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Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter

Titel: Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Doch Aryn wusste, dass es eine Frau gab, die noch schöner als die Königin war, jemand, der eine Welt weit weg war.
    Grace, ich vermisse dich so sehr.
    Wieder einmal hoffte sie, dass es Grace und den anderen gut ging.
    »Es ist schön, dass ihr gekommen seid, Schwestern.«
    »Wir eilten herbei, sobald wir Eure Botschaft erhielten. Euer Majestät«, sagte Lirith.
    Ivalaines Augen funkelten, als sie die dunkelhaarige Hexe musterte. »In der Tat.«
    Schweigen erfüllte das Gemach, und in Aryn stieg der verrückte Drang auf, all ihre Erlebnisse des Tages auszuplaudern. Glücklicherweise ergriff Tressa das Wort, bevor sie dem Gefühl nachgeben konnte.
    »Möchtet Ihr einen Schluck Wein, mein Kind?«
    Aryn nickte und musste sich dann zwingen, der Hexe nicht den Becher aus der Hand zu reißen und ihn in einem Zug zu leeren. Der Wein war kühl und so klar wie Regenwasser. Aryn nahm kleine Schlucke und fühlte, wie sich ihre Nerven beruhigten.
    »Es ist spät«, sagte die Königin, »und ich habe vor dem Schlafengehen noch viel zu tun, also werde ich keine Umschweife machen. Ich habe für den nächsten Neumond einen Großen Hexenzirkel nach Ar-Tolor einberufen.«
    Aryn runzelte die Stirn. Sie hatte noch nie von einem Großen Hexenzirkel gehört. Dem plötzlichen Funkeln in Liriths Augen nach zu urteilen, sie schon. Die Hexe hielt ihren Becher mit beiden Händen fest. »Darf ich fragen, Schwester, ob wir teilnehmen dürfen?«
    Ivalaine nickte. »Ich hoffe doch sehr, dass Ihr und Eure Schwester Aryn daran teilnehmen möchtet.«
    »Es ist der erste Große Hexenzirkel in sieben Jahren«, sagte Tressa strahlend. »All unsere Schwestern werden da sein.«
    Liriths rauchige Lippen verzogen sich zu einem ihrer geheimnisvollen Lächeln.
    Eine nicht näher zu benennende Aufregung erfüllte Aryn, und sie konnte sich nicht länger beherrschen. »Aber was ist ein Großer Hexenzirkel?«
    Tressa lachte leise. »Nun, das ist eine wunderbare Sache, mein Kind. Hexen aus allen sieben Domänen und aus Ländern jenseits davon reisen in diesem Augenblick nach Ar-Tolor. Wir werden alle unter den Sternen zusammenkommen, um ein gemeinsames Netz zu weben.«
    »Und was wird besprochen?«, fragte Lirith.
    Ivalaine begab sich zu einer silbernen Waschschüssel, die auf einem Ständer ruhte; ihr Gewand raschelte wie die Schwingen eines Vogels. »Dinge von größter Wichtigkeit.«
    »Aber was sind das für Dinge?«, wollte Aryn wissen.
    Die Königin drehte sich nicht um. »Ich glaube, mehr müsst Ihr im Augenblick nicht wissen. Ihr werdet alles beim Hexenzirkel erfahren.«
    Lirith schaute Aryn an. Beide wussten, wann eine Audienz bei der Königin vorbei war. In Aryn brannten noch alle möglichen Fragen, aber die würden warten müssen. Sie stellten die Becher ab, nickten Tressa zu und gingen in Richtung Tür.
    »Eines noch, Schwestern«, sagte Ivalaine, als sie die Tür erreicht hatten. »Ihr müsst mir verraten, ob euch der Besuch bei der Karawane der Mournisch gefallen hat.«
    Aryn erstarrte, und Lirith sog scharf die Luft ein. Ivalaine schaute noch immer in das Wasser, und in Aryn zuckte Begreifen auf. Die Königin besaß keinen Zauberspiegel, aber standen ihr nicht andere Möglichkeiten zur Verfügung, um Dinge zu sehen? Aryn fiel wieder jener Tag ein, an dem Ivalaine sie und Grace in den Korridoren Calaveres angehalten und in ein derartiges Behältnis hatte schauen lassen. In diesem Wasser hatte Aryn die Vision gesehen, wie sie mit dem Schwert in der Hand auf einem weißen Pferd ritt, hinter sich ein Schloss mit sieben Türmen.
    Jetzt schaute die Königin auf und sah die beiden mit durchbohrenden Blicken an. »Man sagt, die Magie der Mournisch sei wie eine dunkle Saat, die nur zu dornigen Blumen heranwachsen kann. Ihr würdet gut daran tun, das nicht zu vergessen, Schwestern.«
    Aryn und Lirith konnten bloß nicken. Gemeinsam traten sie durch die Tür in den dahinter liegenden Korridor und überließen die Königin ihrer Arbeit.

5
    » Willst du diesmal wieder so früh gehen, Mylord?«, sagte die Frau mit schlaftrunkener Stimme und grub sich tiefer in das Oberbett.
    Durge grunzte bloß, als er sich aufsetzte. Er schwang die Füße über die Bettkante. Unter seinen nackten Füßen fühlte sich der Steinboden kalt an. Er nahm tiefe Atemzüge, während der Schweiß auf seinem Rücken trocknete. Die Morgendämmerung war noch eine Stunde entfernt, und die kalte Luft wehte, vom leisen, einsamen Ruf einer Taube begleitet, durch das Fenster.
    Er schloss die

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