser Art schwebt dir doch bestimmt gerade vor, nicht wahr, Satury?“
    „Na ja, klar!“, rief der Commander überrascht und begeistert aus. „Dass mir das noch nicht selbst eingefallen ist?! – Uronja, du bist und bleibst die Beste!“ Spontan umarmte er sie einmal kurz. „Ich könnte dich küssen! Immer, wenn einer von uns mal eine praktische Idee braucht, bist du zur Stelle und hast auf Anhieb eine passende Lösung! Wie machst du das eigentlich nur? Gibt es dafür vielleicht irgendein Geheimrezept?“
    Die technische Leiterin blickte daraufhin ihrem Chef leicht verlegen in die Augen. „Ach, na ja, Satury, ein Geheimrezept gibt es dafür bestimmt nicht. Ich glaube eigentlich eher, dass dies an der jahrelangen Berufserfahrung liegt, welche sich bei einer Leiterin der technischen Abteilung eines großen Raumschiffes wie dem Unseren in den vielen Jahren so ansammelt.“
    „Na aber, meine Gute, du tust ja gerade so, als täte es dir auch noch Leid, über so viele praktische Erfahrungen zu verfügen?“, hinterfragte der Commander ihre offensichtlich viel zu niedrig eingeschätzte Eigenbewertung ihres Wissens und Könnens. „Du musst nicht mir zuliebe mit deinem Wissen und deinen großartigen Fähigkeiten tiefstapeln, Uronja! Wir alle auf dem Schiff kennen und schätzen deine hervorragenden, meist spontanen Ideen und wissen sie voll und ganz zu würdigen. – Und aus eben diesem Grunde werde ich gleich mal Jupic dort vorn in der Kommandozentrale benachrichtigen!“ Nach einem kurzen und dankbar wirkenden Lächeln zu seiner technischen Leiterin rief er dann sofort per Handcommunicator nach ihm.
    „Ja, Commander, was gibt es denn?“, erkundigte sich der augenblicklich sehr unter Stress stehende erste Offizier des Raumschiffes.
    „Jupic, mein Guter, sag doch mal bitte Panurys Leuten Bescheid, sie möchten ganz schnell mit den beiden Gravitonen-Strahlern das Hauptgebäude der CORA fixieren, sonst bricht es uns in wenigen Sekunden zusammen und wir haben hier draußen vorzeitig und völlig unnötig Zehntausende von Toten zu beklagen!“ Saturys Befehl war dabei gleichzeitig ein Appell an die Reaktionsschnelligkeit der in der Kommandozentrale ihren Dienst versehenden GSD-Offiziere. „Das Gebäude muss schnellstens stabilisiert werden!“
    „Geht klar, Commander!“, antwortete der amtierende Chef des Raumschiffes. „Panurys Leute haben es gehört und führen deinen Befehl umgehend aus!“
    „In Ordnung, Jupic, wir sind in ein paar Minuten wieder bei euch und ich löse dich dann dort oben ab! – Das war’s fürs erste! – Satury Itjac – Ende!“
    Wenige Katunen darauf konnten dann auch alle Leute im Park draußen vor der „Omikron“ deutlich sehen, wie zwei sehr blasse, zart bläulich schimmernde Strahlen von zwei am unteren Rumpf des Raumschiffes sich gegenüber liegenden Punkten austraten, immer breiter wurden und das gigantische Hochhaus in seiner vollen Höhe anvisierten. Fast im selben Augenblick hörte das ächzende und knarrende Schwanken des riesigen Hauses auf und das vom ständig unruhiger werdenden

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