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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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fest.
    »Schau nicht zurück!«, mahnte er.
    Beide rannten jetzt.
    Sich nicht umzusehen war leichter gesagt als getan, erkannte Danny. Vielleicht war es gar kein Mensch, der ihnen folgte. Vielleicht war es ein Bär. Oder etwas noch Schlimmeres. Er riskierte einen kurzen Blick über die Schulter und sah eine Bewegung, doch so flüchtig, dass er nicht wusste, ob er wirklich etwas gesehen hatte oder ob seine Einbildung ihm einen Streich spielte.
    Er schritt noch schneller aus, sodass Callie kaum mithalten konnte.
    Für ein Mädchen war sie sehr tapfer. Jede andere Siebenjährige hätte über Seitenstiche geklagt, hätte sie so schnell rennen müssen. Aber nicht Callie.
    Der Wald wurde immer dichter, immer schwerer zu überschauen. Außerdem gab sich der Verfolger – wer oder was es auch war – keine Mühe mehr, leise zu sein. Danny konnte es sogar trotz seiner eigenen keuchenden Atemzüge hören: etwas Großes, das mit unbändiger Kraft durchs Unterholz brach.
    Sie hätten zur parkeigenen Straße fliehen sollen, statt quer durch den Wald zum Highway zu rennen. Dann hätten sie wenigstens in die Station der Park Rangers oder zurück ins Blockhaus flüchten können. Nun war es zu spät. Wenn sie umdrehten, würde das Etwas hinter ihnen sie erwischen. Also rannte Danny weiter, half Callie, wenn es nötig war, und suchte nach einer Lücke zwischen den Bäumen.
    Plötzlich stolperte er selbst. Sein Fuß rutschte einen lehmigen Abhang hinunter. Er hielt sich an einem Strauch fest und konnte gerade noch verhindern, dass er in den Bach stürzte. Callie nahm seine Hand und half ihm auf.
    »Das muss es sein«, sagte er. »Wir sind fast da.« Auf der Karte waren der Bach und der Highway ganz nahe beieinander gewesen, ein blaues Band und eine dünne schwarze Linie, die sich immer wieder auf der ganzen Länge des Parks überschnitten, bis das blaue Band sich zu einem See verbreiterte. »Vom Bach ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Straße.«
    Das Problem war, über den Bach zu kommen. Er war zwar nicht tief, man konnte sogar den Grund sehen, aber er war reißend und eiskalt. Danny suchte das Ufer ab, um eine seichte Stelle zu finden. Plötzlich entstand im stillen Wald hinter ihnen ein Tumult. Danny wandte sich in dem Augenblick um, als ein verschwommener Fleck die aufrecht stehende Gestalt eines Mannes anfiel und zu Boden riss.
    Ethan?
    Danny wartete nicht, um es herauszufinden. »Komm! Wir müssen rüber.«
    Er nahm Callies Hand und zog sie über das glitschige Ufer, watete mit ihr ins eisige Wasser und gelangte zur anderen Seite. Ein schneller Spurt zu den Bäumen. Dann erreichten sie den grasbewachsenen Damm, der auf einer Höhe mit dem Highway lag.
    Schwer atmend schaute Callie sich um. »Die sind immer noch hinter uns.«
    Danny sah zwar nichts, suchte aber nach einem Versteck. Nichts. Sie standen völlig ungeschützt auf einer zweispurigen Landstraße. Außer einem schwarzen Pick-up, der am Rand einer Kurve parkte, war kein Fahrzeug zu sehen.
    Danny wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Er versuchte sich vorzustellen, was Anna getan hätte, doch ihm wollte nichts einfallen. Dann, plötzlich, tauchte ein Auto am Horizont auf. Danny nahm Callies Hand. Sie sprangen auf die Straße, um den Wagen anzuhalten – und erstarrten, als der schwarze Truck sich in Bewegung setzte und auf sie zu rollte.

18.
    DieFußspur eines Mannes.
    Ethan schätzte sie auf Größe 44. Eine frische Spur. Und sie folgte Danny und Callie tiefer in den Wald hinein.
    Das gefiel ihm gar nicht. Es konnte kein Zufall sein. Wer immer hinter den Kindern her war, verfügte über erstklassige Informationen. Ethan dachte an die Vorsichtsmaßnahmen, die er auf der Fahrt hierher getroffen hatte, und kam zu demselben Schluss wie zuvor: Niemand war ihnen von Dallas aus gefolgt. Also hatte jemand über die Sache mit Mulligan Bescheid gewusst und war Sydney von Champaign aus gefolgt.
    Aber wer?
    Ramirez? Nein, das war nicht sein Stil. Da hatte jemand anderes die Finger im Spiel, und es musste mit dieser Insel zu tun haben. Anna hatte ihm ja gesagt, es gebe Grenzen, die auch sie nicht überschreiten würde. Als er ihre Leiche fand, hatte er angenommen, es hätte irgendetwas mit Ramirez zu tun. Aber das war ein Irrtum gewesen: Indem Anna Danny und Callie zur Flucht verhalf, hatte sie den Zorn eines mächtigen Gegners erregt, der sich nun den Kindern an die Fersen geheftet hatte.
    Statt der Glock nahm Ethan sein Messer: ein Buck-Schnappmesser mit einer Klinge von

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