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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Sydney gab Ethan die Jacke zurück, die das Pistolenhalfter unter seiner Armbeuge verdeckte. Danny war an Deck gekommen und sprang auf den Steg, als Ethan anlegte. Der Junge schnappte die Leinen und vertäute geschickt das Boot.
    »Wartet hier.« Ethan sprang ebenfalls auf den Kai. »Ich will zuerst mit ihnen reden.«
    Sydney stieg hinter ihm vom Boot. »Ich komme mit.« Was immer mit diesen Kindern geschehen sollte, es ging auch sie an.
    »Ich pass auf die anderen Kinder auf«, sagte Danny.
    Sydney dankte ihm mit einem Lächeln.
    Sie beeilte sich, zu Ethan aufzuschließen, der plötzlich langsamer wurde und die rechte Hand unter die Jacke steckte, als fünf Männer aus dem Wagen stiegen. Zwei hielten sich im Hintergrund, während die anderen drei auf sie zukamen. Einer ging voraus, zwei folgten ihm, zu beiden Seiten versetzt. Sie waren unschwer als Bodyguards zu erkennen.
    Der Mann, der vorausging, kam Sydney irgendwie bekannt vor. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. »Charles?«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Ethan seine Pistole. Die Bodyguards hinter Charles und die Männer am Wagen reagierten augenblicklich. Über der Motorhaube blitzte ein Gewehrlauf auf. Sämtliche Waffen waren auf Sydney und Ethan gerichtet.
    Furcht bohrte sich wie ein Messer in Sydneys Rückgrat. »Charles?« Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Was soll das bedeuten?«
    Er beachtete sie nicht und wandte sich an Ethan. »Legen Sie die Waffe hin.«
    Ethan blieb ungerührt stehen, die Pistole auf Charles' Kopf gerichtet. »Ich denke gar nicht daran.«
    »Wir sind in der Überzahl. Sie haben keine Chance.«
    »Haben Sie schon mal gesehen, was für Löcher eine .44er Magnum in einen Schädel bohrt?« Ethan blickte ihn mit kalten, harten Augen an. »Auf kurze Distanz?«
    Charles zuckte zusammen, leckte sich nervös die Lippen. »Wenn Sie abdrücken, ist Sydney tot.«
    »Das sieht mir nach einer Pattsituation aus. Wer also schießt zuerst?«
    »Keiner braucht zu sterben.« Charles' Stimme klang verzweifelt. »Mein Name ist Charles Braydon. Ich bin gekommen, um Ihnen einen Handel vorzuschlagen. Sie geben mir, was ich haben will, und Sie beide können gehen.«
    Plötzlich erinnerte Sydney sich an ihr Gespräch mit Paul Turner, und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. »Du Dreckskerl!«, stieß sie hervor. »Du weißt genau über Haven Island Bescheid, stimmt's? Denn du steckst dahinter!«

36.
    Ethan hatte keinen Zweifel.
    Charles Braydon war an den unmenschlichen Versuchen auf Haven Island beteiligt – womit auch Ethans Frage nach Cox' Stellung in der Hierarchie beantwortet war.
    »Was wollen Sie?«
    »Ihr habt etwas, das mir gehört.« Braydon verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, ruhig zu wirken – nicht ganz einfach für einen Mann, auf dessen Kopf eine Pistole gerichtet war. »Eine CD.«
    »Sie müssen sich schon etwas deutlicher ausdrücken.«
    Braydon starrte Ethan finster an. »Meine Leute auf Haven Island haben mir mitgeteilt, dass ihr Dateien heruntergeladen habt – Dateien mit äußerst vertraulichem Inhalt. Ich will sie haben.«
    »Wir haben deine CD nicht«, behauptete Sydney. »Ich habe sie vernichtet.«
    »Wem willst du etwas vormachen? Ich kenne dich besser, Sydney.« Braydons Grinsen war verächtlich. »Vielleicht gefallen dir Turners Methoden nicht, aber der wissenschaftliche Aspekt seiner Arbeit fasziniert dich, stimmt's?«
    »Aber meine Faszination reicht nicht so weit, dass ich Kinder als Versuchskaninchen benutzen lasse«, versetzte sie.
    »He.« Ethan machte eine Bewegung mit der Pistole, um Braydons Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Was passiert, wenn wir Ihnen die CD geben?«
    Sydney schnappte nach Luft.
    »Dann könnt ihr beide unbehelligt gehen«, antwortete Braydon.
    »Mit den Kindern.«
    »Nein, tut mir Leid. Nur Sie und die Frau.«
    »Das kannst du vergessen«, sagte Sydney. »Du wirst auf keinen Fall Hand an diese Kinder legen.«
    »Sie gehören doch schon mir. Die Frage ist nur, ob ich euch erst töten muss, um mir mein Eigentum wiederzuholen.« Braydon glaubte offenbar, alle Trümpfe in der Hand zu halten, allerdings hatte Ethan den Kopf des Mannes im Visier und würde abdrücken, falls nötig.
    »Wieso soll ich glauben, dass Sie uns dann gehen lassen, Braydon?«, fragte er.
    »Wieso nicht? Ohne die CD habt ihr keine Beweise. Die gesamte Anlage auf Haven Island wurde innerhalb einer Stunde nach eurer Abfahrt zerstört. Außerdem, wer sollte euch glauben? Sie werden wegen

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