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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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hören gewesen.
Es klang wie ein Herzklopfen: ein tiefes, kraftvolles Pochen, das in den dunklen Schluchten widerhallte. So tief, daß einige Leute behaupteten, es im Magen gespürt zu haben, bevor sie den eigentlichen Klang gehört hätten, eine Art Wummern, ein schweres Luftbeben. Die meisten Leute haben es sowieso nicht gehört und werden es auch nie mehr hören. Es war der Schrei des Kakapo, des alten neuseeländischen Nachtpapageis, der hoch auf einem Felsvorsprung saß und nach einer Gefährtin rief.
Von allen Lebewesen, nach denen wir in diesem Jahr suchten, war der Kakapo vermutlich das eigenartigste, das faszinierendste und außerdem eines der seltensten und am schwersten aufzutreibenden. Früher, bevor Neuseeland von Menschen besiedelt wurde, gab es Hunderttausende von Kakapos. Dann gab es Tausende, dann Hunderte. Dann gab es nur noch vierzig... und es ging abwärts. Hier im Fjordland, das jahrtausendelang die Hochburg des Vogels gewesen ist, scheint es heutzutage keinen einzigen mehr zu geben.
Don Merton weiß besser als sonst jemand über diese Vögel Bescheid und ist zum einen mitgekommen, um uns zu führen, zum anderen aber auch, weil dieser Flug ins Fjordland ihm die Gelegenheit bietet, ein weiteres Mal zu überprüfen, ob der letzte Kakapo unwiderruflich verschwunden ist.

Unser Hubschrauber steht in einem so schwindelerregenden Winkel auf dem Felskamm, daß es aussieht, als werde der kleinste Windstoß ihn sanft ins unter uns liegende Tal wehen. Mark und ich entfernen uns langsam und mit steifem, beklommenem Gang von ihm, als täte uns alles weh. Wir spielen jeden weiteren Schritt zunächst im Kopf durch, bevor wir es wagen, den restlichen Körper zu bewegen. Bill grinst uns, die erdverbundenen Jungs aus der Stadt, verschmitzt an.
»Keine Sorgen«, sagt er fröhlich. »Wo immer wir landen können, setzen wir auf. Don wollte hierher, also hab ich ihn hergebracht. Hätte keine Lust, hier zu sein, wenn's richtig windig wäre, aber das ist es ja nicht.« Er setzt sich auf einen kleinen Felsblock und steckt sich eine Zigarette an. »Im Moment jedenfalls nicht«, fügt er hinzu, starrt in die Ferne und malt sich glücklich aus, welchen Heidenspaß wir alle hätten, wenn plötzlich ein Orkan durchs Tal gerauscht käme.
Gaynor ist im Moment nicht in der Stimmung, sich vom Hubschrauber wegzubewegen, und kommt zu dem Schluß, dies sei genau der richtige Moment, um Bill zu interviewen. Sie zieht die verwickelten bunten Kabel des Kassettenrecorders aus ihrer Umhängetasche und klemmt sich die Kopfhörer ins Haar, ohne dabei auch nur einmal nach rechts oder links in die Tiefe zu sehen. Sie stößt ihm das Mikrofon entgegen und benutzt die andere Hand, um sich selbst nervös auf dem Boden abzustützen.
»Ich fliege schon seit fünfzehn Jahren im Fjordland«, sagt Bill, als sie fertig ist. »Meistens irgendwelche Fernmeldejobs und ein bißchen was für Baustellen. Mach normalerweise nichts mit Touristen. Ist mir auch ganz recht so. Da arbeite ich viel für das Kakapo-Transfer-Programm und fliege die Wildhüter zu den unzugänglichsten Stellen auf Neuseeland. Bei so was ist ein Hubschrauber sehr nützlich, weil er an den unmöglichsten Stellen aufsetzen kann. Sehen Sie die Felsspitze da drüben?«
»Nein!« sagt Gaynor und starrt weiter unverwandt zu Boden. »Ich möchte im Moment nicht hingucken. Sie ... erzählen Sie mir einfach eine Geschichte. Irgend ... irgendwas Lustiges, was Ihnen mal passiert ist. Bitte?!«
»Was Lustiges, ja?« sagt Bill und zieht lange und nachdenklich an seiner Zigarette, während er den Blick durch das Tal schweifen läßt. »Na schön. Ich hab mal meine Hände im Hubschrauber in Brand gesteckt, weil ich ein Streichholz angerissen hab, ohne daran zu denken, daß meine Handschuhe mit Benzin getränkt waren. Dachten Sie an was der Art?«

Don Merton hat sich inzwischen behutsam einige Schritte entfernt und späht gespannt einen Fleck auf dem struppigen Boden an. Er hockt sich hin und fegt sehr vorsichtig lose Erde und Grasstücke aus einer flachen Vertiefung im Boden. Er findet etwas und hebt es auf. Es ist klein, annähernd oval geformt und schwach getönt. Er untersucht es eine Zeitlang gründlich und läßt dann niedergeschlagen die Schultern sinken. Er gibt uns ein Zeichen, zu ihm zu kommen. Nervös folgen wir der Aufforderung und sehen uns das Etwas an, das er zwischen seinen Fingern hochhält und mit unendlichem Bedauern betrachtet. Es ist ein einzelne, schon etwas ältere

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