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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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uns mit einem finsteren Blick, lehnte sich gegen den Türrahmen und brummte: »Ich hasse Medienleute.« Dann entdeckte er unser Tonbandgerät und grinste plötzlich schelmisch.
»Oh! Ist das an?« fragte er.
»Im Moment nicht.«
»Machen Sie es an, los, machen Sie es an.«
Wir schalteten es ein.
»Ehrlich, ich hasse Medienleute!« brüllte er dem Apparat entgegen. »Haben Sie das? Meinen Sie, das kommt so richtig raus?«
Er spähte nach dem Recorder, um sich zu vergewissern, daß das Band auch wirklich lief.
»Ich bin nämlich mal für ›Woman's Hour‹ im Rundfunk interviewt worden«, sagte er und schüttelte den Kopf. verwundert über die Verrücktheit dieser tückischen, dummen Welt. »Ich hasse Medienleute, weil sie mir die Zeit stehlen und nie besonders gut zahlen – aber was soll's ... Der Interviewer sagte mir, er habe die Schnauze voll von langweiligen Wissenschaftlern, ob ich ihm also von meiner Arbeit erzählen und bitte darauf achten könnte, Frauen und Kinder zu erwähnen. Also hab ich ihm erzählt, daß ich lieber mit weiblichen als mit männlichen Assistenten arbeite, daß wir einen Haufen Vogelkinder großziehen und daß Frauen sich besser um Vogelkinder kümmern, weil sie empfindsamer sind und so weiter. Und das haben die gesendet !«
Das verschlug ihm vor Lachen die Sprache, und so wankte er hilflos aus dem Zimmer und ward für Stunden nicht mehr gesehen.
»Das war Carl«, sagte Richard. »Er ist klasse. Er ist wirklich genial. Macht euch nichts draus, daß er ein absoluter Knallkopf ist.«

Wir stellten sehr schnell fest, daß wir an leidenschaftlich besessene Leute geraten waren. Zum einen waren Carl und Richard von Vögeln besessen. Sie liebten sie mit regelrechter Inbrunst und widmeten ihr Leben der Arbeit im Feld, häufig unter schlechten Bedingungen und mit fürchterlich niedrigen Budgets, um seltene Vogelarten und deren Lebensräume vor dem Untergang zu bewahren. Richard ist auf den Philippinen ausgebildet worden, wo er an der Rettung des philippinischen Affenadlers mitgewirkt hat, einem abenteuerlich unwirklichen Stück Fluggerät, das man sich eher im Landeanflug auf einen Flugzeugträger vorstellen kann als nistend in einer Baumkrone. Von den Philippinen aus ist er 1985 nach Mauritius gekommen, wo die gesamte Ökologie einer früher für ihre überreichliche Schönheit berühmten Insel in ungeheuren Schwierigkeiten steckt.
Die manische Energie, mit der diese Leute arbeiten, bringt einen so lange aus der Fassung, bis man zu begreifen beginnt, welches enorme Ausmaß die Probleme angenommen haben, denen sie gegenüberstehen, und mit welcher Geschwindigkeit diese Probleme eskalieren. Ökologisch betrachtet, ist Mauritius Kriegsgebiet, und Carl, Richard und andere – einschließlich Wendy Strahm, einer ebenfalls besessenen Botanikerin – sind wie Chirurgen, die unmittelbar hinter der Front arbeiten. Es sind unbeschreiblich liebenswürdige Menschen, die oft ausgelaugt sind von den Anforderungen, die ihr fürsorgliches Verhalten an sie stellt. Ihre Unzufriedenheit schafft sich häufig Luft in wildem, schwarzem Humor, weil sie, konfrontiert mit so vielen absolut kritischen Dingen, einfach keine Zeit mehr für irgend etwas haben, das bloß sehr, sehr wichtig ist.
Mittelpunkt ihrer Arbeit ist Carls Zuchtzentrum im Stadtkern von Black River, und Richard nahm uns am nächsten Tag mit, um es uns zu zeigen.
Mit quietschenden Reifen kamen wir vor dem in eine zwei Meter hohe Steinmauer eingebauten Tor zum Stehen und gingen hinein.
Hinter der Mauer war ein großer, sandiger, von flachen Holzgebäuden und großen Vogelhäusern und Käfigen umringter Innenhof. Die warme Luft war erfüllt von Flügelschlagen, Gurren und scharfen, kräftigen Gerüchen. Mehrere sehr, sehr große Schildkröten krochen ungestört über den Hof, vermutlich, weil jeder in der Lage gewesen wäre, sie auf dem Weg zum Tor einzuholen, falls sie sich überraschend zu einem Ausfallversuch entschlossen hätten.
»Das wären sie dann«, sagte Richard und zeigte auf einen großen, abseits stehenden Käfig, in dem irgend jemand eine Reihe kleiner, kaputter Regenschirme aufgehängt zu haben schien. »Rodrigues-Flughunde. Regt euch ab, jetzt habt ihr sie ja gesehen. Guckt sie euch später an, die sind langweilig. Nichts im Vergleich zu dem, was wir sonst noch hier haben. Fangen wir mal mit den Rosa Tauben an... wir halten hier einige der seltensten, aufregendsten Vögel der Welt. Und wollt ihr mal die echten Stars sehen? Carl sollte sie

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