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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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meine Sachen, die überall ausgebreitet waren, Unterwäsche, die herumlag, ich mit dem schmutzigen Bademantel. Peter zog die Mundwinkel nach unten, so als würde die ganze Szene einen schlechten Geschmack in seinem Mund hinterlassen, einen schlechten Geruch in seiner Nase, nervöse Zuckungen in seinem Gesicht.
    „Kate, du hast zwei Möglichkeiten: Entweder gehst du duschen, ziehst dich an und triffst dich in dreißig Minuten mit mir an der Bar, oder wir laufen morgen früh zehn Kilometer durch den Central Park.“
    „Ich komme gleich in die Bar.“
    „Dachte ich mir.“ Damit marschierte er nach draußen.
    Sir Bertie’s Bar | Waldorf-Astoria
    Peter Parker hatte den ruhigsten Tisch in der Bar ausgesucht, in der hintersten Ecke, an einem Fenster und hinter einer sehr, sehr großen Topfpflanze. Es gab zwei Sessel, die beide ziemlich niedrig waren, und einen niedrigen Tisch mit Schachbrettmuster, auf dem zwei Gläser mit Wasser standen. Peter sah einfach riesig aus in dem kleinen Sessel, unpassend und teuer im Gegensatz zu mir, die sozusagen All-inclusive-Urlaubs-Exzess quer über die Stirn geschrieben hatte. Er passte perfekt zu den anderen cocktailschlürfendenGästen. Das Personal in der Bar musterte mich misstrauisch, als ich hereinkam.
    „Ich habe dich mit deiner normalen Gesichtsfarbe gar nicht erkannt“, sagte ich, als ich mich hinsetzte und von den herunterhängenden Blättern der großen Topfpflanze fast verschlungen wurde. „In letzter Zeit hast du irgendwie immer so ein launisches, gerötetes Gesicht. Es steht dir“, sagte ich durch das Gebüsch hindurch, das mich umrankte. „Und heftiges, regelmäßiges Schwitzen ist eine wunderbare Art und Weise, um Gifte auszuschwemmen. Das ist ja auch der Grundgedanke beim Saunieren.“ Ich war schnippisch, unverblümt und auf Streit aus, so wie ein Hammerhai. Ich war sauer, dass er hier war. Warum flog er einmal quer über den Atlantik, nur um mir nach einem Kater die Leviten zu lesen? Das konnte er auch jeden Samstag in London tun. Es kam mir so vor, als hätte meine Mutter ihn engagiert, um die Rolle des kritischen Elternteils zu übernehmen, während sie mit ständiger Abwesenheit glänzte.
    Peter schob ein Wasserglas zu mir rüber und zupfte ein paar Blätter aus meinem Haar. Ein Zweig schwang sofort zurück und schlug mir gegen die Wange. Also zog Peter mich aus dem Dickicht näher zu sich heran.
    „Okay“, begann er, als würde er die Tagesordnungspunkte eines Meetings vortragen. „Als Erstes möchte ich mich bei dir entschuldigen.“ Er lehnte sich in seinem Sessel vor und strich über den Rand des Tisches. Offenbar versuchte er, den bestmöglichen Satz zu formulieren. „Ich war in letzter Zeit nicht ich selbst. Hin und wieder war ich sogar ein wenig unhöflich.“ Wenn das nicht die Untertreibung des Jahres war … „Das ist mir jetzt bewusst, und ich habe mich damit befasst. Hoffe ich. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, heißt es doch in … egal, in welchem Buch das steht.“ Er holte tief Luft. „Kate, die Arbeit, die du gerade machst, bereitet mir ein wenig Sorgen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass du Dinge auseinanderreißt, Dinge, die vorher für andere Menschen durchaus Sinn ergaben, du sorgst für Aufruhr, bringst sozusagen das Schiff zum Schaukeln, küsst andauernd fremde Leute, und ichglaube, das hat mir nicht gefallen.“ Er klopfte mit dem Finger auf den Tisch, als wäre er endlich aufs Wesentliche gekommen. „Es gefällt mir überhaupt nicht.“ Es folgte ein noch heftigeres Klopfen.
    „Das klingt nicht nach einer angemessenen Beschreibung meiner Arbeit. Ich habe weder etwas durcheinander- noch Schiffe zum Schaukeln gebracht. Es ging darum, dass Frauen ihr Traumschiff verpasst haben, dass ich von meinem Traumschiff gestoßen worden bin, dass wir unsere verloren gegangenen Träume zurückerobern wollten.“ Hatte er überhaupt jemals zugehört, wenn ich ihm etwas erzählt hatte?
    „Ich finde es nicht gut, wenn du fremde Männer küsst.“ Damit platzte er ziemlich laut heraus, beugte sich vor und faltete die Hände wie zu einem Gebet, wobei er seinen Zeigefinger auf die Lippen legte, so als wollte er verhindern, dass ihm noch mehr laute Worte entschlüpften. Ich verstand nicht, warum er solch ein Brimborium darum machte, dass ich jemanden küsste. Es war der kleinste und unbedeutendste Teil von dem, was ich zu tun versuchte.
    „Peter, dass ich Mr Patel in der Harley Street geküsst habe, war für mich nicht gerade ein

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