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Die letzten Tage von Pompeji

Die letzten Tage von Pompeji

Titel: Die letzten Tage von Pompeji Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lytton Bulwer
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worden.
    In dem Garten wurde ein Skelett mit einem Schlüssel in der knöchernen Hand und nahe dabei ein Geldbeutel gefunden. Dies hielt man für den Herrn des Hauses, den unglücklichen Diomed, der wahrscheinlich zu entkommen suchte und entweder von Dämpfen erstickt oder von Steinen getödtet wurde. Neben einigen silbernen Vasen lag ein anderes Skelet, wahrscheinlich das eines Sklaven.
    Die Häuser Sallust's und Pansa's, der Isistempel mit den heimlichen Verstecken hinter den Statuen, von wo aus die Orakel durch Priester ertheilt wurden, sind jetzt zu Tage gefördert. In einem Gemache des Tempels fand man ein ungeheuer großes Skelet mit einer Axt neben sich; zwei Wände waren vermittelst der Axt bereits durchbrochen, aber der Unglückliche konnte nicht weiter vordringen. In der Mitte der Stadt wurden ein anderes mit Gold beladenes Skelet und viele mystische Schmucksachen aus dem Heiligthum der Isis gefunden. Der Tod hatte den Räuber ereilt und Kalenus war zugleich mit Burbo umgekommen. Als die Arbeiter an einer gewissen Stelle den Schutt wegräumten, fanden sie das Skelet eines Mannes, der durch den Einsturz einer Säule buchstäblich in zwei Hälften zerrissen worden war. Der Schädel hatte eine so merkwürdige Bildung, sowohl in seinen geistigen, als in seinen physischen Organen, daß er stets die Aufmerksamkeit eines jeden Reisenden, der an die Theorien Spurzheims glaubt, in höchstem Grade rege machte. Nach Verfluß von achtzehn Jahrhunderten noch kann der Wanderer jene geräumige Schädelhöhlung betrachten, in deren labyrinthischen Gängen und Gemächern einst der Geist des Egypters Arbaces dichtete, urtheilte, träumte und sündigte.
    Mit Betrachtung der mannigfaltigen Zeugnisse eines socialen Systems beschäftigt, welches für immer von der Erde verschwunden ist, verweilte ein Fremdling von jener fernen barbarischen Insel, die der Römer aus der Kaiserzeit nur mit Schaudern nannte, in dem paradiesisch schönen Kampanien und schrieb diese Geschichte!

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