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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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von der Straße, als ein Streifenwagen der County Police vorbeischoss und mit kreischenden Reifen die Kurve nahm, die zum Parkeingang führte.
    Ihm wurde kalt vor Angst. Sydney?
    ***
    Durch das Rückfenster des grünen Wagens sah Danny, wie Ethan zwischen ihnen und dem schwarzen Pick-up auf die Straße sprang. Breitbeinig stellte er sich dem schwarzen Laster entgegen.
    Schuldgefühle schnürten dem Jungen die Brust zusammen. Nie hatte er so etwas gesehen, außer vielleicht im Film. Ethan setzte für Callie und ihn sein Leben aufs Spiel, obwohl sie weggelaufen waren.
    Der grüne Wagen nahm eine Steigung, und sie verloren Mann und Truck aus dem Blick. Danny wandte sich wieder nach vorn. Er fühlte sich elend. Callie nahm seine Hand, und er drückte sie ermutigend. Es war Callie zu verdanken, dass sie nicht mehr an der Straße standen oder von diesem schwarzen Pick-up eingefangen worden waren, der sie wahrscheinlich nach Haven Island gebracht hätte. Als Danny beim Anblick des Trucks wie angewurzelt stehen geblieben war, hatte Callie ihn aus seiner Erstarrung befreit und gedrängt, er solle den grünen Wagen anhalten.
    »Seid ihr in Schwierigkeiten?«, erkundigte sich der alte Mann am Steuer.
    Danny zwang sich zu einem Lächeln. »Nein, Sir. Wir brauchten bloß jemand, der uns ein Stück mitnimmt.«
    Der Mann war ganz nett, aber sehr alt, dünn und schwächlich. Tiefe Linien furchten sein Gesicht, und seine Haare waren gelblich weiß und sahen fettig aus. »Glaub nicht, dass ich euch zwei hier schon mal gesehen hab«, meinte er. »Seid ihr aus Riverbend?«
    »Nein, Sir. Aus Champaign.«
    »Ist 'ne nette Stadt, mit der Uni und so.«
    »Ja, Sir.«
    »Ihr seid aber wirklich weit von zu Hause weg.« Er warf ihnen einen forschenden Seitenblick zu. »Was habt ihr nochmal gesagt, warum ihr so weit weg von zu Hause seid – noch dazu ganz allein?«
    Danny erfand eine Geschichte. »Wir haben einen Schulausflug hierher gemacht, und der Bus ist aus Versehen ohne uns abgefahren.«
    Der Mann stellte viele Fragen, und auf jede erfand Danny eine Antwort aus dem Stegreif. Er rasselte seine Geschichte so rasch herunter, dass es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit war, bis dem Alten irgendetwas seltsam vorkam und er sie bei der nächsten Polizeiwache ablieferte. Zum Glück sah Danny an der ersten Ampel im nächsten Ort die Chance zur Flucht.
    »He, Callie, guck mal. Da ist Dad.« Er zeigte über die Straße auf einen Mann, der neben einem roten Minivan stand. »Siehst du? Da drüben, an der Tankstelle!«
    »Oh, ja. Er hat uns bestimmt schon gesucht.« Callie hörte sich nicht allzu überzeugend an, hatte es aber wenigstens nicht ganz vermasselt.
    »Wir steigen hier aus, Mister.« Danny hatte die Tür schon halb auf. »Da drüben ist unser Dad.«
    »Also, jetzt warte mal 'ne Sekunde, Sohn«, sagte der Alte. »Ich fahr euch da rüber. Würde gern mal 'n Wörtchen mit deinem Dad reden.«
    »Das ist nicht nötig, Sir.« Danny half Callie aus dem Wagen. »Danke fürs Mitnehmen.« Er schlug die Tür zu, nahm Callie fest an der Hand und winkte und rief zur Tankstelle hinüber.
    Er hatte Angst, der Alte würde ihnen folgen. Die Ampel war auf Grün gesprungen, doch der Alte blieb mitten auf der Kreuzung stehen, als überlege er, was er tun solle. Dann dröhnte eine Hupe hinter ihm, und er fuhr endlich los.
    Von jetzt an, sagte sich Danny, musste er noch vorsichtiger sein.
    Auf keinen Fall durfte er nochmal einen Wagen anhalten. Die Erwachsenen waren viel zu neugierig und stellten Fragen über Dinge, die sie überhaupt nichts angingen. Falls er und Callie nicht auf der nächsten Polizeiwache landen wollten, musste er auf anderem Weg nach Champaign kommen.
    Ein Bus rumpelte vorbei. Danny überlegte, wo die Haltestelle sein konnte. Er hatte zwar ein paar Dollar, aber keine Ahnung, was eine Fahrkarte kostete. Wenn er versuchte, zwei Karten zu kaufen, und dann nicht genug Geld hatte, sah es ganz schön blöd aus. Dann würden die Erwachsenen erst recht Fragen stellen.
    Er dachte daran, seinen Vater anzurufen, wusste aber, dass er es nicht wagen würde. Sydney hatte Recht gehabt: Es war nicht okay, einfach so auf Timothy Mulligans Türschwelle aufzukreuzen. Und anzurufen nützte noch viel weniger. Wie gut standen ihre Chancen, dass er alles stehen und liegen ließ, um achtzig Kilometer zu fahren und zwei Kids aufzulesen, die behaupteten, dass er ihr Vater sei? Außerdem wusste er ja gar nicht, was Sydney seinem Vater erzählt hatte.
    Danny machte

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