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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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passiver Weg, zum Glück.“
    „Na ja, ich bin nur ein paar Tage hier, deshalb kann ich keinen Kurs mitmachen, aber gibt es etwas, das ich versuchen könnte, eine kleine Sache, die vielleicht das Grau ein wenig vertreibt?“
    „Natürlich, das ist ganz einfach, Kate. Wenn Sie das nächste Mal einen Wunsch verspüren, beachten Sie ihn. Fangen Sie an, auf das zu hören, was Ihnen Ihr Körper und Ihre Gefühle sagen. Wenn Sie etwas wollen, holen Sie es sich. Vielleicht gehen Sie an einer Bäckerei vorbei und sehen einen köstlichen Schokoladenkuchen, oder Sie entdecken ein Kleidungsstück, bei dem Ihr Puls schneller geht. Oder vielleicht verspüren Sie den Drang, etwas Leichtsinniges zu tun, wie zum Beispiel einen Fremden im Fahrstuhl zu küssen. Was auch immer es ist, statt es von vornherein abzutun und mit Ihrem Trott weiterzumachen – was genau das ist, was die meisten von uns in der Regel tun –, sollten Sie es sich zur Gewohnheit machen, darauf zu hören. Halten Sie inne. Registrieren Sie das Gefühl. Und handeln Sie danach. Kaufen Sie sich den Schokoladenkuchen oder die Handtasche oder die Schuhe. Küssen Sie den Fremden. Hören Sie auf Ihre spontanen, impulsiven und wahren Gefühle. Auf diese Weise schaffen Sie eine bessere Verbindung zu sich selbst und Ihren positiven Emotionen, und Ihr Leben wird sich sehr viel bunter anfühlen.“
    „Das ist es. Sie raten mir also, wie wild einkaufen zu gehen, mich schlecht zu ernähren, jeden x-beliebigen Typen zu küssen und mich dabei gut zu fühlen?“
    „Nein, das wäre ein Exzess. Das ist ausufernder Konsum, Promiskuität. Ich rate Ihnen, darauf zu hören, wie Sie sich fühlen . Wenn Sie ein kleines Kribbeln in Ihrem Inneren verspüren, ein Flattern, dann registrieren Sie es und lassen Sie sich darauf ein.Hier“, sagte sie und reichte mir einen kleinen Kristallschmetterling, bevor sie mich ziemlich lange umarmte und mir dann die Tür öffnete. „Es müssen nicht unbedingt die großen Gesten, die großen Pläne oder die Gruppentherapien sein, hören Sie einfach nur ein bisschen mehr auf sich selbst. Am einfachsten können Sie damit beginnen, sich Blumen zu kaufen, sich etwas Schönes zu gönnen und dabei zu merken, wie sich das anfühlt. Viel Glück, Kate.“
    Ich ging den Korridor entlang, an all den Schmetterlingen vorbei, an den ausgestopften Vögeln, den getrockneten Blumen auf den Tapeten und nahm mir ein Taxi ins Hotel. Dort marschierte ich mit meinem Kristallschmetterling direkt in die Hotelbar. Es wurde schon spät, und New York machte allein doch nicht so viel Spaß, wie ich gedacht hatte. Vielleicht würde mir die Bar, oder besser gesagt, der Inhalt der Bar das Flattern meines Schmetterlings zurückgeben, das ich im Kokon meiner Raupe verloren hatte. Oder vielleicht sollte ich einfach einen von diesen Tequilas trinken, den mit dem Wurm in der Flasche, der hat doch Ähnlichkeit mit einer dieser Raupen, aus denen ein Schmetterling wird. Der Tequila ließ mich nicht flattern, aber immerhin kribbelte es, was Madame Butterfly ja für gut befunden hatte, also bestellte ich noch einen und noch einen und noch einen.
    Mein Hotelzimmer | Waldorf-Astoria
    Am nächsten Morgen wachte ich auf, hielt einen Kristallschmetterling in der Hand, wusste aber beim besten Willen nicht, wo ich war. Nachdem ich es herausgefunden hatte, bestellte ich mir etwas über den Zimmerservice, es wurde gebracht, ich aß, ich erbrach mich – dreimal –, bestellte noch einmal etwas über den Zimmerservice, es wurde gebracht, ich aß, es kam nicht wieder hoch. Den ganzen Tag über ließ ich mein Handy ausgeschaltet und schaute mir Wiederholungen von „American Idol“ an. Gegen Abend hatte ich das Gefühl, als würde ich meinen Kokon finden.
    Kurz vor zehn klopfte es an meiner Hotelzimmertür. Ich hattekeinen Zimmerservice bestellt. In einem fleckigen Bademantel öffnete ich die Tür, noch immer mit dem Make-up vom Vorabend im Gesicht. Er stand da, wie immer makellos gekleidet, sauber, adrett und frisch riechend. Das wusste ich daher, weil ich muffig roch, genau wie mein Zimmer; es verriet mich wie eine willensschwache Geisel.
    „Du siehst schrecklich aus, Kate“, sagte Peter Parker mit ernster Miene, ehe er in mein Zimmer marschierte. Kaum war er drin, konnte ich sehen, dass er sich wünschte, er wäre nicht hereingekommen. Er musterte das Chaos; die halb leer gegessenen Essensteller, die überall herumstanden, die Dunkelheit, die nur von dem Flackern des Fernsehers erhellt wurde,

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